--> -->
09.11.2020 | (rsn) - Wie schon die Tour de France und der Giro d`Italia war auch bei der Vuelta a Espana der Kampf um den Gesamtsieg bis zum Schlusswochenende voller Spannung. Wir ziehen nach den 18 Etappen Bilanz und fassen die wichtigsten Erkenntnisse zur letzten Grand Tour des Jahres zusammen.
Roglic rehabilitiert sich
Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat sich mit seiner Titelverteidigung bei der Vuelta a Espana für die bittere Niederlange bei der Tour de France entschädigt. Dieser späte Triumph könnte gleich mehrere Tour-Wunden geheilt haben. Roglic hielt diesmal dem Druck und der Konkurrenz stand und ließ sich am vorletzten Tag das Führungstrikot nicht mehr abnehmen. Zwar hatte der Slowene auch am Alto de la Covatilla zu kämpfen und büßte Sekunde um Sekunde auf seinen Rivalen Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) ein. Allerdings brach er nicht wie bei der Tour ein, sondern rettete stattdessen das Rote Trikot.Â
Weitere Zuversicht gegeben haben müsste ihm seine Vorstellung im Zeitfahren. Auf einer ähnlichen Strecke wie bei der Tour de France, wo ihm der entfesselt fahrende Tadej Pogacar das Gelbe Trikot noch entriss, wurde er seiner Favoritenrolle gerecht und fuhr sich 49 Sekunden Vorsprung auf Carapaz heraus. Ohne dieses Polster hätte Roglic im Schlussklassement nur Rang zwei belegt. Übrigens: Bei allen drei Grand Tours erkämpften sich die Gesamtsieger im Kampf gegen die Uhr den entscheidenden Vorsprung.
Generationswechsel bei Ineos wird weiter vorangetrieben
Während der 31-jährige Roglic bei Jumbo - Visma seine Kapitänsrolle festigte, setzt sich beim Team Ineos Grenadiers der Generationswechsel weiter fort. Für die Tour de France ist der 23 Jahre alte Egan Bernal der Kapitän, auch wenn in diesem Jahr sein Rücken streikte. Beim Giro d`Italia holte sich der 25-jährige Tao Geoghegan Hart nach dem frühen Sturz-Aus von Geraint Thomas sensationell den Gesamtsieg. Bei der Vuelta a Espana schließlich fiel Chris Froome früh aussichtlos zurück und arbeitete in der Folge für den 27-jährigen Carapaz, dem am Ende nur wenige Sekunden zum Gesamtsieg fehlten. Froome dagegen 3:30 Stunden hinter Roglic Rang 98 - so viel Rückstand hatte sich der viermalige Tour-Sieger nie zuvor bei einer großen Rundfahrt eingehandelt.
Carthy gelingt der Durchbruch, Daniel Martin die Wiederauferstehung
Während man mit Roglic und Carapaz auf dem Vuelta-Podium rechnen konnte, war dort Hugh Carthy (EF Pro Cycling) die große Überraschung. Mit viel Vorschusslorbeeren zu den Profis gewechselt, blieb der Brite lange Zeit hinter den Erwartungen zurück. In seiner sechsten Profisaison gelang dem 26-Jährigen bei seiner siebten Grand Tour der Durchbruch und sein EF-Team kann neben den starken Südamerikanern in den großen Rundfahrten eine weitere Trumpfkarte spielen.
Auch mit dem Gesamtvierten Daniel Martin (Israel Start-Up Nation) konnte man nicht unbedingt rechnen. Der Ire kam aber diesmal ohne größere Probleme durch die Rundfahrt und belohnte sich sogar mit einem Etappensieg. Stark war vor allem die erste Woche mit gleich vier Podiumsplatzierungen, am Ende schwächelte der 34-Jährige etwas, doch es reichte immer noch für das beste Grand-Tour-Ergebnis seiner Karriere. Bei Israel Start-Up Nation wird man sich nun vielleicht die Frage stellen, ob Neuzugang Froome das alleinige Ass in den großen Rundfahrten sein wird oder ob Martin nicht zumindest die Jokerrolle wird übernehmen können.
Großschartner kann Grand Tours, wichtiger Ackermann-Sieg in Madrid
Neue Erkenntnisse gewann auch Felix Großschartner. Der Österreicher von Bora - hansgrohe war bisher vor allem bei den einwöchigen Rundfahrten ein Garant für Spitzenplatzierungen, nun zeigte er bei der Vuelta, dass er auch über drei Wochen konstant Spitzenleistungen erbringen kann. Bora - hansgrohe verfügt also über eine weitere Option für die großen Landesrundfahrten.
Ein positives Fazit konnte auch Teamkollege Pascal Ackermann ziehen. In den Sprints zunächst etwas unglücklich agierend, wurde ihm nach Zurücksetzung von Sam Bennett auf der 9. Etappe der Sieg zugesprochen. Zum Abschluss in Madrid setzte sich der Deutsche schließlich im Sprint Mann gegen Mann hauchdünn gegen den Iren durch. Dieser Sieg wird dem Pfälzer Selbstvertrauen geben, auch weil er diesmal wieder den Sprint eröffnete, im Gegensatz zu einigen anderen Massenankünften diesmal aber keinen der Kontrahenten mehr an sich vorbeiziehen lassen musste.
Bei Sunweb kam fast jeder zum Zug
Zwar ohne Sieg, aber mit zahlreichen Spitzenergebnissen kehrt das junge Aufgebot des Teams Sunweb von der Vuelta zurück. Auf fast jedem Terrain konnte die Mannschaft von Iwan Spekenbrink Akzente setzen und knüpfte damit nahtlos an die starken Leistungen bei Giro und Tour an. Grand-Tour-Debütant Max Kanter sprintete gleich zwei Mal auf Platz drei, Thyrens Arensman wurde als Ausreißer einmal Dritter, Robert Power bei einer Bergankunft Vierter. Michael Storer und Mark Donovan belegten auf der schweren 11. Etappe die Plätze drei und vier. Und nachdem Jasha Sütterlin im letzten Sprint noch Fünfter wurde, brachte Sunweb gleich sechs Fahrer unter die besten Fünf einer Etappe.
Movistar kollektiv stark, aber wieder am Podium vorbei
Die Mannschaftswertung ging fast schon traditionell an Movistar. Die Spanier erwiesen sich einmal mehr als starkes Kollektiv, allerdings reichte es in der Einzelwertung wieder nicht für das Podium bei einer Grand Tour. Enric Mas gewann als Fünfter die Nachwuchswertung, für Alejandro Valverde reichte es noch zu Platz zehn, Marc Soler belegte Rang 18. Der Dreizack erwies sich also einmal mehr als relativ stumpf
(rsn) - Mit einem starken Auftritt bei der Vuelta a Espana sicherte sich Will Barta spät noch einen Einjahresvertrag bei EF Education - Nippo, nachdem bereits in der ersten Saisonhälfte feststand, d
03.12.2020Vuelta-Sieger Roglic gewinnt den Vélo d´Or(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat erstmals in seiner den Velo d´Or gewonnen, mit dem das französische Velo-Magazin den besten Fahrer des Jahres auszeichnet. An der Abstimmung beteiligen sich
17.11.2020Bilden Froome und Daniel Martin 2021 eine Tour-Doppelspitze?(rsn) - Mit der Verpflichtung des viermaligen Tour-de-France-Gewinners Chris Froome hofft Israel Start-Up Nation, bei der kommenden Frankreich-Rundfahrt um den Gesamtsieg kämpfen zu können. Allerdin
15.11.2020Spekenbrink will 2021 den erfolgreichen Jugendtrend fortsetzen(rsn) - Nach dem Weggang von Tom Dumoulin zu Jumbo - Visma sagten nicht wenige Beobachter dem Team Sunweb ein schwieriges Jahr voraus. Doch der Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink kann trotz Corona
12.11.2020Die Vuelta, das waren gigantische drei Wochen(rsn) – Heute melde ich mich im Rahmen meines Blogs zum letzten Mal. Am Sonntag ging für mich die Vuelta a Espana zu Ende, meine erste Grand Tour. Und ich muss sagen, dass ich gut aus ihr herausge
11.11.2020Zimmermann besteht in Spanien seine Reifeprüfung(rsn) – Mit Erfolg bestritt Georg Zimmermann (CCC) seine erste dreiwöchige Landesrundfahrt. Der 23-jährige Bayer absolvierte bei der Vuelta a Espana eindrucksvolle drei Wochen und landete als best
10.11.2020De Gendt wehrt sich gegen Vergleiche mit Deceuninck(rsn) - Auch wenn Tim Wellens mit seinen beiden Etappensiegen bei der Vuelta a Espana die Saisonbilanz von Lotto Soudal noch aufgebessert hat, so stehen für den belgischen Rennstall doch nur zwölf E
10.11.2020Martens: “Roglic hat die Vuelta durch mentale Stärke gewonnen“(rsn) - Als Primoz Roglic (Jumbo - Visma) am Sonntag als Gewinner der 75. Vuelta a Espana geehrt wurde, konnte auch Paul Martens mitjubeln. Erstmals in seiner langen Karriere war der Routinier in eine
09.11.2020Im kommenden Jahr will Mas bei der Vuelta Rot statt Weiß(rsn) - Auf Platz fünf der Gesamtwertung war Enric Mas nicht nur bester Movistar-Profi der 75. Vuelta a Espana, sondern auch stärkster Spanier. Damit wiederholte der 25-Jährige auch sein Ergebnis v
09.11.2020Guillaume Martin beendet Vuelta-Debüt auf dem Podium(rsn) - Gleich bei seinem Vuelta-Debüt landete Guillaume Martin in Madrid auf dem Podium. Der Cofidis-Neuzugang sicherte sich souverän das Bergtrikot der letzten Grand Tour des Jahres und ist damit
09.11.2020Carapaz erbringt den Beweis: Giro-Sieg 2019 war kein Zufall(rsn) - Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) hat alles gegeben. Als er am Samstag auf dem Weg hinauf zum Alto de la Covatilla knapp drei Kilometer vor dem Ziel attackierte, brachte er Primoz Roglic (Jum
08.11.2020Highlight-Video der 18. Vuelta-Etappe(rsn) - Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) hat die 18. und letzte Etappe der Vuelta a Espana gewonnen. Der Pfälzer setzte sich nach 140 Kilometern in Madrid im Sprint knapp vor dem Iren Sam Bennett
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den