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15.05.2024 | (rsn) - Die 11. Etappe des Giro d’Italia entlang der Adriaküste war für die Sprinter konzipiert. Die erwartete Massenankunft nach 207 Kilometer zwischen Foiano di Val Fortore und Francavilla al Mare entschied schließlich Jonathan Milan (Lidl – Trek) vor Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) und Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) für sich. Merlier fuhr zwar als Zweiter über die Linie, wurde später aber von der Jury distanziert. Aus der Straßenmitte zog der Belgier an den rechten Straßenrand und schnitt damit Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) den Weg ab, der bis an die Absperrgitter gedrängt wurde.
Merlier wurde ans Ende der Gruppe gesetzt und damit letztlich als 89. gewertet. Den dritten Platz erbte Giovanni Lonardi (Politi - Kometa), vor Laurence Pithie (Groupama - FDJ) und Molando. Phil Bauhaus (Bahrain – Victorious) rückte dadurch auf Rang acht nach vorne. Unterstützt von reichlich Rückenwind wurde die Etappe mit einem Stundenmittel von 47 km/h absolviert. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) verteidigte sein Rosa Trikot.
Große Schwierigkeiten gab es unterwegs auf dem Teilstück nicht, nur eine Bergwertung nach rund 50 Kilometer galt es zu bewältigen. Entsprechend hatte auch eine dreiköpfige Spitzengruppe um Thomas Champion (Cofidis), Edoardo Affini und Tim van Dijke (beide Visma – Lease a Bike) keine Chance auf den Tagessieg. 36 Kilometer vor dem Ziel war das Trio bereits eingeholt.
Im Finale führte nach zwei Rechtskurven Alpecin – Deceuninck den Sprintertrupp auf den letzten Kilometer, verlor sich aber nach der Flamme Rouge. Im unorganisierten Sprint zog Bert Van Lerberghe dann Merlier den Spurt an – allerdings mit Milan am Hinterrad, der auf den letzten 150 Metern seinen belgischen Kontrahenten niedersprintete. Für den Italiener von Lidl – Trek war es der zweite Tagessieg bei diesem Giro d’Italia. Auf den letzten Metern kam es zudem zu einem Sturz, in dem Fabio Jakobsen (dsm-firmenich - PostNL) verwickelt war. Der Niederländer konnte im Anschluss das Rennen aber eigenständig beenden.
"Es sind nicht nur diese 20 Sekunden, in denen ich sprinte, oder der Sieg, der mich glücklich macht, sondern die gesamte Arbeit, die mein Team für mich gemacht hat. Sie haben mich den ganzen Tag unterstützt, waren in den entscheidenden Situationen für mich da und haben mich positioniert. Das macht mich stolz, das macht ein richtiges Team aus. Es ist unglaublich, was die Jungs für mich machen“, sagte Milan im Siegerinterview und fügte zum Finale an: "Es ist immer schwierig, Tim Merlier zu lesen. Es war ein schwieriges Finale mit der langen Gerade. Das war echt schwerer als eine klassische Ankunft. Ich war dann am Rad von Merlier, die beste Position, und habe dann meinen Sprint eröffnet. Im Cyclamino zu gewinnen, das ist schon etwas Spezielles.“
Der zweitplatzierte Merlier sagte im Ziel zu Eurosport, noch bevor er Nachricht über seine Zurücksetzung erhielt: "Das Team hat einen perfekten Job gemacht, aber mit dem Gegenwind war es einfach zu früh, ich habe Milan hinter mir gespürt und bin einfach zu weit vor dem Ziel gestartet. Die Jungs haben mich gut positioniert, es ist aber schade dass ich den Sieg nicht schaffe. Noch ist es aber nicht vorbei. Milan war heute ein wenig schneller.“
In der Gesamtwertung verlebte Pogacar einen ereignislosen Tag. Der Slowene führt im Klassement weiterhin mit 2:40 Minuten vor Daniel Martinez (Bora – hansgrohe). Es folgen Geraint Thomas (Ineos Grenadiers, +2:56 Minuten) und Ben O’Connor (Decathlon - AG2R La Mondiale, +3:39 Minuten). Der Gesamtfünfte vor der Etappe, Cian Uijtdebroeks (Visma – Lease a Bike), der auch die Nachwuchswertung anführte, trat derweil nicht mehr zum Teilstück an. Er gab die Rundfahrt krankheitsbedingt auf. Damit befindet sich die niederländische Mannschaft nur noch mit vier Fahrern im Rennen. Neuer Führender der Nachwuchswertung ist Antonio Tiberi (Bahrain Victorious). In der Bergwertung führt weiterhin Pogacar, in der Punktewertung verteidigte Milan seinen Spitzenplatz.
Wenige Kilometer nach dem Start der Etappe in Foiano di Val Fortore fand sich eine Dreiergruppe aus Champion und den beiden Visma-Lease-a-Bike-Fahrern Edoardo Affini und van Dijke zusammen. Ihr maximaler Vorsprung lag bei rund drei Minuten und gemeinsam nahm das Trio den ersten, hügeligen Abschnitt des Tages in Angriff. Nach rund 50 Kilometer sicherte sich van Dijke die einzige Bergwertung des Tages in Pietracatella (3. Kategorie), die Zwischensprintwertung in Casacalenda ging etwas später an Champion.
Nach einer längeren Abfahrt führte die zweite Hälfte der Etappe allerdings ohne topografische Schwierigkeiten entlang der Adriaküste, was der Fluchtgruppe ebenso wenig half wie die Rückenwindverhältnisse. Im Hauptfeld organisierten vor allem Alpecin – Deceuninck, Lidl – Trek, Soudal – Quick-Step und Jayco – AlUla die Nachführarbeit, rund 80 Kilometer vor dem Ziel lag der Rückstand zur Fluchtgruppe nur noch bei 45 Sekunden. Die Intergiro-Wertung nach 137 Kilometer sicherte sich kampflos aus der Spitzengruppe Champion.
Das Profil der 11. Etappe des Giro d'Italia | Foto: RCS
Im Anschluss hielt das Feld die drei Ausreißer an der langen Leine, schließlich wollte man das Trio nicht zu früh zurückholen. Der Abstand pendelte sich bei rund 40 Sekunden ein, 36 Kilometer vor dem Ziel nahmen Champion, Affini und van Dijke allerdings die Beine hoch und ließen sich unmittelbar vor dem letzten Zwischensprint in Fossacesia Marina einholen. Dort holte sich mit einem frühen Antritt schließlich Ryan Mullen (Bora – hansgrohe) die drei Sekunden an Zeitbonifikation – und verwies damit Thomas auf Platz zwei. Der Waliser verbuchte damit immerhin noch zwei Sekunden an Gutschrift für die Gesamtwertung.
Auf den letzten 30 Kilometern wurden die Straßen zum Teil schmaler, hinzu kamen einige Richtungswechsel. Das führte zu mehr Hektik und Positionskämpfen an der Spitze des Feldes. Auch die Klassementteams mischten nun vorne mit. 20 Kilometer vor dem Ziel probierte es Andrea Piccolo (EF Education – EasyPost) an einer Welle mit einer Attacke, kam jedoch nicht weit. Im Feld kam derweil Felix Großschartner (UAE Team Emirates) bei einem Sturz zu Fall. Weitere Angriffe aus dem Feld blieben fortan aus. Die Sprinterteams kontrollierten das Geschehen, kamen ohne Probleme durch die letzten beiden Kurven und auf die 3,8 Kilometer langen Zielgerade. Die Entscheidung fiel dann wie erwartet in einer Massenankunft.
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