OÖ-Tour: Kielich baut mit zweitem Sieg Führung aus

Schrettl mit “alles oder nichts“ auf Rang fünf, Röber Neunter

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Schrettl mit “alles oder nichts“ auf Rang fünf, Röber Neunter"
Marco Schrettl (Tirol KTM / rechts) und Dominik Röber (P&S Benotti / 2.v.r.) auf der 2. Etappe der Oberösterreich-Rundfahrt| Foto: Peter Maurer

03.06.2023  |  (rsn) - Timo Kielich (Alpecin - Deceuninck Development) hat bei der Oberösterreich-Rundfahrt (2.2) seinen zweiten Tagessieg in Folge gefeiert und damit seine Führung in der Gesamtwertung vor der abschließenden Königsetappe ausgebaut. Der Belgier setzte sich nach 156 schweren Kilometern in Bad Leonfelden aus einer kleinen Spitzengruppe heraus vor dem Tschechen Jakub Otruba (ATT Investments) und seinem Teamkollegen Emiel Verstrynge durch.

"Es läuft im Moment richtig gut und die Teamleistung war wirklich unglaublich. Von den Bergen war es heute noch okay. Morgen hoffen wir, die Gesamtwertung zu gewinnen, mit wem ist egal.", berichtete Kielich nach dem Rennen radsport-news.com.

Bester Österreicher war Marco Schrettl (Tirol KTM), der mit vier Sekunden Rückstand Rang fünf belegte. Schrettl hatte sieben Kilometer vor dem Ziel am letzten Anstieg des Tages attackiert, wodurch sich die entscheidende Spitzengruppe bildete. Im Sprint hatte der 19-Jährige dann aber nichts mehr zuzusetzen. Sein Teamkollege Alejander Hajek belegte eine Sekunde hinter ihm Rang 15, dazu kam auch noch Sebastian Putz in der ersten Verfolgergruppe an und wurde auf Platz 23 gewertet.

"Ich wollte es heute erzwingen. Ich dachte, dass viele Fahrer ein schweres Rennen wollen, aber ich muss sagen, dass es bis zum Schluss eigentlich recht locker war. Am letzten Berg bin ich alles oder nichts gefahren. Vielleicht habe ich am Berg ein paar Körner zu viel liegen lassen. Im Sprint habe ich dann einfach nicht mehr die Beine gehabt. Aber insgesamt hat es schon gepasst", berichtete Schrettl gegenüber radsport-news.com.

Während Schrettl am Vortag viel Zeit verloren hatte und in der Gesamtwertung keine mehr Rolle spielt, liegen seine beiden Landsleute Putz und Hajek aber zumindest in der Nachwuchswertung auf Platz vier und fünf aussichtsreich im Rennen. Putz ist auf Rang sieben zudem bester Österreicher in der Gesamtwertung - 29 Sekunden hinter Kielich, Hajek folgt eine Sekunde dahinter auf Platz zehn.

P&S Benotti: Röber wird nach Comeback immer stärker

Ein starke Vorstellung zeigte Dominik Röber (P&S Benotti), der als bester Deutscher fünf Sekunden hinter dem Tagessieger Neunter wurde. "Es freut uns riesig, dass Alfons (Dominik Röber) sich selber und dem Fahrerfeld zeigen konnte, dass es bei ihm schon ganz gut geht", freute sich Teamchef Lars Wackernagel gegenüber radsport-news.com über das Abschneiden seines Fahrers, der im letzten Jahr nach schwerem Sturz lange pausieren musste.

Röber verbesserte sich dadurch in der Gesamtwertung auf Platz 15. "Es war immer Zug drauf. Auf den Schlussrunden waren noch mal richtige Berge zu meistern, da hat sich das Feld dann auch zerlegt. Der finale Bergaufsprint lag mir und ein neunter Platz ist für mich wirklich ein guter Anfang, mit dem man zufrieden sein kann", so Röber gegenüber radsport-news.com über sein erstes Top-Ergebnis seit seinem Comeback.

Vorarlberg verschläft Finale, aber in guter Ausgangslage fürs Finale

Direkt dahinter folgte der zeitgleiche Schweizer Colin Stüssi, der wie am Vortag Rang zehn belegte und damit erneut bester Fahrer des Teams Vorarlberg war. Die gute Leistung rundeten der Spanier Oscar Cabedo, Stüssis Landsmann Lukas Rüegg und der Deutsche Lukas Meilser auf den Rängen 16, 18 und 25 ab. Sie alle waren zeitgleich mit dem Tagessechsten Lander Loockx (Team Deschacht - Group Hens - Maes).

"Wir haben das Finale leider verschlafen", bedauerte der Sportliche Leiter Werner Salmen gegenüber radsport-news.com, dass keiner seiner Fahrer den Sprung nach ganz vorne geschafft hatte. Für die abschließende Königsetappe am Sonntag hat sich Team Vorarlberg jedoch eine gute Ausgangslage verschafft und kann mehrere Karten spielen. "Morgen entscheiden die Beine", so Salmen, dessen bester Fahrer Meiler mit 29 Sekunden Rückstand auf Platz acht des Klassements geführt wird. Stüssi, Rüegg und Cabedo nehmen die Ränge 17, 19 und 20 ein.

Hrinkow mit Rapp, WSA mit Messner vorne dabei

Ebenfalls im Vorderfeld platzieren konnten sich als Zwölfter der Österreicher Martin Messner (WSA KTM Graz / p/b Leomo), der Pfälzer Jonas Rapp (Hrinkow) wurde Vierzehnter und schob sich zudem im Klassement auf Rang 21 vor, Messner belegt Platz 23.

"Ich bin zufrieden, dass ich zeitgleich mit den meisten Favoriten ins Ziel gekommen bin. Aber es war natürlich schade, dass nach vorn zu den fünf Mann, die den Sieg unter sich ausgemacht haben, noch ein Loch aufgegangen war. Extrem bitter für uns als Team war, dass Jaka (Primozic) aufgrund eines unverschuldeten Sturzes heute Zeit verloren hat", berichtete der Vorjahresgesamtvierte Rapp gegenüber radsport-news.com.

Felbermayr: Kukrle wieder aktiv, aber wieder nicht belohnt

Mit einem Fahrer in der ersten Verfolgergruppe war auch das Team Felbermayr Simplon Wels vertreten: Routinier Riccordo Zoidl belegte Rang 17. Zuvor hatte er bereits sein Teamkollege Michael Kukrle das Finale mitgeprägt. Der Tscheche war auf den letzten 30 Kilometern mit einem Begleiter aus dem Feld davongefahren und hatte sich einen Vorsprung von 40 Sekunden herausgefahren. Auf den letzten zehn Kilometern wurde Kukrle aber wieder gestellt.

In der Gesamtwertung ruhen die Hoffnungen vor der Schlussetappe auf Zoidl, der sich bei 34 Sekunden Rückstand auf Platz 18 verbessern konnte.

"Die Jungs haben heute viel für Ricci (Zoidl) mit Blick auf das GC gearbeitet, es war eine super Mannschaftsleistung. Kuki hat einen guten Move gemacht, aber leider wurde er wieder eingeholt. Aber auch das wird noch funktionieren", erklärte Rupert Hödlmoser, der Sportliche Leiter der Equipe.

Pushbikers:Geburtstagskind Reißig durch Sturz aufgehalten

Bester Fahrer der Maloja Pushbikers war Patrick Reißig, der ebenfalls in der ersten Verfolgergruppe ins Ziel kam und Rang 19 belegte. Vor der Schlussetappe belegt Reißig Platz 15.

"Mit meinen Beinen war ich zufrieden, aber vom Ergebnis war viel mehr drin", meinte Reißig nach der Etappe gegenüber radsport-news.com. "Auf der Schlussrunde gab es direkt vor mir einen Sturz, der mich aufgehalten hat. Da hat es die ganze Kraft gebraucht, um wieder zurückzukommen", ergänzte der Pushbiker, der am Samstag seinen 29. Geburtstag feierte. Dem stimmte sein Sportlicher Leiter Gregor Pavlic zu. "Patrick hat sich gut behauptet, aber es wäre noch mehr drin gewesen", meinte der Österreicher zu radsport-news.com.

Santic - Wibatech auf Tuchfühlung mit den Besten

Santic - Wibatech verpasste es knapp, einen Fahrer in der ersten Verfolgergruppe zu platzieren. Bester Akteur war Lokalmatador Mario Gamper, der mit 17 Sekunden Rückstand auf Platz 33 ins Ziel kam und geht als 30. in die Schlussetappe geht.

"Wäre eine große Gruppe gegangen, dann wollten wir versuchen, diese zu besetzen. Da aber nur eine Zwei-Mann-Gruppe ging, sind wir erst einmal im Feld geblieben. Den letzten Anstieg sind wir mit 100 Leuten reingefahren, da ist es dann ein bisschen expoldiert. Alles in allem hat es für uns gepasst und jetzt schauen wir, dass wir morgen noch mal einen schönen Tag haben", meinte Roadcaptain Fabian Schormair gegenüber radsport-news.com.

rad-net Oßwald setzte mit Märkl den Plan um

Das Team rad-net Oßwald, das am Vortag durch Theo Reinhardt noch einen dritten Platz erzielen konnte, war diesmal nicht im Vorderfeld vertreten, allerdings prägte Max Märkl in einer dreiköpfigen Spitzengruppe über weite Strecken die Etappe. Knapp drei Minuten an Vorsprung hatte das Trio, das sich nach zehn Kilometern abgesetzt hatte, allerdings knapp 50 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt war. Unterwegs sammelte Märkl fleißig Bergpunkte und liegt vor der Schlussetappe in der Sonderwertung auf Rang drei.

"Es war heute definitiv unser Ziel, einen Fahrer in die Gruppe zu bekommen. Das haben wir durch Max geschafft. Theo und Roger mussten als letzte Teamfahrer am letzten Anstieg sieben Kilometer vor dem Ziel leider abreißen lassen", berichtete der Sportliche Leiter Ralf Grabsch gegenüber radsport-news.com.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.05.2024Bénin: Lührs verpasst um Millimeter seinen ersten Saisonsieg

(rsn) – Auf der 4. Etappe der Tour du Bénin (2.2) hat das Team Bike Aid erneut einen Tagessieg knapp verpasst, konnte sich aber zumindest über die Verteidigung des Gelben Trikots von Yoel Habteab

02.05.2024Im dritten Anlauf klappt es für Bike Aid mit dem Gelben Trikot

(rsn) – Im dritten Anlauf hat es für Yoel Habteab (Bike Aid) mit dem Gelben Trikot bei der Tour du Bénin geklappt. Nachdem ihm die Jury an den ersten beiden Tagen das Führungstrikot jeweils nach

02.05.2024Bénin: Jury nimmt Bike Aid das Gelbe Trikot wieder weg

(rsn) – Erneuter Tiefschlag für das Team Bike Aid bei der Tour du Bénin (2.2). Nachdem Yoel Habteab zum Auftakt seinen Etappensieg aberkannt bekommen hatte, weil er und seine Gruppe den Motorräd

01.05.2024Deutsche Talente verpassen es, sich in Szene zu setzen

(rsn) - Für die deutschen Fahrer und Teams gab es bei der U23-Variante von Eschborn - Frankfurt (1.2u) nichts zu holen. Nach 129 Kilometern und zwei Feldberg-Überquerungen machte eine international

01.05.2024Bénin: Bike Aid holt sich mit einem Tag Verspätung Gelb

(rsn) - Nachdem Bike-Aid-Fahrer Yoel Habteab zum Auftakt der Tour du Bénin (2.2) das Gelbe Trikot noch verwehrt blieb, weil ihm der Etappensieg genommen und er hinter Azzedine Lagab auf Platz zwei z

30.04.2024Bike Aid bekommt erneut einen Etappensieg aberkannt

(rsn) - Innerhalb eines Monats haben UCI-Kommissäre dem Team Bike Aid den zweiten Etappensieg aberkannt. Nachdem Anfang April bei der Tour of Mersin (2.2) in der Türkei Oliver Mattheis Sieg annulli

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

27.04.2024“Alles in trockenen Tüchern“: Dorn hat Rot und Weiß sicher

(rsn) - Einen Tag vor Rundfahrtende hat Vinzent Dorn (Bike Aid) freudige Gewissheit. Nach dem Bergtrikot ist dem Freiburger bei der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) auch das Weiße Trikot der Zwischensprint

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

25.04.2024Teutenberg jubelt zum Auftakt der Tour de Bretagne

(rsn) - Nachdem er in seinen ersten drei U23-Jahren vergeblich einem UCI-Sieg hinterhergejagt war, eilt Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) in dieser Saison von Erfolg zu Erfolg. Nach sei

Weitere Radsportnachrichten

03.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

03.05.2024Zeeman glaubt weiter an Tour-Start von Vingegaard

(rsn) – Nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt am 4. April ist Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) weiter auf dem Weg der Besserung. Sein Sportdirektor Merijn Zeeman glaubt so

03.05.2024Anspruchsvoller Auftakt im Piemont

(rsn / ProCycling) – 13 Jahre nach ihrer Premiere ist die Stadt Venaria Reale erneut Schauplatz des Grande Partenza. Als Ouvertüre gibt es eine anspruchsvolle Etappe, die nördlich von Turin starte

03.05.2024Lipowitz wäre schon glücklich, wenn er Rom erreichen würde

(rsn) - Der dritte Gesamtrang bei der Romandie-Rundfahrt vor einer Woche hat Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) viel Aufmerksamkeit eingebracht. Nun startet der 23-Jährige beim Giro d´Italia in d

03.05.2024Muzic schlägt Vollering! Erst festgebissen, dann abgesprintet

(rsn) – Évita Muzic (FDJ – Suez) hat an der Laguna Negra in 1.715 Metern Höhe die 6. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die 24-jährige Französin setzte sich am Ende der 6,5 Kilometer

03.05.2024Blackmore nimmt bei Israel - Premier Tech Zabels Platz ein

(rsn) – Nach dem Karriereende von Rick Zabel wird Joseph Blackmore den frei werdenden Platz des Deutschen bei Israel – Premier Tech einnehmen. Wie der Zweitdivisionär meldete, wechselt der 21-jÃ

03.05.2024Was Selbstvertrauen alles ausmachen kann

(rsn) - Servus liebe Leserinnen und Leser, nach gut zwei Monaten voller Wettkämpfe melde ich mich mal wieder. Es ist viel passiert, worüber ich gerne berichten würde. Bereits zum zweiten Mal in d

03.05.2024Bénin: Lührs verpasst um Millimeter seinen ersten Saisonsieg

(rsn) – Auf der 4. Etappe der Tour du Bénin (2.2) hat das Team Bike Aid erneut einen Tagessieg knapp verpasst, konnte sich aber zumindest über die Verteidigung des Gelben Trikots von Yoel Habteab

03.05.2024Niewiadoma und Realini bei Vuelta Femenina ausgestiegen

(rsn) - Ohne zwei der Favoritinnen ist am Mittag die 6. Etappe der Vuelta Femenina gestartet worden. Wie ihr Team Canyon – SRAM auf X meldete, habe man beschlossen, dass Kasia Niewiadoma aus gesundh

03.05.2024Geschke von 2500 Metern in Freiburg zum Giro d´Italia

(rsn) – Vor dem letzten Giro d’Italia seiner Karriere strahlt Simon Geschke viel Optimismus aus. “Meine Form ist sehr gut, ich konnte mich so gut wie noch nie auf einen Giro vorbereiten“, sagt

03.05.2024Giro-Favorit Pogacar hält Fixierung auf seine Person für “Bullshit“

(rsn) – Am Samstag beginnt der 107. Giro d’Italia – mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als haushohem Favoriten, der in der öffentlichen Wahrnehmung alle seine Konkurrenten in den Schatten st

03.05.2024HLN: Van Aert kehrt Ende Mai ins Feld zurück

(rsn) – Wout van Aert (Visma - Lease a Bike) nimmt nach seinem schweren Sturz Ende März bei Dwars Door Vlaanderen sein Comeback ins Visier. Wie die Zeitung Het Laatste Nieuws schreibt, plant der B

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)