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28.10.2020 | (rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) hat bei der Vuelta-Premiere des Alto de Moncalvillo das beste Ende für sich. Im steilen Schlussanstieg der 8. Etappe setzte sich der Slowene dank eines fulminanten Finales mit 13 Sekunden Vorsprung vor Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) durch, der das Rote Trikot des Gesamtführenden behauptete.
Dritter wurde Daniel Martin (Israel Start-Up Nation) vor Alexandr Vlasov (Astana) und Hugh Carthy (EF). Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) verlor auf den letzten Kilometern viel Zeit ein, konnte seinen sechsten Platz in der Gesamtwertung aber verteidigen.
Es waren packende letzte Kilometer, nachdem zu Beginn des Rennens nicht viel passierte. “Es war ein langsamer, langweiliger Start. Aber ab dem vorletzten Berg wurde es schnell“, fasste Roglic nach seinem zweiten Tageserfolg dieser Spanien – Rundfahrt die ersten Rennstunden treffend zusammen. Die Spannung kulminierte im Alto de Moncalvillo, der bisher nur 1994 bei der Rioja – Rundfahrt in einem Radrennen befahren wurde. “Den letzten Berg bin ich zum ersten Mal gefahren. Ich kannte ihn nicht und musste ihn also ein bisschen auf Gefühl fahren“, kommentierte Roglic den steilen Schlussanstieg, dessen Exklusivität er sich scheinbar nicht bewusst war.
Erst 800 Meter vor dem Zielstrich konnte er Carapaz endgültig abhängen, nachdem sich die Favoriten auf den letzten vier Kilometern gegenseitig mit Attacken eingedeckt hatten. “Wenn ich eine Chance sehe, dann ergreife ich sie. Es ist schön, ein bisschen Zeit zurück zu gewinnen, aber es ist noch wichtiger, eine Etappe zu gewinnen“, freute sich der 30-Jährige, der mit 13 Sekunden Rückstand den zweiten Platz in der Gesamtwertung übernahm und die Führung in der Punktewertung ausbaute.
Der Gesamtführende Carapaz fuhr den letzten Teil des Anstiegs die meiste Zeit von vorn. Er bestimmte das Tempo, holte Angreifer zurück, attackierte seinerseits zwei Mal und leitete auch den entscheidenden Konter seines Kontrahenten ungewollt ein, wobei er am Ende wertvolle Sekunden einbüßte.
Movistar arbeitet viel und steht im Ziel mit leeren Händen da
Die Tempoverschärfung im vorletzten Berg wurde von Movistar eingeleitet. Sowohl Enric Mas (+0:54) als auch Alejandro Valverde (+1:39) und Marc Soler (2:05) verloren allerdings Zeit auf die direkte Konkurrenz, wodurch die Mannschaft, die heute so hart gearbeitet hatte, als Verlierer des Tages dastand. “Das Team hat heute gearbeitet für Zehn, aber ich konnte einfach nicht mit den Besten mithalten“, twitterte Mas nach dem Rennen.
Ebenfalls zu den Verlierern gehört Felix Großschartner (Bora – hansgrohe). Der Österreicher konnte einer Tempoverschärfung 4,3 Kilometer vor dem Ziel nicht folgen und verlor dadurch als Siebzehnter 2:05 Minuten auf den Tagessieger. Dennoch konnte der 26-Jährige, der auch am steilen Alto de San Miguel de Aralar auf der 2. Etappe verhältnismäßig viel Zeit verlor, seinen sechsten Platz im Klassement verteidigen.
Im Gesamtklassement liegt Carapaz nur noch 13 Sekunden vor Roglic. Daniel Martin (+0:28) behauptete Rang drei, Carthy (+0:44) fiel auf den vierten Platz zurück. Großschartner hat bereits 3:28 Minuten Rückstand.
Die Führung in der Bergwertung behauptete Guillaume Martin (Cofidis), der wie sein erster Verfolger Sepp Kuss (Jumbo – Visma) keinen weiteren Punkte holen konnte. Im Kampf um das Weiße Trikot bleibt der Gesamtfünfte Mas unangefochten vorn, obwohl er eine halbe Minute auf Vlasov verlor.
So lief das Rennen:
Nach rund 20 Kilometern bildete sich die starke Gruppe des Tages, die aus Rémi Cavagna (Deceuninck – Quick-Step), Rui Costa (UAE – Team Emirates), Julien Simon (Cofidis), Angel Madrazo (Burgos – BH) sowie den Grand-Tour-Debütanten Robert Stannard (Mitchelton – Scott), Stan Dewulf (Lotto Soudal) und Ben Dyball (NTT) bestand. Sie erreichte einen maximalen Vorsprung von 5:10 Minuten auf das lange Zeit von Chris Froome (Ineos Grenadiers) angeführte Feld. 67 Kilometer vor dem Ziel probierte ein Caja Rural-Duo, bestehend aus Hector Saez und Jhojan Garcia, erfolglos die noch rund fünf Minuten betragende Lücke zwischen den beiden Gruppen zu überbrücken.
Am Puerto de la Rasa (2. Kat.), den Cavagna 51 Kilometer vor dem Ziel als Erster überquerte, verschärfte Movistar das Tempo im Peloton und verkleinerte so dessen Rückstand auf 2:28 Minuten. Auch in der Abfahrt übten die Spanier Druck aus, wodurch das Feld erneut in mehrere Teile zerbrach. Im Tal versammelten sich noch rund 60 Fahrer um das Rote Trikot, das sich weiter in zweiter Reihe halten und Movistar die Tempoarbeit überlassen konnte.
Am Fuß des knapp neun Kilometer langen und mehr als neun Prozent steilen Schlussanstiegs wurden bis auf Dewulf und Dyball alle Ausreißer eingefangen. Das Duo hielt sich noch rund einen Kilometer vor den Verfolgern, zu denen bis hierher auch der bemerkenswert starke Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gehörte.
Valverde leitet das Finale ein - und wird abgehängt
Kurz darauf testete Alejandro Valverde (Movistar) die Konkurrenz, wurde aber schnell durch Roglic‘ Helfer Robert Gesink wieder eingefangen. Danach schlug der Niederländer ein hohes, aber kontrolliertes Tempo ein, ehe 4,3 Kilometer vor dem Ziel der gestrige Etappensieger Michael Woods (EF) mit einem Angriff die Gruppe sprengte. Der Aktion des Kanadiers fielen auch Großschartner und Valverde sowie dessen Teamkollege Marc Soler zum Opfer.
Nur noch zehn Fahrer bildeten die Spitze, als EF-Kapitän Carthy 3,6 Kilometer vor dem Ziel attackierte. Sepp Kuss (Jumbo – Visma) konnte als Einziger dem Briten folgen, wodurch Carapaz zur Verfolgung gezwungen wurde. Martin und Vlasov versuchten 300 Meter später nach vorn zu springen, das Duo wurde aber wenig später von Carapaz, Mas und Roglic wieder gestellt.
2,7 Kilometer vor dem Ziel schloss das Quintett auch zum Spitzenduo auf. Kuss nutzte die Situation zu einer Konterattacke, die Carapaz zur Reaktion zwang. Lediglich Roglic konnte das Tempo Giro-Siegers von 2019 halten, hielt sich aber an dessen Hinterrad. Weitere 900 Meter später kehrten Carthy, Martin und Vlasov zurück. Prompt trat der Russe an und riss auf den letzten beiden Kilometern tatsächlich eine Lücke.
Zunächst wollte niemand folgen, ehe Roglic kurz vor der 1.000 Meter Marke antrat, Carapaz mit sich zog und an Vlasov vorbeistürmte. Der Vuelta-Spitzenreiter probierte es 800 Meter vor dem Ziel, wurde aber direkt vom Slowenen gekontert, der schnell 50 Meter auf seinen Kontrahenten herausfahren konnte. Carapaz gab zwar alles und rettete sein Rotes Trikot, büßte aber einen Großteil seines Vorsprungs auf den letzten Metern gegenüber dem überragenden Roglic ein. Die Ziellinie überquerte er 13 Sekunden hinter dem Tagessieger und sechs Sekunden vor Martin, der im Finale noch an Vlasov vorbeizog.
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