Massensturz im Finale beraubt Favoriten ihrer Chancen

Romandie: Hayter, Higuita, Izagirre, Pinot und Uran am Boden

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Romandie: Hayter, Higuita, Izagirre, Pinot und Uran am Boden"
Konnte in Romont nicht wie erhofft um den Tagessieg kämpfen, sondern verlor auch seine Chancen in der Gesamtwertung: Sergio Higuita (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

27.04.2022  |  (rsn) – Eigentlich hätte auf der 1. Etappe der Tour de Romandie südöstlich des Neuenburgersees nicht viel passieren sollen: Ineos Grenadiers kontrollierte den Tag und wollte Prologsieger Ethan Hayter den Weg bereiten, im ansteigenden Finale von Romont seinen zweiten Tageserfolg hintereinander feiern zu können. Doch knapp 15 Kilometer vor Schluss zerschellten nicht nur die Sieghoffnungen des 23-jährigen Briten auf dem Asphalt beziehungsweise im Straßengraben.

Bei einem mitten im Feld auf einer kurzen Abfahrt ausgelösten Massensturz kam das halbe Peloton zu Fall oder zumindest zum Stillstand. Hayter blieb mit Schulterschmerzen lange sitzen, doch auch einige Klassementfahrer waren betroffen und mussten ihre -Ambitionen durch den Sturz begraben. Da der erste Teil des Feldes Vollgas weiter fuhr, konnte keiner der Gestürzten anschließend nochmal nach vorne aufschließen.

So verlor nicht nur Hayter 14:31 Minuten, sondern auch Rigoberto Uran (EF Education – EasyPost) sowie Ion Izagirre (Cofidis) büßten über zehn Minuten ein. Sergio Higuita (Bora – hansgrohe), der für Bora – hansgrohe bei der Zielankunft in Romont Siegkandidat gewesen wäre, gab gemeinsam mit Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) und einigen Anderen auf den letzten zehn Kilometern nochmal alles, kam aber trotzdem nicht mehr ganz nach vorne. Sie erreichten den Zielstrich 1:28 Minuten nach Tagessieger Dylan Teuns (Bahrain Victorious).

Etwas besser erging es dem Niederländer Steven Kruijswijk (Jumbo - Visma), der ebenfalls in den Sturz verwickelt war, den Anschluss unter großem Kraftaufwand dennoch schaffte. Dem Niederländer fehlten auf dem ansteigenden Schlusskilometer dann nur die Reserven, um bei den Besten mitzuhalten, so dass auch er 22 Sekunden einbüßte. 

Freud und Leid bei Bora - hansgrohe

"Heute hatten wir ein bisschen Pech, denn Sergio ging im Massensturz zu Boden", bilanzierte Bora – hansgrohes Sportdirektor Rolf Aldag. "Fast das halbe Feld war zum Stehen gekommen und es war ihm nicht möglich wieder zurückzukommen. Das ist schade, denn wir wollten für ihn den Berghochsprint fahren."

Trotzdem musste man beim deutschen WorldTeam nicht unglücklich sein. Denn erstens sprintete Kapitän Aleksandr Vlasov in Romont als Vierter über den Zielstrich und untermauerte so seine Position als Top-Favorit auf den Gesamtsieg. Und zweitens rückte Felix Großschartner als 27. der Etappe durch den Sturz von Hayter auf den zweiten Gesamtrang vor. "Eine solide Leistung", meinte Aldag und Vlasov pflichtete bei: "Wir gehen auf jeden Fall mit Zuversicht in die nächsten Etappen."

Von seiner Spitzenposition in der Gesamtwertung verabschieden musste sich in Romont leider auch der deutsche Youngster Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost). Der Prolog-Achte verlor gemeinsam mit seinem Kapitän Uran durch den Sturz den Anschluss an die Spitze und rollte schließlich mit dem Kolumbianer gemeinsam 10:37 Minuten nach den Besten über den Zielstrich.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.06.2022Mäder: Mit nur einem Renntag die meisten Punkte gesammelt

(rsn) - Gerade mal einen Renntag brauchte es für Gino Mäder (Bahrain Victorious), um im Mai Fahrer des Monats und damit Nachfolger seines Landsmanns Stefan Küng (Groupama - FDJ) zu werden. Der Sch

02.05.2022Romandie-Sieger Vlasov bereit für höhere Aufgaben

(rsn) - Nach einer nahezu perfekten Woche in der Westschweiz, in der er nicht nur eine Etappe und die Gesamtwertung der Tour de Romandie für sich entscheiden konnte, sondern auch nie schlechter als T

02.05.2022Geschke: “Die besten Beine, die ich mir wünschen konnte“

(rsn) – Am Ende fehlten Simon Geschke (Cofidis) 31 Sekunden zum vierten Sieg seiner langen Profikarriere. Den verhinderte bei der Tour de Romandie Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe). Der Russe p

02.05.2022Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Mit einer überragenden Vorstellung im abschließenden Bergzeitfahren hat sich Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe) den Gesamtsieg bei der 75. Tour de Romandie (2.UWT) geholt. Der 26-jähri

01.05.2022Vlasov gewinnt Bergzeitfahren und damit die Romandie-Rundfahrt

(rsn) – Der 26-Jährige Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe) ist der große Sieger der 75. Tour de Romandie. Der Kapitän der Raublinger Mannschaft sorgte im 15,8 Kilometer langen Bergzeitfahren fÃ

01.05.2022Tour de Suisse und Tour de Romandie spannen zusammen

(rsn) – Die Tour de Suisse und die Tour de Romandie werden künftig bei der Sponsorenakquise, bei der Suche von Etappenorten und der Kommunikation der beiden Events zusammenarbeiten. Wie es in eine

01.05.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 1. Mai

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

30.04.2022Highlight-Video der 4. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Die beiden Neuzugänge Sergio Higuita und Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe) befinden sich weiterhin auf der Erfolgswelle für das deutsche WorldTeam. Das Duo feierte einen Doppelsieg au

30.04.2022Higuita schlüpft unter Teamkollegen Vlasov durch zum Sieg

(rsn) – Mit einem Doppelerfolg von Bora – hansgrohe endete die Königsetappe der Romandie-Rundfahrt in Zinal. Am Ende des fast 25 Kilometer langen Anstiegs landeten Sergio Higuita und Aleksandr Vl

30.04.2022Mühlberger: “Gesamtwertung ist nicht in meinem Fokus“

(rsn) - Neben Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) liegt mit Gregor Mühlberger (Movistar) ein weiterer Österreicher vor den beiden Schlussetappen der Tour de Romandie in aussichtsreicher Positi

30.04.2022Großschartner: “Zwei, drei Karten, die wir ausspielen können“

(rsn) - Eine Fußfraktur im Winter, Corona in der Vorbereitung und dann ein Schlüsselbeinbruch bei Paris-Nizza: Das Radsportjahr 2022 hätte für Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) kaum unglü

30.04.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 30. April

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

Weitere Radsportnachrichten

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

31.03.2025Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine