Etappe 1: Noirmoutier - Fontenay-le-Comte, 201 km

Geschichtsträchtiger Grand Départ in der Vendée

Von Eric Gutglück

Foto zu dem Text "Geschichtsträchtiger Grand Départ in der Vendée"
Streckenkarte der 1. Etappe der Tour de France 2018 | Foto: Cor Vos

07.07.2018  |  (rsn) - Bühne frei für die alljährlichen Festspiele der Radsportler quer durch Frankreich. Die Vendée sagt "Salut“ und begrüßt die 105. Tour de France im Westen des Landes. Auf der in südlicher Richtung verlaufenden 1. Etappe werden alle Fahrer besonders motiviert sein, gleich am ersten Tag ein Resultat für ihre Mannschaft einzufahren.

TagesTOUR: Den Auftakt machen 201 flache Kilometer zwischen Noirmoutier-en-Ile und Fontenay-le-Comte. Lediglich ein Zwischensprint bei Kilometer 119,5 sowie eine Bergwertung der 4. Kategorie an der Cote de Vix sorgen unterwegs für Action. Hinzu kommt ein Zwischensprint nach 187,5 Kilometern, bei dem es zwar nicht um Punkte, dafür aber um maximal drei Bonussekunden geht. Dennoch wird im Ziel der Etappensieger das Gelbe Trikot in Empfang nehmen dürfen – in Fontenay-le-Comte erhält der Erste nämlich zehn Sekunden Zeitgutschrift. Alles andere als ein Massensprint zum Auftakt wäre zwar eine faustdicke Überraschung, doch Vorsicht ist geboten – die ersten knapp 130 Kilometer verlaufen permanent an der Atlantikküste entlang und könnten für Windstaffeln sorgen. Auch die Klassementfahrer müssen aufpassen, hier nicht schon ins Hintertreffen zu geraten.

KulTOUR: Das Departement Vendée, in welchem der Grand Départ 2018 ausgetragen wird, war 1793 im Zuge der Französischen Revolution Schauplatz des Aufstands der Bauern gegen die militärische Zwangsrekrutierung durch das Pariser Revolutionsparlament. Im Verlauf der kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem Militär wurden unzählige Dörfer niedergebrannt und ein großer Teil der Bevölkerung umgebracht. Heute erinnert ein jährliches Historienspektakel vor dem abgebrannten Schloss in Puy du Fou an das dramatische Geschehen, wobei die Geschichte einer Familie aus der Vendée über 700 Jahre nachgezeichnet wird.

HisTOURie: Gleich zu Beginn feiert die Tour de France eine Premiere – noch nie war Fontenay-le-Comte Etappenort. Dafür gehört der Startort Noirmoutier zur Tour-Geschichte: 2005 gewann hier David Zabriskie das Auftaktzeitfahren über 19 Kilometer vor seinem Landsmann Lance Armstrong und streifte sich das Gelbe Trikot über. Auch die deutschen Fans haben den Tag sicher noch in Erinnerung: Der tags zuvor im Training gestürzte Jan Ullrich wurde von Armstrong auf dem Kurs überholt und verlor bereits zum Auftakt 1:06 Minuten auf seinen Dauerrivalen.

rsn-TOURakel: Massensprint. Die schnellen Männer werden die frischen Kräfte ihrer Mannschaften nutzen und alle Ausreißversuche unterbinden. Vor allem die in der Vendée beheimatete französische Wildcard-Equipe Direct Energie wird sich in der Gruppe des Tages präsentieren. Aus deutscher Sicht hat Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) große Chancen, nach 2013 und 2014 zum dritten Mal beim Grand Départ zuzuschlagen und damit auch Gelb zu übernehmen. Doch die Konkurrenz ist groß - sein Landsmann Andre Greipel (Lotto Soudal), Fernando Gaviria (Quick-Step Floors), Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo), Mark Cavendish (Dimension Data), Alexander Kristoff (United Emirates) oder Peter Sagan (Bora-hansgrohe) sind nur einige der Anwärter auf den Tagessieg.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.07.2018Schaulaufen mit prestigeträchtigem Finale

(rsn) – Die letzte Etappe nach Paris ist traditionell mehr eine Zeremonienfahrt als ein kräftezehrendes Radrennen. Neben einem Gläschen Champagner gönnt sich der Mann in Gelb einen entspannten Ar

28.07.2018Achterbahnfahrt durch das französische Baskenland

(rsn) – Kampf gegen die Uhr, Stunde der Wahrheit. Die Disziplin des Einzelzeitfahrens kennt viele Umschreibungen, die allesamt darauf hinaus laufen, dass die Bereitschaft zur Qual der Schlüssel zu

27.07.2018Furioses Pyrenäenfinale mit Tourmalet und Aubisque

(rsn) – Ein letztes Mal rufen die hohen Berge. Der finale Tag in den Pyrenäen hält nochmals viele Höhenmeter bereit, verteilt auf 200 Kilometern zwischen Lourdes und Laruns. Vor dem morgigen Einz

26.07.2018Wer kriegt den besten Abschluss in der Universitätsstadt?

(rsn) – Nach der gestrigen Feuerwerk-Etappe zeigen sich die Organisatoren der Tour mit dem Peloton gnädig und haben eine Flachetappe über 172 Kilometer von Trie-sur-Baise nach Pau entworfen. Für

25.07.2018Schnell, intensiv und von allen gefürchtet

(rsn) – Nur 65 Kilometer – was nach einem kurzen Arbeitstag klingt, bedeutet für die Radprofis auf dieser 17. Etappe von Bagnères-de-Luchon nach Saint-Lary-Soulan allerdings einen der härtesten

24.07.2018Bergauf-Festival mit Downhill-Finale

(rsn) – Der zweite Ruhetag der Tour 2018 ist Geschichte und die Grand Boucle nimmt Kurs auf das Finale in Paris. Doch den kürzesten und topografisch einfachsten Weg in die Hauptstadt dürfen die ve

22.07.2018Steigerungsfahrt in Richtung Pyrenäen

(rsn) – Auch für heute haben die Organisatoren der Tour de France den angriffslustigen Fahrern das Terrain zur Attacke vorbereitet. Auf 181 Kilometern zwischen Millau und Carcassonne ist mit einer

21.07.2018Wer landet als Erster im Aerodrome?

(rsn) – Ganz gern bauen die Organisatoren der Tour de France zwischen Alpen und Pyrenäen sogenannte Überführungsetappen ein. Meist sind das Tage, an denen sich die Bergfahrer schonen können, die

20.07.2018Sprinter gegen Ausreißer zwischen den Bergen und dem Meer

(rsn) – Die ersten drei Bergetappen liegen hinter den Fahrern. In Bourg d’Oisans am Fuße von Alpe d’Huez haben die Fahrer die Nacht verbracht und fahren heute aus den Alpen heraus nach Valence

19.07.2018Haarnadel-Spektakel sorgt für Helden, Dramen und Legenden

(rsn) – Alpe d’Huez. Man muss kein Radsportfan sein, um diesen Berg zu kennen. Der Anstieg, der schon so oft für Helden, Dramen und Legenden gesorgt hat, ist der Scharfrichter der letzten Alpenet

18.07.2018Kurz und knackig und neu im Tour-Programm

(rsn) – Zweiter Tag in den Alpen, erste Bergankunft der Tour: Der Tross bewegt sich weiter und legt zwischen der Olympiastadt von 1992, Albertville, und der Bergankunft in La Rosière 108,5 Kilomete

17.07.2018Zum Alpenauftakt Revanche für Roubaix?

(rsn) - Nach dem Ruhetag, den die meisten Fahrer nach der Jagd über die Pflastersteine sicher gebraucht haben, biegt die Tour endlich in die Berge ein. Die erste Alpenetappe über 159 Kilometer vom L

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine