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19.01.2018 | (rsn) - Radsport News stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Dimension Data aus Südafrika will an die sensationelle Saison 2016 anknüpfen, als unter anderem bei der Tour fünf Etappensiege eingefahren wurden. Diesmal will das Team aber auch auf Gesamtwertung fahren und hat sich dazu die Dienste von Rückkehrer Louis Meintjes gesichert.
TEAM DIMENSION DATA
Rückblick 2017: Der Erfolgssaison 2016 mit fünf Etappensiegen bei der Tour de France folgte für Dimension Data ein eher ernüchterndes Jahr. Vor allem Sprinter Mark Cavendish durchlebte eine wahre Seuchensaison. Der große Sieggarant verpasste zunächst einen Großteil der Frühjahrssaison aufgrund des Epstein-Barr-Virus und zog sich, kaum von der Erkrankung genesen, bei der Tour de France einen Schulterblattbruch zu. Mehr als ein Saisonsieg war letztendlich nicht drin für den Briten. Ebenso wenig konnte Steve Cummings an seine phänomenale Vorsaison (fünf Siege) anknüpfen – diesmal sprangen lediglich bei den nationalen Titelkämpfen zwei Erfolge heraus. In Summe standen nur drei WorldTour-Siege und am Saisonende der 18. und letzte Platz im Teamranking. Für die positiven Schlagzeilen sorgte fast ausschließlich Edvald Boasson Hagen. Der Norweger gewann sowohl die Tour des Fjords und die Norwegen-Rundfahrt und sorgte mit seinem Tour-Etappensieg in Salon-de-Provence für den Höhepunkt der Saison. Ein weiterer Tageserfolg gelang Omar Fraile beim Giro d’Italia.
Die wichtigsten Zu- und Abgänge: Dimension Data musste einige namhafte Abgänge verkraften. Während der in die Jahre gekommene Tyler Farrar seine Karriere beendete und Daniel Teklehaimanot augenblicklich noch ohne neuen Arbeitgeber ist, fanden Fraile (Astana), Nathan Haas (Katusha-Alpecin) und Kristian Sbaragli (Israel Cycling Academy) neue Arbeitgeber.
Auf der Habenseite steht hingegen die Rückkehr von Louis Meintjes. Der Südafrikaner hatte das Team 2015 mit Ziel Lampre (jetzt UAE Team Emirates) verlassen und war dort mit zwei Top-Ten-Platzierungen bei der Tour de France zum Top-Rundfahrer gereift. Mit ihm ist das Team künftig deutlich vielseitiger bei den großen Landesrundfahrten aufgestellt. Außerdem konnte Julien Vermote (Quick-Step Floors) als Neuzugang begrüßt werden. Der Belgier gilt als einer der fleißigsten Domestiken im Feld und dürfte eine deutliche Verstärkung für den Sprintzug um Cavendish sein. Hinzu kamen aus dem Nachwuchsteam Nicholas Dlamini und Amanuel Ghebreigzabhier, Scott Davies (Wiggins) sowie ...
Im Fokus: ... Tom-Jelte Slagter. 2013 gewann er als 23-Jährige die Tour Down Under und bekam von vielen Seiten rosige Zukunftsperspektiven bescheinigt. Zwei Etappensiege bei Paris-Nizza in der folgenden Saison bestätigten sein Potenzial. Ein Allrounder mit Punch, ein künftiger Siegkandidat für die Ardennenklassiker – so lauteten die damaligen Prognosen. Die kommenden vier Jahre bei Cannondale brachten zwar das eine oder andere ordentliche Ergebnis, an die damaligen Erfolge konnte Slagter jedoch nie mehr anknüpfen. Ein Tapetenwechsel war nötig, um seiner Karriere möglicherweise neuen Schwung zu verleihen.
Aufgepasst auf … Lachlan Morton. Für den Australier ist es der zweite Anlauf in der WorldTour. Einst wurde er mit 20 Jahren als vielgepriesenes Talent bei Garmin in die WorldTour geworfen, keine zwei Jahre später stand er nach einem Mix aus Unerfahrenheit, Verletzungspech und Anpassungsproblemen jedoch kurz vor dem Karriereende. Morton wechselte zum US-Continental-Team Jelly Belly – wo unverhofft seine Karriere in der US-Szene neuen Glanz fand. 2017 folgte für den 25-Jährigen die Rückkehr in die WorldTour zu Dimension Data. Sein Debütjahr beim Team stand im Zeichen der Anpassung an den internationalen Radsport, 2018 will der australische Kletterer Ergebnisse folgen lassen.
Ausblick 2018:
Der Transfer von Meintjes war eine sinnvolle Kaderverstärkung, um die Abhängigkeit von Cavendish etwas reduzieren. Zwar ist Meintjes - noch - kein Siegfahrer, dafür allerdings ein zuverlässiger Performer bei Rundfahrten, was wichtige Punkte im WorldTour-Ranking garantiert. Dennoch wird sich auch 2018 wieder viel um Cavendish drehen. Dem Briten fehlen nach wie vor vier Etappensiege auf den Allzeit-Rekord bei der Tour de France durch Eddy Merckx (34) und 2018 wird er erneut versuchen, dieser Bestmarke näherzukommen – auch wenn seine Aussichten mit fortschreitendem Alter nicht besser werden. Bleibt er jedoch fit, gilt er als absoluter Sieggarant für das Team. Gleiches gilt für Boasson Hagen, der mit seinen Fähigkeiten auf fast jedem Terrain zu beachten ist. Was seiner Karriere allerdings immer noch fehlt, ist der eine große Sieg bei einem Monument – das Talent dazu besitzt der 30-Jährige allemal.
Nie zu unterschätzen ist zudem Cummings, der wie nur wenige Fahrer im Peloton ein Gespür für vielversprechende Fluchtgruppen hat. Diese vier Namen sind maßgeblich dafür verantwortlich, ob die Saison ein Erfolg wird, denn darüber hinaus fehlen Dimension Data die sicheren Optionen. Fahrer wie Benjamin King, Scott Thwaites, Serge Pauwels oder Neuzugang Slagter verfügen zwar über gute Anlagen, in ihrem bisherigen Palmares sind Siege aber eher die Ausnahme.
Eckdaten:
Land: Südafrika
Hauptsponsor: Dimension Data
Branche: IT-Dienstleister
Teamchef: Douglas Ryder
Radausrüster: Cervélo
WorldTour-Platzierung 2017: 18
Fahrer im Aufgebot: 27
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