RSNplusVom Sauerland nach Vorarlberg

Knolle: “Ich hoffe, über mich hinauszuwachsen“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Knolle: “Ich hoffe, über mich hinauszuwachsen“"
Jon Knolle wechselt von Saris Rouvy Sauerland zum österreichischen Team Vorarlberg. | Foto: Team Vorarlberg

20.12.2022  |  (rsn) – Lange machte sich Jon Knolle Hoffnungen auf einen Wechsel zu einem ProTeam. Da sich diese nicht erfüllten, der Bundesliga-Gesamtsieger nach fünf Jahren bei Saris Rouvy Sauerland aber einen Tapetenwechsel vornehmen wollte, entschied er sich dazu, nach Österreich zu wechseln.

Neben Lukas Meiler und Pirmin Benz wird Knolle künftig als dritter Deutscher beim Team Vorarlberg unter Vertrag stehen. "Ich habe bereits im Sommer über das Team nachgedacht. Zuerst erschien es mir als Klassikerfahrer sehr fremd. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr habe ich aber einen Sinn gesehen. Der Kontakt erfolgte dann über den Sportlichen Leiter Werner Salmen, der genau wie ich aus Dortmund kommt“, berichtete Knolle gegenüber radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___

Ein Grund für Knolles Entschluss war auch der interne Konkurrenzkampf, dem er sich bei einer der besten Kontinental-Mannschaften wird stellen müssen. “Ich glaube, den habe ich bei Sauerland hier und da etwas vermisst. Ich muss mich neu beweisen und in gewisser Weise hoffe ich, so etwas über mich hinauszuwachsen“, meinte der 23-Jährige und fügte selbstbewusst an: "Ich weiß, dass ich schon ein sehr gutes Niveau habe“.

Nach fünf Jahren wird Jon Knolle Saris Rouvy Sauerland verlassen und zum Team Vorarlberg nach Österreich wechseln. | Foto: Cor Vos

Auf den zweiten Blick mehr Möglichkeiten als gedacht

In Vorarlberg trifft Knolle nicht nur auf neue Mannschaftskollegen, sondern bekommt auch einen Rennkalender, der viele Einsätze auf bergigem Terrain vorsieht. Dagegen fühlte sich der Neuzugang bisher eher bei Rennen mit Klassikerprofil wohl. "Natürlich ist der Respekt da. Aber ehrlicherweise war das ein wichtiger Grund für den Wechsel. Ich möchte an meinen Schwächen arbeiten und einen weiteren Schritt nach vorn machen“, fügte Knolle an.

Am neuen Rennkalender freut ihn besonders, dass dieser viele Rundfahrten beinhaltet. Bei seinem bisherigen Team standen dagegen zumeist Eintagesrennen auf dem Programm. "Unabhängig von der Gesamtwertung wird es immer mal Chancen für Ausreißer und Ergebnisse auf flachen und welligen Etappen geben. Auf den zweiten Blick gibt es also mehr Möglichkeiten für mich als gedacht. Das klare Ziel sind Etappensiege mit dem Team“, kündigte Knolle an.

Die Zeit bei Saris Rouvy Sauerland bewertete der Westfale als "überwiegend positiv.“ Es habe zwei, drei Jahre gedauert, um anzukommen, “den Sport zu verstehen und mir bewusst zu machen, was und warum ich das alles tue. In den letzten beiden Jahren gab es dann immer wieder sehr schöne Momente und sportliche Höhepunkte. Besonders letztes Jahr war das Team sehr bunt gemischt und wir hatten eine super Harmonie zwischen den Fahrern. Viele lustige und spannende Charaktere. Ich bin stolz, ein Teil davon gewesen zu sein“, so Knolle, der seinem langjährigen Arbeitgeber wünscht, dass der "kontinuierliche Weg weiter nach oben geht.“

Bei seiner neuen Mannschaft wird sich der Dortmunder vermehrt auf bergigem Terrain durchbeißen müssen | Foto: Cor Vos

Es fehlten die “ein, zwei großen Ausrufezeichen“

Dass es nicht für ein ProTeam reichte, machte Knolle vor allem daran fest, dass ihm im Jahr 2022 kein großes internationales Ergebnis gelang. "Natürlich habe ich alles probiert und mit vielen Leuten gesprochen. Hier und dort wurde es mal etwas heißer, etwas ergeben hat sich allerdings nicht. Einerseits muss ich ehrlich gestehen, dass mir die ein, zwei großen Ausrufezeichen fehlen. Am Ende zählen einfach die Ergebnisse. Konstant gute Leistungen sind einfach zu wenig", betonte er und fügte an: "Und leider hat die deutsche Bundesliga, wie ich dieses Jahr erneut hautnah erfahren habe, international einfach nicht die nötige Relevanz."

Als weiteren Faktor, der ihm nicht in die Karten gespielt habe, nannte er den "aktuellen Nachwuchstrend. Auf dem Papier altert man einfach schneller, als man schauen kann“, scherzte Knolle. “Ich nehme das aber locker. In den letzten beiden Jahren konnte ich jedes Mal eine Schippe drauflegen. Ich vertraue voll darauf, dass das so weiter geht und glaube nach wie vor an etwas Größeres. Durch den Tapetenwechsel erwarte ich frischen Wind und nochmal einen Leistungssprung“, machte Knolle deutlich, dass er die Hoffnung auf einen Profivertrag noch nicht aufgegeben hat.

Sollte sich sein großer Wunsch allerdings nicht erfüllen, könnte Plan B aktiviert werden. Derzeit schreibt Knolle seine Bachelorarbeit im Fach Journalismus und kann sich sehr gut vorstellen, auf diesem Feld später auch beruflich Fuß zu fassen. Erste Gehversuche unternimmt der Dortmunder bereits, und zwar mit einem Blog, in dem er von seinen Erlebnisses als Radsportler berichtet.

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.11.2025Huens verstärkt Groupama, Verre findet neues Zuhause

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

15.11.2025Kein neuer Vertrag mehr: Froome vor dem Karriereende?

(rsn) – Für den viermaligen Tour-de-France-Sieger Chris Froome deutet sich das Karriereende an. Wie sein Team Israel - Premier Tech auf Instagram bekanntgab, wird der 40-jährige Brite wie auch die

13.11.2025Fränk Schleck neuer Sportlicher Leiter beim Lidl-Trek-Frauenteam

(rsn) – Neun Jahre nach seinem Karriereende als Aktiver kehrt Fränk Schleck zu Lidl – Trek zurück. Wie der Rennstall mitteilte, bei dem der 45-jährige Luxemburger seine letzten Profijahre fuhr,

10.11.2025Lidl – Trek verpflichtet Eisel als Sportlichen Leiter

(rsn) – Nach vier Jahren bei Red Bull – Bora – hansgrohe hat Bernhard Eisel ein neues Team gefunden. Der Österreicher wird künftig als Sportlicher Leiter bei Lidl – Trek tätig sein. Das ga

10.11.2025Peiper kehrt bei Red Bull in den Radsport zurück

(rsn) – Allan Peiper kehrt nach seiner Genesung von einer Krebserkrankung in die WorldTour zurück und wird Berater der Sportabteilung bei Red Bull – Bora – hansgrohe. In dieser Funktion wird d

08.11.2025“Team Hincapie“ präsentiert Aufgebot für 2026

(rsn) – Das neue US-amerikanische Team Modern Adventure Cycling hat seinen Kader für die Saison 2026 bekannt gegeben. Die Equipe wird geleitet vom Ex-Profi George Hincapie und seinem Bruder Richar

06.11.2025CPA-Präsident Hansen: “Die Fahrer sind in Geiselhaft“

(rsn) – Die nötigen Papiere für den Anschluss des sich auflösenden Intermarché-Rennstalls an das belgische Traditionsteam Lotto sind bereits zur UCI geschickt worden und es ist davon auszugehen,

06.11.2025Copeland: “Haben entschieden, nicht in Sprinter zu investieren“

(rsn) – Brent Copeland, der Team-Manager des WorldTour-Rennstalls Jayco – AlUla, hat im Gespräch mit dem britischen Radsport-Journalisten Daniel Benson für dessen Substack-Seite die Transferpoli

05.11.2025Bates wird White-Nachfolger bei Jayco - AlUla

(rsn) – Es sind turbulente Zeiten bei Jayco – AlUla. Die Equipe machte in den vergangenen Monaten aus unterschiedlichen Gründen Schlagzeilen – die wenigsten davon waren sportlicher Natur. Nun

04.11.2025Matthews: “Fühle mich noch immer wie 25“

(rsn) – Bis Anfang November hat es gedauert, dass die Vertragsverlängerung von Michael Matthews beim australischen Team Jayco – AlUla bekanntgegeben wurde. Dabei sollen die Verhandlungen und Gesp

01.11.2025Girmay: “Bin mir fast sicher, dass ich gehe“

(rsn) – Seit Wochen schon kursieren im Zusammenhang mit der anstehenden Fusion von Lotto und Intermarché - Wanty zahlreiche Gerüchte über die Zukunft von Biniam Girmay. Der Vertrag des Eritreers

01.11.2025Rui Costa: “Unendlich dankbar, meinen Traum gelebt zu haben“

(rsn) – Rui Costa (EF Education – EasyPost) stellt nach 19 Profijahren das Rad in die Ecke. Wie der 39-jährige Portugiese auf Instagram schrieb, sei die Lombardei-Rundfahrt am 11. Oktober sein le

Weitere Radsportnachrichten

17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze

(rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n

17.11.2025Huens verstärkt Groupama, Verre findet neues Zuhause

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.11.2025Tour du Ghana: Müllers Team gewinnt Prolog – und hat morgen frei

Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird es selten

17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus

(rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o

17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheit“

(rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei

17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte

(rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit

17.11.2025Eigene Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht

(rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk

17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart

(rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei

17.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg

(rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue

16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein

(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser

16.11.2025Nys nach packendem Finale in Hamme mit besserem Ende für sich

(rsn) – Dramatischer hätte der dritte Lauf zur X20 Badkamers Trofee in Hamme nicht laufen können. Nachdem sich Thibau Nys (Baloise - Glowi Lions) und Cameron Mason (Seven) nahezu über den gesamt

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)