--> -->
08.02.2024 | (rsn) – Um die ökonomische Situation des Profi-Radsports zu stabilisieren, arbeiten einige WorldTour-Rennställe hinter den Kulissen am Projekt One Cycling. Mit Hilfe von Investoren will man eine gesündere finanzielle Basis schaffen, um mittelfristig nicht mehr ausschließlich von Teamsponsoren abhängig zu sein – möglicherweise könnte dabei auch eine neue Rennserie etabliert werden. Zuletzt wurde via Het Laatste Nieuws in Belgien bekannt, dass zumindest acht WorldTour-Rennställe und die Organisatoren von Flanders Classics an dem Projekt beteiligt sind. Zu den acht Teams soll auch das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe gehören.
Dessen Gründer und Manager Ralph Denk war am Dienstagabend Teil einer Diskussionsrunde zum Thema Finanzierung des Profi-Radsports in der Radsport-Talksendung "Windschatten" von Tour-of-Austria-Renndirektor Thomas Pupp in Hall in Tirol. Neben Denk waren auch Fahrer-Manager Marc Bator und RSN-Chefredakteur Felix Mattis Gäste der Sendung. Denk sprach dabei zwar nicht direkt und offen über das One-Cycling-Projekt, sehr wohl aber über die Grundgedanken, die dahinter stecken dürften.
"Wir müssen die Tradition des Radsports in Europa hüten. Man kann jetzt nicht mit dem Rasenmäher drübergehen und sagen: Wir machen jetzt nur noch neue Events", erklärte der Raublinger, dass eine Zusammenarbeit auch mit den großen Rennveranstaltern wie ASO (unter anderem Tour de France, Paris-Roubaix, Lüttich-Bastogne-Lüttich) und RCS (u.a. Giro d'Italia, Mailand-Sanremo, Il Lombardia) wichtig sei und bleibe. Gleichzeitig aber müsse der Radsport wachsen und neue Einnahmequellen generieren, an denen die Teams besser partizipieren können.
"Die Basis ist schon Europa. Aber ich glaube, dann muss man das Produkt auch aufweichen. Man muss nach Südafrika gehen, wo viel Rad gefahren wird. Man muss nach Mittelamerika gehen, nach Kolumbien. Man muss nach Japan gehen. Das sind alles Destinationen, wo der Radsport aktuell nicht auf höchstem Niveau stattfindet. Es sind aber sehr interessante Länder, wo ein zusätzlicher media value kreiert werden könnte, so dass der gesamte Kuchen größer wird", erklärte Denk und führte weiter aus:
"Eins ist Fakt: Das Monopol, die ASO, die will sich nicht verschlechtern. Sie haben ihre Tour de France, sie haben Paris-Roubaix, Paris-Nizza, Lüttich-Bastogne-Lüttich in ihrem Portfolio. Sie wollen nichts hergeben. Es ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen, und das Familienunternehmen will schlussendlich Ausschüttungen am Jahresende. Wenn sich die verschlechtern, dann gefällt ihnen das Modell nicht. Und deswegen muss der gesamte Kuchen größer werden und wir müssen neue Märkte erschließen."
Neben neuen Märkten in fernen Ländern sieht Denk aber auch in der Vermarktung insgesamt großes Verbesserungspotenzial – vor allem durch Zentralisierung: "Jedes Rennen hat seinen eigenen regionalen Kfz-Partner. Wenn man das zentral alles gemeinsam an einen globalen Autohersteller vergibt, dann generiert man, glaube ich, mehr Einkommen, als wenn es jeder Rennveranstalter für sich selbst macht – um mal ein Beispiel zu nennen. Das Gleiche gilt für die TV-Rechtevermarktung. Das macht momentan auch jeder Rennveranstalter für sich und die kleineren müssen sogar noch hoffen, dass ihre Rennen übertragen werden. Sie müsen sogar dazu beitragen, dass ein TV-Signal produziert wird oder es gleich ganz selbst produzieren. Wenn man das im Gesamten vermarktet, glaube ich, dass es unterm letzten Strich auch besser ausschaut."
Thema wurde in der Medienhalle von Hall am Dienstagabend auch, inwiefern der Verkauf von Eintrittskarten zum Besuch von Straßenradrennen eine neue Einnahmequelle werden könnte. "Ich find's super! Nehmen wir mal eine Königsetappe bei der Tour de France. Wir fahren über vier große Berge und zum Schluss Alpe d'Huez hoch. Lass uns doch lieber über drei große Berge fahren und zwei Mal Alpe d'Huez. Die ersten drei Berge sind offen for free zum Zuschauen, Familienfest mit Kind und Kegel. Und in Alpe d'Huez, wo das Rennen wahrscheinlich entschieden wird, kostet es halt etwas. Die Einnahmen werden geteilt zwischen Teams und Veranstaltern – abzüglich Kosten natürlich", meinte Denk dazu und überlegte auf Nachfrage von Moderator Thomas Pupp auch, wie die Preise ausfallen könnten:
"Das kommt glaube ich ganz darauf an, was Du bietest. Machst Du nur ein Basispaket, dann sind fünf oder zehn Euro okay. Gibt es noch ein Bier und eine Wurst, dann kann man vielleicht auch über 25 Euro diskutieren – das muss man in der Größenordnung sehen. Wenn ich dafür zweimal Alpe d'Huez sehen darf, oder wie es der Giro dieses Jahr macht: zweimal Monte Grappa. Das ist eine gute Idee!"
Die Diskussion über Ticketing im Straßen-Radsport beim 'Windschatten' ab 1:00:10 Stunden:
(rsn) – Rund um das geplante Radsport-Reformprojekt ´One Cycling´ verhärten sich offenbar die Fronten. Nachdem sich schon Tour-de-France-Chef Christian Prudhomme Mitte Februar vehement gegen die
(rsn) – Einige der großen Top-Teams im Radsport arbeiten hinter den Kulissen seit Monaten an einem Projekt, um das Geschäftsmodell Profiradsport umzukrempeln, finanzstarke Investoren zu involviere
(rsn) – Mit dem Projekt ´One Cycling´, das Gerüchten zufolge von acht Teams angestoßen wurde und finanzielle Unterstützung über das Public Investment Fund (PIF) Saudi-Arabiens in Höhe von run
(rsn) - Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am Ende eines 17-monatigen Verfahrens um die angedachte Gründung einer Super League im Fußball eine Entscheidung getroffen, die auch für den Radsport
(rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat die 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) über 165 Kilometer vom Abu Dhabi Cycling Club nach Breakwater im Massensprint gewonnen. Der Belgier holte seinen
(rsn) - Dylan Groenewegen (Jayco - AlUla) tritt nicht mehr zum Start der 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) an. Der Niederländer, der am Vortag in einen der Stürze im Finale verwickelt war, muss darauf
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d
(rsn) – Jordi Meeus hat mit einem perfekten Auftritt im Sprintfinale die 3. Etappe der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) für sich entschieden und seinem Team Red Bull – Bora – hansgrohe den sechsten
(rsn) – Romain Bardet (Picnic – PostNL) hat die Volta ao Algarve (2.Pro) auf der 3. Etappe vorzeitig verlassen müssen. Der französische Kletterer kam gut 23 Kilometer vor dem Ziel in Tavira zu F
(rsn) – Christian Scaroni hat dem Team XDS – Astana den ersten Saisonsieg beschert und auch seinen furiosen eigenen Saisonauftakt endlich gekrönt. Der 27-jährige Italiener mit dem markanten Ober
(rsn) – Nachdem er sich nicht rechtzeitig von einer Erkrankung erholt hat, wird Christophe Laporte (Visma – Lease a Bike) auf seine Teilnahme am Openingsweekend verzichten müssen. Das kündigte s
(rsn – Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) hat auf der 3. Etappe der 71. Andalusien-Rundfahrt zugeschlagen und sich seinen ersten Saisonsieg gesichert. Der 37-jährige Norweger setzte sich über 162
(rsn) – Tadej Pogacar hat aus einem Scherz heraus die 5. Etappe der UAE Tour (2.UWT) belebt und so mit dafür gesorgt, dass sie mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 48,7 km/h zur schnellsten M
(rsn) - Jahr für Jahr sorgt der Alto da Foia bei der Algarve-Rundfahrt für eine erste kleine Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg. Diesmal fehlt eine zweite klassische Bergankunft, da der Alto
(rsn) – Der Vorstoß von Tadej Pogacar mit seinem Teamkollegen und Landsmann Domen Novak (UAE – Emirates – XRG) in die Ausreißergruppe des Tages hat auf der 5. Etappe der UAE Tour (2.UWT) für
(rsn) - Wie erwartet endete auch die 5. Etappe der UAE Tour mit einer Sprintentscheidung. Auf den letzten gut drei Kilometern des insgesamt 160 Kilometer langen Teilstücks rund um Dubai mit Ziel an d