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25.05.2022 | (rsn) – Nach derzeitigem Stand scheint der Kampf um den Giro-Sieg zwischen Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) und Jai Hindley (Bora – hansgrohe) entschieden zu werden. Nur drei Sekunden liegen zwischen dem Spitzenreiter aus Ecuador und seinem australischen Herausforderer. Doch nicht einmal eine Minute hinter ihnen lauern zwei weitere Fahrer, deren Ausgangsposition nicht unterschiedlicher sein könnte.
Der Gesamtdritte Joao Almeida (UAE Team Emirates) kassierte auf der 16. Etappe 14 Sekunden Rückstand und liegt nun 44 Sekunden hinter Carapaz. Allerdings erwies sich der Träger des Weißen Nachwuchstrikots bisher als wahres Stehaufmännchen. Immer wieder musste Almeida die bislang besten drei Kletterer - neben Carapaz und Hindley den Spanier Mikel Landa (Bahrain Victorious) ziehen lassen.
Viel Zeit verloren hat der Portugiese dennoch nie. So auch am Dienstag auf dem Weg nach Aprica. “Es war ein wirklich harter Tag. Um ehrlich zu sein, habe ich mich selbst überrascht, denn es ging den ganzen Tag nur Vollgas und ich hatte keine Möglichkeit zum Verschnaufen“, erzählte der Portugiese im Ziel, nachdem er im Schlussanstieg den Anschluss an die Gruppe um Carapaz verloren hatte, aber den Schaden begrenzen konnte. “Ich bin wirklich zufrieden über meine Leistung und das Ergebnis und ich bin bereit bis zum Ende weiter zu kämpfen“, resümierte der 23-jährige Almeida.
Ungleiche Verfolger mit demselben Ziel
Noch besser lief der Tag für den neun Jahre älteren Landa. Der Kletterspezialist aus dem Baskenland büßte so nur auf Hindley, der sich im Zielsprint vier Bonussekunden sicherte, Zeit ein. Der Rückstand des Gesamtvierten gegenüber Caparaz beträgt nach der 16. Etappe dagegen unverändert 59 Sekunden.
Obwohl Almeida und Landa nur 15 Sekunden trennenn, könnte ihre Ausgangsposition vor den letzten fünf Etappen der Italien-Rundfahrt unterschiedlicher kaum sein, denn Almeida gilt im Gegensatz zu Landa als ausgezeichneter Zeitfahrer. Und zum großen Abschluss stehen ja in Verona noch 17,4 Kilometer im Kampf gegen die Uhr an und dabei kann der UAE-Neuzugang noch entscheidend Boden gutmachen.
Dessen ist sich die Teamleitung von Bora - hansgrohe durchaus bewusst. “Für uns war es gut und wichtig, dass wir Zeit auf Almeida gewonnen haben, denn der macht einen starken Eindruck und er ist ein sehr starker Zeitfahrer“, sagte der Sportliche Leiter Jens Zemke in Aprica zu radsport-news.com. Um den Konkurrenten abzuhängen, habe er Hindley aufgefordert, mit Landa und Carapaz zusammenzuarbeiten, "so dass Almeida nicht zurückkommt. Denn der ist wie eine Klette. Er fährt seinen Rhythmus hoch und kommt mit zehn Sekunden Rückstand an“, lobte Zemke den Giro-Vierten von 2020.
Verbünden sich Bora und Bahrain gegen Almeida?
Auch Carapaz wird den Gesamtdritten nicht aus den Augen lassen. “Es stimmt, dass ich ein paar Sekunden auf Hindley verloren habe, aber ich habe mehr Zeit auf Almeida gewonnen. Die Bilanz ist also positiv", sagte der Träger des Rosa Trikots.
Landa kann nicht auf das Zeitfahren setzen. Der 32-Jährige muss auf den verbleibenden drei Bergetappen seine Widersacher abhängen, wenn er erstmals eine Grand Tour für sich entscheiden will. Während Almeida also seinen Rückstand limitieren muss, sollten Landa und auch Hindley auf Angriff setzen. Das wusste in Aprica auch Landas Teamkollege Wout Poels. “Vielleicht haben wir mit Bora – hansgrohe noch einen Verbündeten“, lächelte der Niederländer verschmitzt mit Blick auf die restlichen schweren Tage dieses 105. Giro d'Italia.
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