Tour Down Under: Italiener feiert Auftaktsieg

Viviani sieht die Lücke und jagt noch an Walscheid vorbei

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Elia Viviani (Quick - Step Floors) sprintet zum Auftaktsieg bei der Tour Down Under. | Foto: Cor Vos

15.01.2019  |  (rsn) - Mit einer Galavorstellung auf den letzten Metern hat Elia Viviani (Quick - Step Floors) den Auftakt der Tour Down Under für sich entschieden. Der Italienische Meister wartete auf der Zielgeraden am Ende der 129 Kilometer langen 1. Etappe über 129 Kilometer von North Adelaide nach Port Adelaide lange, ehe er von etwa sechster Position aus lossprintete, als sich vor ihm auf der linken Straßenseite eine kleine Lücke auftat.

Viviani zog unwiderstehlich an seinen Konkurrenten vorbei, passierte auch Max Walscheid (Sunweb), der etwas zu früh den Sprint eröffnet hatte, um sich mit deutlichem Vorsprung vor dem Heidelberger den Sieg zu sichern. Dem 25-jährigen Walscheid blieb bei extremer Hitze mit Temperaturen um die 40 Grad Rang zwei, mit dem er aber zufrieden war.

“Es ist etwas Besonderes, gleich im ersten Rennen der Saison mit einem neuen, jungen Team zu liefern. Es gab Gegenwind auf der Zielgeraden und ich bin ziemlich früh angetreten, so dass meine Beine auf den letzten 50 Metern ziemlich gestorben sind. Viviani war großartig und kam perfekt aus der Lücke, ansonsten sah es so aus, als ob uns niemand sonst folgen konnte“, befand Walscheid mit Blick auf den drittplatzierten der Italiener Jakub Mareczko (CCC Team) und seinem Landsmann Phil Bauhaus (Bahrain - Merida), der Vierter wurde.

"Es war ein Sprint bei Gegenwind. Da will man nicht zu früh vorne sein“, sagte Viviani im Ziel. “Wenn du 50 Meter zu früh antrittst, dann killst du dich selber. Ich sah, dass links Platz war. Ich spürte, dass ich da durchkommen könnte, es gab vielleicht eine kurze Berührung mit Bauhaus, aber als ich links vorbeizog, merkte ich, dass es ein guter Move war. Als ich an ihm vorbei fuhr, konnte ich mich auf die Ziellinie fokussieren.“

Zu dem Zeitpunkt war auch Mareczko bereits chancenlos, auch wenn der CCC-Neuzugang alles richtig gemacht hatte. “Ich war an Vivianis Hinterrad, als der auf der linken Straßenseite durchzog. Ich musste dann kurz bremsen, als zwei Fahrer vor mir etwas ins Stocken gerieten. Deshalb entschloss ich mich, auf die rechte Seite zu wechseln. Mir gibt das definitiv Selbstvertrauen und wir wollen hier einen Etappensieg holen“, sagte der 24-jährige Italiener.

Für den dreimaligen Weltmeister Peter Sagan (Bora - hansgrohe) reichte es nur zu Rang acht. Keine Rolle spielte zudem Caleb Ewan (Lotto Soudal), der noch am Sonntag in überzeugender Manier die Down Under Classic gewonnen hatte. Der 24-jährige Australier war im hektischen Finale in einer schlechten Position und kam nicht über Platz 23 hinaus.

Mit seinem ersten Saisonsieg übernahm Viviani auch das ockerfarbene Führungstrikot sowie die Spitze in der Punktewertung der sechstägigen Rundfahrt um die südaustralische Metropole Adelaide herum. Walscheid liegt mit vier Sekunden Rückstand auf Platz zwei der Gesamtwertung, gefolgt vom Neuseeländischen Zeitfahrmeister Patrick Bevin (CCC Team / +0:05) und dem zeitgleichen Australier Michael Storer (Sunweb). Bauhaus ist mit zehn Sekunden Rückstand Achter, Sagan belegt zeitgleich mit ihm Rang elf.

So lief die Etappe…

Gleich zu Beginn der wegen starkem Wind auf der Zielrunde um knapp vier Kilometer verkürzten Etappe, zogen Bevin, Storer, dessen Landsmann Jason Lea (UniSA-Australia) sowie der Kasache Artyom Zakharov (Astana) auf und davon. Bei großer Hitze mit Temperaturen von mehr als 40 Grad machten die vier Ausreißer die Zwischenwertungen unter sich aus. Bevin und Storer sammelten die meisten Bonussekunden an den beiden Zwischensprints, Lea gewann die einzige Bergwertung des Tages und sicherte sich so das Trikot des besten Kletterers.

Doch die Verfolger hielten das Trio an der kurzen Leine und stellten die Fluchtgruppe, aus der sich Bevin als erster wieder ins Feld hatte zurückfallen lassen, bereits 40 Kilometer vor dem Ziel. Danach kam es zu keinen weiteren Attacken mehr, ehe auf den letzten zehn Kilometern die Sprinterteams versuchten, ihre Kapitäne in Position zu bringen.

Im Finale gelang es allerdings keiner Mannschaft, einen Sprinterzug aufzubauen. Jumbo - Visma führte das Feld auf die Zielgerade, wo Walscheid früh den Sprint eröffnete und schnell eine Lücke reißen konnte. Die war aber nicht so groß, als dass sich der Sunweb-Sprinter vor dem fulminanten Antritt Vivianis hätte ins Ziel retten können.

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