--> -->
06.01.2022 | (rsn) - Jan van Eijden war 15 Jahre lang Trainer der britischen Bahnsprinter. Der gebürtige Pfälzer, vor 21 Jahren selbst Weltmeister im Sprint, hat damit beträchtlichen Anteil an der Entwicklung der Radsportmacht Großbritannien. Zum Jahreswechsel schied er dort aber aus und ist ab Februar neuer Bundestrainer Kurzzeit des BDR. Im Interview mit radsport-news.com sprach van Eijden über neue Ziele, neue Reize und den Unterschied der Systeme.
Herr van Eijden, bei den Erfolgen, die British Cycling in den vergangenen Jahren hatte und auch angesichts der finanziellen Macht dort könnte man sagen, sie wechseln vom FC Bayern München des Radsports zu einem kleineren Konkurrenten. Warum?
Jan van Eijden: Es gibt familiäre Gründe. Ich wohne in Deutschland, meine Frau und meine drei Kinder leben hier. Die Pendelei war schon aufwändig. Dann ich bin Deutscher, habe die deutschen Farben als aktiver Sportler bei WM und Olympia vertreten. Das würde ich gerne auch als Trainer tun. Und dann möchte ich meine Erfahrung einbringen und das den Sportlern mitgeben, um das Bestmögliche für sie herauszuholen.
Was bringen Sie aus England mit, und was davon möchten Sie gern in Deutschland umsetzen?
van Eijden: Das kann ich jetzt noch nicht detailliert sagen. Ich war fünfzehn Jahre raus aus dem deutschen System und kenne es eigentlich auch nur als Sportler. Strukturell ist es komplett anders. Die Briten sind zentralisiert. Das heißt, alle Kader sitzen in Manchester. Dort ist die Seele und der Motor des Verbandes. In Deutschland haben wir im Sprintbereich fünf Zentren, in denen die Bundeskader mit ihren Heimtrainern trainieren. Und ich als Bundestrainer habe sie eigentlich nur zu zentralen Maßnahmen und bei Wettkämpfen.
Das wurde, mit Blick auf die britischen Erfolge, immer wieder kritisiert. Mehr Zentralisierung lautete eine Forderung. Ich hatte den Eindruck, auch Ihr Vorgänger Detlef Uibel setzte sich für zentralere Strukturen ein. Kommt das nun mit Ihnen als Mann von der Insel?
van Eijden: Ich glaube, beide Systeme funktionieren, das deutsche wie das britische. Meine Aufgabe wird sein, das deutsche System mit dem zu optimieren, was ich weiß. Bei dem zentralen System gibt es Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, du hast alle zusammen. Du verfügst aber auch nur über eine gewisse Anzahl an Trainingsstunden in Manchester. Wenn alle am selben Tag trainieren wollen, wird es ganz schön eng. Du bist auch stärker eingeschränkt, wie viele Sportler du haben kannst. Da ist das deutsche System mit seinen verschiedenen Standorten gut. Das zieht auch die jungen Sportler. Das ist jedenfalls meine Erfahrung aus meiner aktiven Zeit. In Schwerin war damals Stefan Nimke…
… Olympiasieger 2004 im Teamsprint und vielfacher Weltmeister…
van Eijden:...… in Berlin Eyk Pokorny und Sören Lausberg…
…beide gemeinsam mehrfache WM-Medaillengewinner mit Ihnen im Teamsprint…
van Eijden:...und ich selbst in Kaiserslautern. Wenn man solche markanten Sportler aus den Stützpunkten wegnimmt, ist das vielleicht auch gar nicht mehr ganz so einfach, den Nachwuchs zu begeistern.
Mit dem Blick von der Insel sind die Strukturen hier dann vielleicht doch gar nicht so schlecht, wie man gelegentlich denkt. Mit einem kritischeren Blick auf die jüngsten Resultate von British Cycling könnte man sogar unterstellen, Sie verließen ein sinkendes Schiff. Im Männersprint sind die Niederländer ungemein dominant, im Frauensprint die Deutschen. Verlassen Sie also ein sinkendes Schiff, um bei einem neuen, an Fahrt aufnehmendem Dampfer anzuheuern?
van Eijden: Ich denke, der Begriff 'sinkendes Schiff‘ ist übertrieben. Die Briten haben im Männersprintbereich bei Olympia einmal Gold, einmal Silber und einmal Bronze geholt. Bei den Frauen hat im Sprint und im Keirin ein Sturz die Medaillenchancen zunichte gemacht. Man muss aber auch klar sagen: Die Holländer haben im Moment im Männerbereich mit Harrie Lavreysen und Jeffrey Hoogland zwei Fahrer auf einem absoluten Überniveau. Und bei den Frauen dominieren die Deutschen mit Emma Hinze und Lea Friedrich, und Pauline Grabosch kommt auch noch dazu.
Wie hält man jetzt bei den deutschen Frauen das Niveau, verbessert es vielleicht noch, weil die anderen Nationen ja auch nicht schlafen, und wie bekommt man einen Stefan Bötticher auf das Niveau der Niederländer?
van Eijden: Das ist nicht einfach. Das muss man einfach so sagen, weil Lavreysen und Hoogland zwei Ausnahmetalente sind. Generell gilt, dass man sich das gemeinsam mit den Heimtrainern und mit den Sportlern angucken muss, wo man da optimieren kann.
Der Sprint hat sich in den letzten Jahren enorm verändert. Die Zeiten über die 200 Meter mit fliegendem Start haben sich um eine ganze Sekunde von 10,2 auf 9,2 verbessert. Wie sind diese Leistungssteigerungen zu erklären?
van Eijden: Da kommt vieles zusammen. Heute fahren auch die besten Frauen so schnell wie ich vor 20 Jahren. Ein Faktor ist die Trainingsmethodik. Dann haben sich die Gänge geändert. Sie sind wesentlich größer geworden und damit gibt es weniger Kurbelumdrehungen. Wir sind früher mit etwa 160 Umdrehungen pro Minute gefahren, heute liegt das zwischen 120 und 140. Das Material hat sich auch weiterentwickelt und außerdem die Aerodynamik. Man kann jetzt mit derselben Leistung einfach schneller fahren als früher.
Wie groß sind die Fußstapfen, die Ihr Vorgänger Detlef Uibel hinterlässt? Mehr als 30 Jahre lang hat er den Bahnsprint in Deutschland geprägt. Wird Ihnen da bange?
van Eijden: Nein, ich habe keine Panik. Detlef hat gute Arbeit gemacht. Er war früher auch mein Trainer. Seine Erfolgsliste steht für sich. Aber ich habe selbst zwanzig Olympiamedaillen zu Buche stehen als Trainer. Ich gehe mit Respekt an diese neue Aufgabe, aber auch mit großer Freude und Euphorie, einfach um zu sehen, was man gemeinsam erreichen kann.
Als neues Format im Bahnradsport gibt es die Track Champions League. Eine gute Idee oder nur ein Marketing-Gag?
van Eijden: Es ist eine Option für die Sportler, eine mediale Plattform zu bekommen. Man muss wirklich sagen, dass in Deutschland der Bahnradsport ja nicht wirklich viel gezeigt wird. Da ist das eine Riesenplattform. Preisgeld gibt es auch. Ich denke, das ist eine gute gute Sache, vor allem dann, wenn es gut in den Kalender passt.
(rsn) – Rekordversuch gescheitert! Der Brite Charly Tanfield, Teil des Bahn-Vierers, der im vergangenen Jahr Silber bei Olympia und Weltmeisterschaften holte, konnte den Stundenweltrekord, den seit
(rsn) - Die 138. Deutschen Meisterschaften im Bahnradsport in Dudenhofen (Rhein-Pfalz-Kreis) sind am Sonntag nach einem schweren Unfall im Keirin-Halbfinale abgebrochen worden. Wie der Veranstalter au
(rsn) - Sie sollte den Bahnsport erneuern, verjüngen und moderner machen. Doch schon nach vier der acht vereinbarten Saisonen stellt das Medienunternehmen Warner Bros Discovery die UCI Track Champion
(rsn) – Nach vier Jahren wird die UCI Track Champions League schon wieder eingestellt. Das haben die UCI und der die Serie organisierende Partner Warner Bros. Discovery (WBD) Sports, Eigentümer auc
(rsn) – Mit einem zweiten Platz überraschten Messane Bräutigam und Lea Lin Teutenberg im Madison-Wettbewerb der Frauen beim einzigen UCI Track Nations Cup in dieser Saison. In Konya in der Türkei
(rsn) – Nur ein einziger UCI Track Nations Cup findet in diesem Jahr im Bahnradsport statt und der ist an diesem Wochenende im neuen Velodrom von Konya in der Türkei angesetzt. Am ersten Tag feier
(rsn) - Nach den Olympischen Spielen in Paris und den Bahn-Weltmeisterschaften Mitte Oktober im dänischen Ballerup war es um Mieke Kröger still geworden. Bei den Bahn-Europameisterschaften in Heusde
(rsn) - Zunächst herrschte im Velodrom von Heusden-Zolder noch etwas Verwirrung, als das deutsche Madison-Duo Roger Kluge und Tim Torn Teutenberg auf dem Bronzerang angezeigt wurde. Doch noch vor der
(rsn) – Am Schlusstag der Bahn-Europameisterschaften im belgischen Heusden-Zolder gab es für German Cycling noch zwei Mal Silber zu bejubeln. Maximilian Dörnbach wurde im Keirin hinter dem überra
(rsn) – Bei den Frauen läutete die Umstellung der beiden Zeitfahrdisziplinen bei den Bahn-Europameisterschaften in Heusden-Zolder eine neue Ära ein. Seit dieser Saison gibt es keine 500-Meter-Zeit
(rsn) - Bei einem Sturz im Finale der 3. Etappe der Tour de la Provence ist Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) vergleichsweise glimpflich davon gekommen. Wie sein Team meldete, habe sich der 3
(rsn) – Souverän - anders lässt sich die Leistung von Tim Torn Teutenberg im Mehrkampf der Ausdauerfahrer bei den Bahn-Europameisterschaften in Heusden-Zolder nicht beschreiben. Der 22-Jährige r
(rsn) – Seit Tagen wird die Vuelta a Espana von Protestaktionen gegen den Krieg Israels gegen das palästinensische Volk und die Anwesenheit des Teams Israel – Premier Tech bei der Spanien-Rundf
(rsn) – Neun Tage nachdem Chris Froome (Israel – Premier Tech) nach einem Trainingsunfall schwer verletzt mit dem Helikopter ins Militärkrankenhaus Saint Anne Toulon in Toulouse abtransportiert w
(rsn) – Tom Pidcock (Q36.5) hat am Alto de L'Angliru am Ende der 13. Etappe bei der Vuelta a Espana (2.UWT) zwar Zeit auf seine direkten Konkurrenten ums Podium dieser 80. Spanien-Rundfahrt eingebü
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn) - Felix Gall (Decathlon - AG2R) kam mit einem Lächeln auf den Lippen von der Abfahrt des gefürchteten Angliru zum Teambus. Denn der Arbeitstag des Österreichers, die erste massive Kletterhera
(rsn) - Nach dem harten Tag am Angliru geht die Vuelta a Espana in Asturien bergig weiter. Die 14. Etappe ist mit 135,9 Kilometern zwar relativ kurz, dafür umso intensiver. Auf dem Weg von Avilés na
(rsn) – Die Königsetappe der Vuelta a Espana hinterließ ihre Spuren, auch bei Felix Großschartner (UAE – Emirates - XRG), "Das war das zweite Mal, dass ich hier hochgefahren bin - das letzte Ma
(rsn) – Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat die 13. Vuelta-Etappe gewonnen. Der 27-jährige Portugiese ließ über 202,7 Kilometer von Cabezon de la Sal zum Alto de l’Angliru im Bergaufdu
(rsn) – Erwartungsgemäß ohne den Tour-de-France-Dritten Florian Lipowitz wird das deutsche Team bei der Straßen-WM in Ruanda (21. - 28. September) antreten. Der Profi von Red Bull - Bora – hans
(rsn) – Wie vor zwei Jahren hat sich Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) am berüchtigten Angliru mit Rang zwei begnügen müssen. Diesmal kam Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) vor dem D
(rsn) - Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat am Angliru die 13. Etappe der Vuelta a Espana vor dem zeitgleichen Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gewonnen, der das Rote Trikot verteidig
(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat bei der Tour of Britain (2. Pro) die Festspiele von Visma – Lease a Bike beendet und sich mit einem imponierenden Bergaufsprint den Sieg auf der 4.