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RSNplus23-Jährige will bei Cofidis nächsten Schritt machen

Ludwig: “Habe gelernt, das Profisein viel mehr wertzuschätzen“

Von Felix Mattis aus Abu Dhabi

Foto zu dem Text "Ludwig: “Habe gelernt, das Profisein viel mehr wertzuschätzen“"
Hannah Ludwig (Cofidis) im Anstieg zum Jebel Hafeet bei der UAE Tour Women 2024. | Foto: Cor Vos

13.02.2024  |  (rsn) – Mit Gesamtrang zwölf ist für Hannah Ludwig (Cofidis) am Sonntag in Abu Dhabi die UAE Tour Women zu Ende gegangen. Die 23-jährige Triererin erklomm am Samstag gemeinsam mit Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM) den Jebel Hafeet und fuhr letztlich 14 Sekunden hinter der Zehntplatzierten als 13. über den Zielstrich in 1.025 Metern Höhe – das reine Ergebnis hatte sie sich im Vorfeld noch etwas besser ausgemalt, ihre Leistung im Rennen aber stimmte Ludwig glücklich, wie sie radsport-news.com in Abu Dhabi erzählte.

"Ich habe schon gehofft, dass ich in die Top Ten komme, aber ich bin drei Minuten schneller hochgefahren, als letztes Jahr – war also viel, viel besser von den Wattwerten her", so Ludwig. "Ich glaube es war einfach eine sehr große Konkurrenz diesmal und ich bin wirklich froh."

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Für Ludwig beginnt in diesem Jahr ein neues Kapitel in ihrer Profikarriere. Sie ist der U23 entwachsen und hat sich einem neuen Team angeschlossen: Nach drei Jahren Canyon – SRAM und zwei Jahren Uno-X trägt die zweifache U23-Europameisterin (2019 und 2020) im Zeitfahren nun das rote Cofidis-Trikot.

Kurz vor der Tour de France im vergangenen Sommer hatten ihr die Norweger von Uno-X mitgeteilt, dass ihr Vertrag nicht verlängert werden – im ersten Moment ein Schock, im Nachhinein nun aber vielleicht eine große Chance. Denn schon bei der Frankreich-Rundfahrt zeigte sie eine der besten Leistungen ihrer Karriere, fuhr auf den 13. Platz auf der Königsetappe hinauf zum Col du Tourmalet und machte so wohl auch ihren neuen Arbeitgeber auf sich aufmerksam.

Giro und Tour im Visier – und mehr Fokus aufs Zeitfahren

Cofidis verlor zur Saison 2024 die bisherige Mannschaftskapitänin für bergige Rennen, Clara Koppenburg, an das neue US-Team EF Education – Cannondale und holte sich mit Ludwig nun Ersatz aus demselben Land. Koppenburgs Erzählungen vom Cofidis-Rennstall halfen Ludwig auch bei der Entscheidung, in Frankreich zu unterschreiben. "Klar, ich habe mit Clara gesprochen. Sie hat mir erzählt, dass die Mädels gut zusammenhalten und es insgesamt einfach wirklich gut ist im Team. Es hat für mich gepasst und ich bin jetzt sehr froh", so Ludwig.

Hannah Ludwig (Bildmitte) und ihre neuen Cofidis-Teamkolleginnen am Start der Schlussetappe der UAE Tour Women am Louvre Abu Dhabi. | Foto: Felix Mattis

Die 23-Jährige betonte aber auch, dass sie nicht mit ihrer deutschen Vorgängerin im Team verglichen werden wolle – auch wenn beide grundsätzlich über ähnliche Qualitäten verfügen: Lange Berge und Zeitfahren liegen auch Ludwig, die ihre großen Saison-Höhepunkte allesamt im Sommer sieht. Der Giro d'Italia im Juli und die Tour de France im August sind die großen Ziele für Cofidis – und vorher Ende Juni auch bereits die Deutschen Zeitfahrmeisterschaften in Bad Dürrheim.

"Ich hoffe, dass ich mich dieses Jahr wieder mehr aufs Zeitfahren konzentrieren kann und dann da besser werde", erklärte Ludwig. Ein Sieg oder vielleicht auch Rang zwei bei der Zeitfahr-DM könnten ein Olympia-Ticket bedeuten – und das ist für alle im Peloton natürlich in diesem Jahr insgeheim auch ein Ziel oder spielt zumindest irgendwo im Hinterkopf eine Rolle.

Kein Stress wegen Olympia: "Nicht dabei bin ich sowieso"

"Ich muss ehrlich sein: Die letzten zwei Jahre waren nicht so gut und normalerweise war ich im Zeitfahren viel besser. Da kam die letzten zwei Jahre nichts. Aber natürlich: Egal, wen man fragt, Olympia ist natürlich ein Traum", so Ludwig auf Nachfrage nach der Bedeutung der Spiele von Paris für sie. "Aber ich versuche mir jetzt nicht so einen Stress zu machen. Nicht dabei bin ich sowieso – ich habe nichts zu verlieren", erklärte sie ihr Mindset diesbezüglich.

Bei den Deutschen Meisterschaften im Zeitfahren 2023 wurde Hannah Ludwig nur Neunte. | Foto: Cor Vos

Die Einstellung im eigenen Kopf, das scheint für Ludwig zur Saison 2024 insgesamt ein großes Thema zu sein. Man merkt ihr an, dass sie vorsichtig formuliert, wenn sie über Ziele spricht, um Erwartungen nicht zu groß werden zu lassen. Das macht die Triererin auch aus Erfahrung.

Für Ludwig kam das Profidasein früh: Von Anfang an gehörte sie mit Canyon – SRAM einem Top-Team an, und natürlich musste die 19-Jährige damals einige kleine Enttäuschungen einstecken, die sich in ihren ersten Jahren bei der Elite mit Erfolgen wie den U23-EM-Titeln im Zeitfahren abwechselten. Dann ging es 2022 weiter zu Uno-X, aber der erhoffte nächste Leistungsschritt ließ etwas auf sich warten – abgesehen von Tagen wie dem am Col du Tourmalet.

"Man muss immer realistisch bleiben, sonst ist man nur frustriert"

"Ich hatte wirklich zwei schwierige Jahre, habe mir viel Druck gemacht", erklärte sie nun in Abu Dhabi und sagte einen sehr interessanten Satz: "Ich habe jetzt gelernt, es auch viel mehr wertzuschätzen, Profi zu sein."

Mit gerade einmal 19 Jahren gewann Ludwig 2019 in Alkmaar den EM-Titel der U23 im Einzelzeitfahren. | Foto: Cor Vos

Mit dieser Positivität und Demut geht Ludwig nun ihre neuen Ziele an. "Man muss immer realistisch bleiben und das ist auch wichtig, sonst ist man nur frustriert. Aber prinzipiell ist schon die Gesamtwertung das Ziel", sagte sie mit Blick auf den Giro und die Tour im Sommer. Realistisch bedeutet dabei aber wohl eher eine Platzierung zwischen hinteren Top 10 oder Top 15 als Ziel.

Die Ardennen-Klassiker stehen zwar auch im Programm, doch Ludwig bremst diesbezüglich die Erwartungen: "Meistens bin ich bei den Rundfahrten besser – längere Anstiege und auch, weil es mehrere Tage hintereinander sind. Und meistens bin ich im Sommer auch besser in Form", erklärte sie. "In den letzten zwei Jahren war ich Helferin und jetzt muss ich erstmal herausfinden was geht, wenn ich Leader bin – wie ich das auch mental verkrafte."

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