Die Stimmen zur 6. Giro-Etappe

Groves: “Es war stressig, die Ausreißer noch einzuholen“

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Kaden Groves (Alpecin - Deceuninck) | Foto: Cor Vos

11.05.2023  |  (rsn) - Die 6. Etappe des Giro d’Italia brachte alle Fahrer an ihre Grenzen. Mit 43,2 km/h im Schnitt absolvierten Ausreißer und Verfolger die 162 Kilometer lange Strecke rund um Neapel. Zudem spielte am Schluss auch der Gegenwind eine Rolle. Die Stimmen des Tages:

Mads Pedersen (Trek – Segafredo / Etappengewinner): "Ich bin sehr glücklich. Darum bin ich hierhergekommen. Es war ein harter Tag für die Mannschaft und ich konnte ihnen mit dem Sieg etwas zurückgeben, ein guter Tag also. Es war richtig knapp am Ende. Es war nicht einfach, die zwei einzuholen. Wir brauchten fast jeden Helfer dazu. Nicht nur wir, sondern fast jedes Sprintteam hat jeden Fahrer benötigt, den es hatte. Ich dachte, die beiden schaffen das. Aber 300 Meter vor dem Ziel haben wir es dann geschafft, aber es tut mir auch leid für die zwei Jungs, weil sie so einen tollen Kampf abgeliefert haben. Aber ich freue mich über meinen Sieg. Ein Sieg in jeder Grand Tour ist schon etwas Spezielles. Ich wollte früh antreten, dann hat das Gaviria gemacht. Es war nicht leicht, ihn noch einzuholen, er ist einen starken Sprint gefahren, aber ich hatte mit ihm ein Ziel zum Einholen vor mir.

Jonathan Milan (Bahrain - Victorious / Etappenzweiter): "Was für ein Tag. Es war echt schwer. Ich wollte gewinnen, aber die Füße waren müde von den Bergen. Es war ein großer Kampf, um im Finale vorne reinzukommen. Ich war aber von meinem Team gut positioniert worden. Gestürzt bin ich heute nicht, ich hatte einen technischen Defekt am Rad. Natürlich hätte es heute besser gehen können, aber du kannst nur abliefern, was du drauf hast. Die Beine waren nicht bei 100 Prozent. Es war so schwer, die Fluchtgruppe zurückzubringen. Heute habe ich mehrmals damit gerechnet, dass ich nicht zum Sprint komme."

Pascal Ackermann (UAU Team Emirates / Etappendritter): "Ich hatte ein bisschen lange gewartet. Ich hatte keinen einzigen Helfer. Das ist traurig, weil ich heute gezeigt habe, dass ich echt stark drauf bin. Ich glaube, dass der Helfer einfach gefehlt hat, um mich in die richtige Position zu bringen. Ich glaube, dass ich am Ende der Schnellste war. Aber was kann man machen? Nichts! Die Beine sind definitiv da, aber es war wieder ein verschenkter Tag. Ich habe noch ein paar Tage hier. Zum Ende der Rundfahrt, wenn die Beine entscheidend sein werden, bin ich da. Ich habe gezeigt, dass ich immer stärker werde. Ich gebe nicht auf.“

Kaden Groves (Alpecin - Deceuninck / Etappenvierter): "Es war ein super harter Tag. Das Feld war den ganzen Tag langezogen. Das Finish war gar nicht so chaotisch am Ende, aber sehr stressig für die Sprinterteams, um die Ausreißer noch einzuholen. Ich war überrascht, weil die Geschwindigkeit sehr hoch war und wir sie so lange nicht einholen konnten. Aber sowohl das Feld als auch sie hatten wohl Motorräder vor sich, darum war es so schnell. Es ist ein wenig enttäuschend, weil ich das Ciclamino verpasst habe. Aber es ist noch ein weiter Weg bis Rom.“

Max Kanter ( Movistar / Anfahrer von Fernando Gaviria): "Wir hatten leider die letzten Tage immer wieder Pech, immer wieder kam etwas dazwischen. Ein Sturz, oder etwas anderes. Wir versuchen unser Bestes. Ich bin noch nicht in der besten Form, nachdem ich in der Klassikerphase Covid hatte und dann eineinhalb Monate ohne Rennen war. Aber es wird von Tag zu Tag besser. Wenn wir noch etwas mehr Routine reinbekommen, wird es klappen. Es gibt ja noch ein paar Chancen. Heute war es schon ganz gut. Priorität ist aber, erst mal für Fernando Gaviria zu arbeiten. Der Rest ergibt sich. Radsport ist ein Teamsport.“

Alessandro De Marchi (Jayco - AlUla / Ausreißer): "Die Enttäuschung ist riesig. Ich würde das gerne mal von einem jungen Athleten sehen, alles zu geben bis zur Linie. Dass wir die letzten 40 Kilometer nur mehr zu zweit waren, war enttäuschend. Enttäuschend war auch das Ende.“

Simon Clarke (Israel - Premier Tech / Ausreißer ): "Der letzte Kilometer war enttäuschend. Es ist nicht schön, auf diese Art und Weise eine Etappe zu verlieren. Mir wäre lieber gewesen, früher als auf den letzten Metern eingeholt zu werden. Du kannst nicht immer gewinnen, aber wenn du es nicht probierst, dann nie. Am Ende gibt es immer einen Moment, an dem du taktieren musst. Du kannst nicht bis zum Strich Vollgas fahren. Wir hätten etwas mehr an Vorsprung gebraucht. Ich arbeite hart an mir, jedes Jahr ein wenig härter. Du kannst nicht immer daheimsitzen und dabei zusehen, wie du älter wirst. Darum kann ich auch noch solche Leistungen bringen."

Filippo Ganna (Ineos Grenadiers): "Geraint (Thomas) hatte einen Defekt und lag zurück. Darum habe ich gewartet und viel Risiko genommen, um ihn zurückzubringen. Das war auch das Wichtigste. Vielleicht habe ich bei dieser Aufholjagd ein paar Monate meines Lebens verloren."

Thibaut Pinot (Groupama - FDJ / Bergtrikot): "Morgen folgt die erste schwere Etappe. Ich bin sie 2018 schon gefahren, es ist ein Anstieg, den du in zwei Teile teilen musst. Im ersten kannst du eigentlich nicht abgehängt werden, aber mal schauen, was da passiert. Es ist eine interessante Etappe, in der die letzten Kilometer sehr schwierig sind."

Marc Reef (Jumbo - Visma/ Sportlicher Leiter): "Es wird (morgen) ein erster großer Kampf der GC-Fahrer werden. Es ist ein langer Anstieg. Er wird immer steiler. Und die letzten Kilometer sind richtig steil. Dort werden es sich die GC-Fahrer unter sich ausmachen. Durch Tage wie heute musst du durchkommen. Am Ende hatten wir mit Primoz einen Platten, konnten das aber gut lösen. Wir sind bereit für morgen."

Jens Zemke (Bora - hansgrohe / Sportlicher Leiter): "Wir wussten, dass die Strecke sehr technisch ist und dass es sehr viele schmale Passagen sowie Kopfsteinpflasterstraßen an der Amalfi-Küste gibt. Das Ziel des Teams war, unsere zwei Klassementfahrer aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten und das ist uns auch sehr gut gelungen. Bemerkenswert war die Begeisterung am Streckenrand. Es war wirklich eine tolle Atmosphäre mit unglaublichen vielen Fans."

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