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14.05.2022 | (rsn) – Es ist auch in diesem Jahr wie immer: Der Giro d'Italia wird in seiner dritten Rennwoche besonders schwer. Doch Gefahren lauern bei einer Grand Tour jeden Tag und wer das Rosa Trikot nach dem Abschlusszeitfahren in Verona am 29. Mai überstreifen will, der muss von Beginn an auf der Hut sein. radsport-news.com nimmt in drei Teilen alle 21 Etappen der 105. Italien-Rundfahrt unter die Lupe.
Hier sind die Teilstücke 8 bis 15 – von Neapel geht es über die Blockhaus-Bergankunft gen Norden in Richtung Westalpen und nach Turin sowie zu einer nagelneuen Bergankunft.
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8. Etappe, 14. Mai, Neapel – Neapel, 153 km
Ein Kurs, als wolle man sich in Neapel für Weltmeisterschaften bewerben: Das zweite Giro-Wochenende beginnt mit einer Etappe, die am selben Ort startet wie endet und dazwischen vier Runden auf einem Rundkurs über die Halbinsel von Bacoli am Kap Miseno aufweist. Dieser Rundkurs beinhaltet mit dem Monte di Procida zwar auch eine zwei Kilometer lange 6-%-Steigung – an der letzten Passage bei Kilometer 118 wartet hier der einzige Bergpreis des Tages (4. Kategorie) – doch insgesamt dürfte es sich um einen Tag für die Sprinter handeln.
Das Finale am Yachthafen von Neapel ist tricky: Dort geht es rund um die 1.000-Meter-Marke erst 90 Grad nach links, dann komplett um einen Kreisverkehr herum und dann nochmal 90 Grad nach rechts, bevor die letzten 800 Meter in der Via Caracciolo schließlich geradeaus führen.
Einer der heutigen Protagonisten hat gute Erinnerungen an Neapel: Mark Cavendish gewann hier vor neun Jahren die Auftaktetappe des 96. Giro d'Italia und eroberte so zum vierten Mal in seiner Karriere das Maglia Rosa.
9. Etappe, 15. Mai, Isernia – Blockhaus, 191 km
Nach dem Ätna zu Wochenbeginn wartet mit dem "Riesen des Apennin" nun die zweite ikonische Bergankunft der Italien-Rundfahrt auf das Peloton. Und diesmal darf man von Angriffen auf das Rosa Trikot ausgehen. Anders als die Schlusssteigung am sizilianischen Vulkan am Dienstag ist der Blockhaus (1. Kat.) einer der schwersten Giro-Anstiege. 13,6 Kilometer bei durchschnittlich 8,4 % sind zu bewältigen – wobei die letzten zehn Kilometer sogar mit 9,4 % ansteigen.
Der Blockhaus ist eine der schwersten Bergankünfte des Giro d'Italia. | Foto: RCS Sport / Giro d'Italia
Besonders schwer wird die Etappe, weil zuvor auch der Passo Lanciano (1. Kat.) bereits erklommen werden muss – 10,3 Kilometer bei 7,6 %. Nach der 15 Kilometer langen Abfahrt geht es fast sofort wieder bergan in Richtung Schlussanstieg. Mutige Kletterer könnten also sogar am ersten der beiden Anstiege des Tages bereits alles auf eine Karte setzen, um schwächelnden Kontrahenten möglichst viel Zeit abzunehmen. Zurückhalten muss sich heute jedenfalls niemand, denn morgen wartet der zweite Ruhetag.
Die letzte Blockhaus-Ankunft ging vor fünf Jahren an Nairo Quintana. Auch damals war es die 9. Giro-Etappe, und die Abstände im Etappenziel waren riesig. Quintana brachte eine Minute zwischen sich und den Tagesfünften Vincenzo Nibali sowie mehr als zweieinhalb Minuten zwischen sich und das Ende der Top 10. Das unterstreicht, wie viel Schaden dieser Berg anrichten kann.
10. Etappe, 17. Mai, Pescara – Jesi, 196 km
100 Kilometer topfeben und dann geht es in die Hügel des Hinterlands von Ancona. Drei Bergwertungen der 4. Kategorie stellen sich dabei in der winkligen zweiten Rennhälfte den Fahrern in den Weg, die letzte erst acht Kilometer vor dem Ziel in Jesi. Dieser letzte Anstieg nach Monsano ist ganze vier Kilometer lang und im Schnitt zwar nur 4,2 % steil, wartet etwa zur Hälfte aber mit einem 11-Prozent-Stich auf. Das dürfte den meisten Sprintern den Garaus machen. In Jesi sollte es daher zum Sieg eines Ausreißers kommen – egal ob aus einer früh gebildeten Gruppe des Tages oder durch einen starken Angriff aus dem Hauptfeld im Etappenfinale.
Mindestens genauso im Fokus wie der Tagessieger wird an diesem Tag aber ein anderer Mann stehen: Michele Scarponi. Fünf Jahre und 25 Tage nach seinem Tod besucht der Giro zum erst zweiten Mal in seiner Geschichte den Geburtsort des im April 2017 im Training von einem Auto erfassten und so beliebten Giro-Siegers von 2011.
11. Etappe, 18. Mai, Santarcangelo di Romagna – Reggio Emilia, 203 km
Längster Name eines Etappenortes, zweilängste Etappe – und womöglich die leichteste: Von der Adria geht es heute schnurgerade parallel zur Autobahn ins Landesinnere nach Bologna und dann in einem Bogen nördlich um Modena herum zum Etappenziel in Reggio Emilia. Die höchste Erhebung des Tages liegt in Bologna 74 Meter über dem Meer – insgesamt sind auf mehr als 200 Kilometern nur 369 Höhenmeter zu erklimmen. Mit deutlicherer Ansage in Richtung Massensprint kann eine Etappe kaum führen. Allerdings: Auf dem Schlusskilometer warten noch zwei Linkskurven. Es wird nicht brutal eng, aber aufpassen müssen die Sprinter trotzdem.
2017 gewann hier Fernando Gaviria vor Jakub Mareczko. Phil Bauhaus wurde damals Vierter und holte damit sein zweites Top-5-Ergebnis bei der ersten Grand Tour seiner Profikarriere.
12. Etappe, 19. Mai, Parma – Genua, 204 km
Auf die zweitlängste folgt die längste Etappe der Rundfahrt: Der Giro muss Strecke machen und nutzt dazu auf dem Weg von der Adria in Richtung Westalpen zwei klassische Überführungsetappen. Doch nach dem Tag für die Sprinter zuvor dürfte es nun in Ligurien ein Ausreißer sein, der triumphiert. Die ersten 100 Kilometer des Tages führen ständig ganz leicht bergan, bis es über den Passo del Bocco in Richtung Meer geht – ähnlich dem etwas weiter westlich gelegenen Turchino-Pass bei Mailand-Sanremo im März.
Die zweite Giro-Woche ist geprägt von Überführungsetappen und Chancen für Ausreißer, wie hier auf der 12. Etappe nach Genua, oder für Sprinter wie in Reggio Emilia am Tag zuvor. | Foto: RCS Sport / Giro d'Italia
Und ebenfalls ähnlich wie bei der 'Primavera' folgen dann an der ligurischen Küste noch weitere kleine Anstiege auf dem Weg zum Ziel. La Colletta (3. Kat., KM 151) und Vauco di Trensasco (3. Kat., KM 173) sind allerdings etwas länger und höher als Cipressa und Poggio vor San Remo, so dass die reinen Sprinter sich heute raushalten dürften.
13. Etappe, 20. Mai, San Remo – Cuneo, 150 km
Apropos San Remo. Über den Zielort des ersten Momuments der Saison geht es nun in Richtung Berge. Doch bevor die Kletterspezialisten zum Einsatz kommen, dürfte diese 13. Etappe erneut eine sein, die sich mutige Ausreißerkönige rot angestrichen haben – wenn nicht die Sprinter ihre vorletzte Chance bei diesem Giro nutzen wollen und ihre Teams daher auf Ausreißerjagd schicken. Nach 54 Kilometern wartet mit dem Colle di Nava (3. Kat.) ein elf Kilometer langer Anstieg, den mögliche Spitzengruppen nutzen müssen, um möglichst viel Vorsprung herauszufahren.
Denn anschließend spielen die letzten 96 Kilometer des Tages dem Hauptfeld in die Karten: Es geht lange leicht bergab und dann nur noch ganz leicht bergan zum Zielort Cuneo, der übrigens bereits zum 25. Mal Etappenort des Giro ist, zuletzt aber fast immer als Startort eines Teilstücks fungierte. Die letzte Ankunft hier gewann 1998 Mariano Piccoli für das Team Brescialat, aus dem 1999 die Liquigas-Mannschaft wurde.
14. Etappe, 21. Mai, Santena – Turin, 147 km
Ein Jahr nach dem Grande Partenza kehrt der Giro d'Italia bereits nach Turin zurück – und das mit einer sehr interessanten Etappe in Anlehnung an das Eintagesrennen Mailand-Turin. Es geht gleich zweimal über den von dort bekannten Superga-Anstieg (2. Kat., 5 km bei 8,6%). Doch im Gegensatz zu Mailand-Turin ist dort oben nicht Schluss, sondern es folgt jeweils der Colle della Maddalena (2. Kat., 3,5 km bei 8,1%) und schließlich eine halbsrecherische Abfahrt samt kurzer Gegenrampe hinunter nach Turin.
Zweimal Superga, zweimal Maddalena - die Turin-Etappe führt zwar nicht ins Hochgebirge, hat es aber trotzdem in sich. | Foto: RCS Sport / Giro d'Italia
Bevor Superga und Maddalena auf zwei jeweils 37 Kilometer langen Schlussrunden anstehen, ist das insgesamt recht kurze Teilstück schon nach 35 Kilometern mit dem ersten Anstieg eröffnet – und ab da wird es nicht mehr ruhig auf sehr kurvenreichen Straßen im Osten Turins. Nach 74 Kilometern geht es erstmals über den Zielstrich und dann direkt in die Superga-Rampe hinein.
15. Etappe, 22. Mai, Rivarolo Canavese – Cogne, 177 km
Die zweite Giro-Woche endet an diesem Sonntag mit einer schweren Bergetappe und einer Bergankunft, die es erstmals in den Parcours der Italien-Rundfahrt geschafft hat. Cogne, ein Seitenarm des Aostatals, 1.611 Meter über dem Meer gelegen, ist völlig neu im Programm. Einen Testlauf für diese Ankunft gab es im vergangenen Jahr aber bei der U23-Rundfahrt Giro Valle d'Aosta – Mont Blanc. Die damalige Etappe in Cogne gewann mit fast vier Minuten Vorsprung der Deutsche Georg Steinhauser als Solist für Tirol KTM.
Der große Abstand von dort deutet auch an, was heute interessant werden könnte. Denn die Schlusssteigung ist mit im Schnitt nur 4,3 % auf 22,4 Kilometern nicht brutal schwer und gehört nur zur 3. Kategorie. Doch da in Pila Les Fleurs und Verrogne zuvor bereits zwei schwere Bergwertungen der 1. Kategorie warten, ist die zum Ziel hin abflachende Schlusssteigung trotzdem brandgefährlich:
Die zweite Giro-Woche endet mit einem Novum: Erstmals geht es nach Cogne. | Foto: RCS Sport / Giro d'Italia
Wer nämlich an den beiden Anstiegen zuvor schwächelt und dann durch eine harte Tempoverschärfung in den steilen ersten Kilometern des Cogne-Tals den Anschluss verliert, dessen Rückstand dürfte sich auf den immer flacher werdenden 13 Schlusskilometern erst recht potenzieren, wenn die Spitze Vollgas durchzieht. Es ist daher leicht zu prognostizieren, dass an diesem Sonntag ein Mitfavorit seinen Traum vom Giro-Podium plötzlich wird begraben müssen.
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