Schachmann holt Bronze im EM-Zeitfahren

Krimi in Glasgow: Campenaerts verteidigt Titel um 0,63 Sekunden

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Victor Campenaerts ist zum zweiten Mal in Folge Europameister im Einzelzeitfahren. | Foto: Cor Vos

08.08.2018  |  (rsn) - Der Belgier Victor Campenaerts ist zum zweiten Mal in Folge Europameister im Einzelzeitfahren. Der Lotto-Soudal-Profi hat sich in Glasgow nach 53:38,78 Minuten um 0,63 Sekunden vor seinem Vorgänger Jonathan Castroviejo (Spanien / Team Sky) durchgesetzt, der im Jahr 2016 den EM-Titel errungen hatte.

"Ein Sieg ist ein Sieg, und wenn ich gewinne, dann immer mit knappen Abständen. Aber ich denke das heute war mein knappster Sieg", freute sich Campenaerts, während Castroviejo das Gesicht förmlich einschlief, als der Belgier seine Zeit als letzter Starter noch um weniger als eine Sekunde unterbot.

Bronze sicherte sich mit einem starken Finale in strömendem Regen Maximilian Schachmann (Deutschland / Quick-Step Floors). Der 24-Jährige brauchte für die 45 Kilometer lange Zeitfahrprüfung auf welligem Kurs 54:06,16 Minuten und war damit 27,38 Sekunden langsamer als der alte und neue Europameister.

Schachmann hatte vor allem im einsetzenden Regen in der Innenstadt von Glasgow geglänzt und sich auf dem letzten Streckenabschnitt noch stark verbessert, um Bronze zu erobern - ähnlich wie Campenaerts, der vergleichsweise langsam ins Rennen gestartet war.

"Ich weiß, dass ich immer recht ruhig startet im Vergleich zu meinen Kontrahenten", so der Europameister. "Ich hatte dann schon einen großen Rückstand auf Fahrer wie Yves Lampaert. Aber ich wusste, dass die langen, geraden Straßen meine Stärke sein würden und wir näher und näher kamen. Es hat zwar geregnet, aber ich bin Vollgas gefahren. Mein Trainer hat mich sehr gepusht, gleichzeitig aber auch durchgegeben, dass ich in den Kurven vorsichtig sein sollte."

Zunächst hatte Lampaert die Bestzeit gehalten, der auch am Ende noch die beste erste Zwischenzeit inne hatte. Doch als neuntletzter Starter ins Rennen gegangen wurde Schachmann dem Belgier am Ende gefährlich und unterbot dessen Zeit um 3,61 Sekunden. Martin Toft Madsen aus Dänemark und der Brite Alex Dowsett scheiterten an Schachmanns Bestmarke, Castroviejo aber unterbot sie um fast 27 Sekunden. Der spanische Europameister von 2016 nahm auf dem Hot Seat Platz, saß aber noch nicht lange, als er mit ansehen musste, wie Campenaerts sich dem Ziel näherte und auch beim Belgier ein grünes Licht aufleuchtete: Bestzeit, Titelverteidigung.

Der Schweizer Stefan Küng (BMC) wurde mit 44,45 Sekunden Rückstand Siebter, Marco Mathis (Deutschland / Katusha-Alpecin) kam mit 2:06,45 Minuten Rückstand auf den 14. Platz und der Österreicher Matthias Brändle (Trek-Segafredo) wurde mit 3:52,18 Minuten Rückstand als 23. gewertet. Brändle wurde kurz vor dem Ziel noch von einem Vorderraddefekt gestoppt.

Ergebnis:
1. Victor Campenaerts (Belgien / Lotto-Soudal) 53:38,78 Minuten
2. Jonathan Castroviejo (Spanien / Team Sky) + 0,63 Sekunden
3. Maximilian Schachmann (Deutschland / Quick-Step Floors) + 27,38
4. Yves Lampaert (Belgien / Quick-Step Floors) + 30,99
5. Alex Dowsett (Großbritannien / Katusha-Alpecin) + 35,06
6. Ryan Mullen (Irland / Trek-Segafredo) + 40,43
7. Stefan Küng (Schweiz / BMC) + 44,45
8. Jos van Emden (Niederlande / LottoNL-Jumbo) + 55,20
9. Rasmus Christian Quaade (Dänemark / BHS-Almeborg) + 55,50
10. Dylan van Baarle (Niederlande / Team Sky) + 1:03,49 Minuten

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