Vorschau 58. Baskenland-Rundfahrt

Keine Bergankunft, kein Top-Favorit

Foto zu dem Text "Keine Bergankunft, kein Top-Favorit"
Baskenland-Rundfahrt 2017| Foto: Cor

02.04.2018  |  (rsn) - Der Rennkalender lässt im April die Profis kaum durchatmen. Zwischen den beiden Monumenten Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix steht mit der Baskenland-Rundfahrt (2. - 7. April) ein weiteres hochwertiges WorldTour-Event an. Die 58. Austragung der sechstätigen Rundfahrt im Norden Spaniens begünstigt die kletterstarken Fahrer – einzige Ausnahme: ein komplett flaches Zeitfahren auf der 4. Etappe. Eine klassische Bergankunft gibt es in diesem Jahr hingegen nicht. Zudem fehlt mit Alejandro Valverde (Movistar) der Vorjahressieger..

Die Strecke: Die Rundfahrt zaudert nicht lange, sondern zeigt gleich auf der 1. Etappe ihr wahres Gesicht: Auf den 162,1 Kilometern rund um die Stadt Zarautz stehen fünf kategorisierte Anstiege auf dem Plan – inklusive dem Aia (3. Kat.) und dem Elkano (2. Kat.) innerhalb der letzten 25 Kilometer. Von Letzterem geht es 6,6 Kilometer bergab zur Zielankunft. Demselben Muster folgt der zweite Tagesabschnitt nach Bermeo: Auf 152,7 Kilometern müssen vier Anstiege und der erste der 1. Kategorie (Almika-Sollube) bezwungen werden, im Finale folgt nach dem San Pelayo (2. Kategorie) eine sechs Kilometer lange Abfahrt bis zum Ziel.

Die 3. Etappe ist mit 184,8 Kilometern zwischen Bermeo und Villanueva de Valdegovía der längste Abschnitt der Rundfahrt, kommt allerdings auf den letzten 90 Kilometern ohne kategorisierten Anstieg aus – was jedoch nicht bedeutet, dass das Profil anspruchslos wäre. Der Tagessieg könnte an einen hügelfesten Sprinter gehen. Der Folgetag ist eine Überraschung: In der Vergangenheit präsentierten die Veranstalter gerne Zeitfahrkurse für Kletterer, dieses Jahr ist die Strecke um Lodosa über 19,4 Kilometer jedoch tellerflach. Die Gesamtwertung dürfte einige Veränderungen erleben, ehe das schwere Finale ansteht.

Zunächst geht es auf der 5. Etappe nach Eibar im Finale über den Azurki (1. Kategorie), mit 5,5 Kilometer Länge und durchschnittlich 7,6 Prozent Steigung ein kurzer, aber steiler typischer Baskenland-Anstieg. Allerdings verbleiben auch hier noch 20 Kilometer von der Kuppe bis zur Talankunft. Das ist ein eindeutiger Nachteil für ausgewiesene Kletterer.

Die Entscheidung im Kampf um den Gesamtsieg fällt auf der 6. Etappe über 122,2 Kilometer und acht kategorisierten Anstiege zwischen Eibar und Arrate. Als letzte Hürde wartet der Usartza (1. Kat.), ein 3,1 Kilometer langer, durchschnittlich 12,7 (!) Prozent steiler Anstieg, von dem es jedoch über zwei mehr oder weniger flache Kilometer bis ins Ziel geht. Daher kommt die Baskenland-Rundfahrt – streng genommen – in diesem Jahr ohne Bergankunft aus.

Die Favoriten: Wir befinden uns bei einer spanischen, einwöchigen Rundfahrt – da gilt Alejandro Valverde traditionell als der große Favorit. Doch der Vorjahressieger lässt das Rennen in diesem Jahr aus. Sein Team Movistar reist trotzdem mit einem Top-Aufgebot an und wird mit der Doppelspitze aus Mikel Landa und Nairo Quintana (Sieger 2013) die Gesamtwertung ins Visier nehmen.

Die kurzen und steilen Anstiege in der Region begünstigen aber auch spritzige Klassikerfahrer wie Michal Kwiatkowski (Sky) oder Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors), die zudem auch als gute Zeitfahrer gelten. Gleiches gilt für Richie Porte (BMC), der nach einer längeren Pause in den Rennbetrieb zurückkehrt. Ein anderer aussichtsreicher Kandidat auf den Gesamtsieg ist der Slowene Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) – ein exzellenter Zeitfahrer, der sich mittlerweile auch in Anstiegen behaupten kann. Direkt nach der Flandern-Rundfahrt will zudem kurzfristig Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) anreisen.

Weitere Namen, die während der sechs Tage Akzente setzen könnten, sind Wilco Kelderman (Sunweb), Ion und Gorka Izagirre (Bahrain-Merida), Bauke Mollema (Trek-Segafredo), Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin), Adam Yates (Mitchelton-Scott), Romain Bardet (Ag2r) oder Rigoberto Uran (EF-Drapac).

Aus deutscher Sicht wird Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) ein gutes Ergebnis einfahren wollen. Der Ravensburger bildet zusammen mit dem Tschechen Leopold König und dem Österreicher Felix Grossschartner eine Dreierspitze bei Bora-hansgrohe. Ebenfalls am Start steht für seine spanische Mannschaft Burgos-BH Silvio Herklotz.

Sprinter machen hingegen traditionell einen großen Bogen um das Baskenland - so auch diesmal. Einzig die 3. Etappe weckt ein wenig Hoffnung auf eine Massenankunft – diesen Tag könnten sich Michael Matthews (Sunweb) oder Jay McCarthy (Bora-hansgrohe) dick im Kalender anstreichen.

Teams: Neben den 18 WorldTour-Teams sind die Zweitdivisionäre Burgos BH, Caja Rujal-Seguros, Euskadi und Cofidis mit Einladungen der Organisatoren bedacht worden.

Zur Startliste:

Die Etappen:

1. Etappe, 2. April: Zarautz – Zarautz, 162,1 km
2. Etappe, 3. April: Zarautz – Bermeo, 152,7 km
3. Etappe, 4. April: Bermeo – Valdegovía, 184,4 km
4. Etappe, 5. April: Lodosa – Lodosa, 19,4 km
5. Etappe, 6. April: Vitoria – Eibar, 164,7 km
6. Etappe, 7. April: Eibar – Arrate, 122 km

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.04.2018Martens stapelt für die Ardennen-Klassiker tief

(rsn) – Als Helfer hatte auch Paul Martens (LottoNL-Jumbo) seinen Anteil am Gesamtsieg seines slowenischen Teamkollegen Primoz Roglic bei der am Samstag zu Ende gegangenen Baskenland-Rundfahrt. Im G

07.04.2018Das Finale der 6. Etappe der Baskenland-Rundfahrt im Video

(rsn) - Enric Mas hat bei der Baskenland-Rundfahrt die letzte Etappe gewonnen und mit seinem ersten Erfolg in einem WorldTour-Rennen für den mittlerweile 25. Saisonsieg des Quick-Step-Floor-Team geso

07.04.2018Roglic wehrt den letzten Angriff von Landa ab, Buchmann Vierter

(rsn) - Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) wackelte am letzten Tag der 58. Baskenland-Rundfahrt zwar, aber er fiel nicht. Zu groß war letztlich der Vorsprung des Slowenen, als dass der späte Angriff von

07.04.2018Roglic feiert Gesamtsieg, Mas sichert sich die Schlussetappe

(rsn) - Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) hat am letzten Tag der 58. Baskenland-Rundfahrt einen letzten Angriff von Mikel Landa (Movistar) abgewehrt und sich den Gesamtsieg gesichert. gewonnen. Die abschl

07.04.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 7. April

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

06.04.2018Buchmann behauptet sich trotz schlechter Beine, Konrad im Pech

(rsn) - Des Einen Freud´, des Anderen Leid - so lässt sich die vorletzte Etappe der Baskenland-Rundfahrt aus Sicht von Bora-hansgrohe wohl am besten zusammenfassen. Einerseits konnte die deutsche Eq

06.04.2018Highlights der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt im Video

(rsn) - Die 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt hat zum einen für eine Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg gesorgt, zum anderen aber auch ein sehr packendes Rennen geboten. Am Ende siegte mit d

06.04.2018Fraile fährt in Eibar clever zum Heimsieg

(rsn) - Mit Omar Fraile sah die Baskenland-Rundfahrt auf der 5. Etappe den ersten einheimischen Tagessieger der sechstägigen Rundfahrt. Der baskische Astana-Profi setzte sich nach 164,7 Kilometern z

06.04.2018Roglic steht vor Gesamtsieg, Etappe geht an Fraile

(rsn) - Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) steht vor dem Gesamtsieg bei der 58. Baskenland-Rundfahrt. Der Slowene konnte auf der 5. Etappe über 164 Kilometer von Vitoria nach Eibar alle Angriffe auf sein

06.04.2018Nibali steigt im Baskenland mit Sitzbeschwerden aus

(rsn) - Nach seinem starken Auftritt bei der Flandern-Rundfahrt musste Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) nun bei der Baskenland-Rundfahrt die Rechnung bezahlen. Der Italiener hat das Rennen nach dem Ei

06.04.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 6. April

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

05.04.2018Roglic holt in seiner Paradedisziplin zum Rundumschlag aus

(rsn) - Mit dem erwarteten Sieg im Einzelzeitfahren der 58. Baskenland-Rundfahrt hat Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) zwei Tage vor Rundfahrtende die Gesamtführung übernommen. Der Slowene setzte sich

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine