Sieg im Straßenrennen der Frauen

Lippert Deutsche Meisterin vor Bauernfeind und Gill

Foto zu dem Text "Lippert Deutsche Meisterin vor Bauernfeind und Gill"
Liane Lippert (DSM) ist im Sauerland neue Deutsche Meisterin geworden. | Foto: Cor Vos

26.06.2022  |  (rsn) – Liane Lippert (Team DSM) hat sich bei den Deutschen Meisterschaften zum zweiten Mal nach 2018 den Titel im Straßenrennen der Frauen gesichert. Die 24-jährige Friedrichshafenerin verwies nach schweren 122 Kilometern von Siedlinghausen zur Bergankunft am Kahlen Asten im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe die U23-Zeitfahrmeisterin Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM Generation) und Nadine Gill (Sopela) auf die Plätze.

Kletterspezialistin Clara Koppenburg (Cofidis) wurde Vierte, Bauernfeinds Teamkollegin Antonia Niedermaier (+0:11) belegte den fünften Platz. Mit 8:30 Minuten Rückstand kam Aileen Schweikart (Bizkaia - Durango) auf Rang sechs, gefolgt von der Vorjahressiegerin Lisa Brennauer (Ceratizit - WNT / + 8:35), Laura Süßemilch (Plantur - Pura / +8:37), Romy Kasper (Jumbo - Visma / 8:37) und Svenja Betz (IBCT / +8:37), die die Top Ten komplettierten.

"Ich wollte dieses Jahr unbedingt den Titel gewinnen. Ich freue mich mega und es ist eine Erleichterung, Meisterin zu sein“, sagte Lippert in der Pressekonferenz nach dem Rennen. “Heute war es schwerer als vor vier Jahren, auch mental. Ich habe mir selbst Druck gemacht. Meine Familie hat die weite Reise auf sich genommen und war hier. Canyon hat seine Karten gut gespielt. Antonia hat immer wieder attackiert. Wir haben deswegen letztendlich weniger gemacht und sie hat dann das Tempo hochgehalten. Ricarda hat sich auf mich fokussiert. Ich habe so viele Körner wie möglich gespart und auf den richtigen Moment bis zur letzten Kurve gewartet.“

"Für mich ist es definitiv ein großer Erfolg. Letztes Jahr war ich Dritte, nach den ganzen Erfolgen dieser Saison hatte ich natürlich ein bisschen Erwartungen. Andere haben auch Erwartungen. Ich bin eher nicht begeistert, wenn ich als Favoritin gehandelt werde, weil das für mich Druck bedeutet. Ich bin froh, dass ich Zweite geworden bin", sagte die 22-jährige Bauernfeind, die sich zuvor im U23-Zeitfahren den Titel geholt hatte und dabei schneller unterwegs gewesen war als die im Eliterennen siegreiche Brennauer.

"Der Kurs hat mir richtig gut gefallen, für mich wäre es aber besser gewesen, wenn die letzten paar Kilometer noch ein bisschen steiler gewesen wären“, sagte die 31-jährige Gill. “Die Bronzemedaille bedeutet mir ziemlich viel. Das war jetzt mein drittes Rennen in Deutschland. Letztes Jahr bei der DM hatte ich Corona, da musste ich aussteigen. Ich habe erst 2018 mit den Radrennen angefangen und bin dann meist im Ausland gefahren“, fügte die DM-Dritte, die unter anderem bereits in Brasilien gelebt hat, weil sie fürs Auswärtige Amt arbeitet, erklärend an.

So lief das Rennen:

Bei strahlendem Sonnenschein machten sich am Vormittag 82 Fahrerinnen in Siedlinghausen auf den acht Mal zu fahrenden 13-Kilometer-Rundkurs, auf dem zwischen Brunskappel und Elpe eine 1,8 Kilometer lange Rampe mit durchschnittlich acht Prozent und pro Runde mehr als 300 Höhenmeter bewältigt werden mussten.

Nach einem eher verhaltenen Auftakt sorgte Koppenburg mit einer Tempoverschärfung auf der zweiten Runde für eine erste Selektion, nach der noch rund 20 Fahrerinnen inklusive aller Medaillenkandidatinnen die Spitzengruppe bildeten. Die wuchs dann allerdings zunächst wieder auf rund 50 Fahrerinnen an, weil das Tempo verschleppt wurde. Die Situation nutzten Franziska Brauße (Ceratizit – WNT) und Lydia Ventker (Maxx-Solar), um sich abzusetzen und sich einen zwischenzeitlichen Vorsprung von rund 30 Sekunden herauszufahren, ehe das Duo dann aber schnell wieder eingefangen wurde.

Danach ging Lisa Klein (Canyon – SRAM) in einer Abfahrt entschlossen in die Offensive. Die Deutsche Meisterin von 2017 erarbeitete sich auf der vierten Runde einen Vorsprung von rund einer Minute, und der wuchs eingangs der fünften Runde sogar auf zwei Minuten an. Aus dem immer kleiner werdenden Feld heraus attackierte dort dann Lippert und machte sich gemeinsam mit Koppenburg, Gill, Bauernfeind und Niedermaier auf die Verfolgung. Ende der fünften Runde holte das Quintett die Spitzenreiterin ein, die dann für die beiden jungen Fahrerinnen aus der Nachwuchsabteilung ihrer Mannschaft arbeitete und in der sechsköpfigen Gruppe bis zur nächsten Passage der Brunskappel-Steigung für Tempo sorgte.

Klein opfert sich für Bauernfeind und Niedermaier auf

Lange konnte Klein bei den Kletterspezialistinnen bergauf aber nicht mehr mithalten und so fiel die Erfurterin aus der Gruppe heraus und zu den ersten Verfolgerinnen um Titelverteidigerin Brennauer zurück, die einen Rückstand von rund einer Minute aufwiesen. Dahinter folgte das noch rund 30 Fahrerinnen umfassende restliche Feld. Auf den letzten drei Runden auf dem Rundkurs erfolgte aus dem Spitzenquintett heraus keine Attacke mehr.

In der Anfahrt zum 14 Kilometer langen Schlussanstieg setzte sich dann Niedermaier an die Spitze der kleinen Gruppe. Der Rückstand der Verfolgergruppe war auf mehrere Minuten angewachsen. Knapp vier Kilometer vor dem Ziel trat Niedermaier an, doch Koppenburg konterte und nahm die letzten drei Kilometer von der Spitze weg in Angriff.

Auf dem wieder deutlich ansteigenden Schlusskilometer versuchte Gill ihre Konkurrentinnen zu überraschen, ehe Koppenburg das Tempo hochschraubte, so dass Niedermaier zurückfiel. Im Sprint des übrig gebliebenen Quartetts sicherte sich Lippert den Sieg vor Bauernfeind und Gill.

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