--> -->
02.09.2017 | (rsn) - Die beiden derzeit stärksten Klettererinnen des Pelotons haben auf der schwersten Etappe der Boels Ladies Tour für die Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg gesorgt: Anna van der Breggen (Boels-Dolmans) gewann das 139 Kilometer lange, fünfte Teilstück durch die Limburger Hügel von Stramproy nach Vaals vor Annemiek van Vleuten (Orica-Scott). Die Gesamtführende gab sich auf der Zielgeraden am Hinterrad ihrer Landsfrau mit Rang zwei und der Tatsache zufrieden, dass sie alle anderen Kontrahentinnen um 48 Sekunden distanziert hatte.
"Für mich ging es nicht um den Etappensieg, sondern darum, Zeit im Gesamtklassement herauszuholen", erklärte van Vleuten, ohne direkt sagen zu wollen, dass sie van der Breggen den Tagessieg überließ. Die aber wurde konkreter: "Es war recht technisch am Ende und es war für uns beide eine Win-Win-Situation. Also haben wir gesprochen", so die Olympiasiegerin. Bis 200 Meter vor dem Ziel ging es über mehrere Geschwindigkeitsschweller bergab und dann noch durch zwei Rechtskurven auf die nur 100 Meter lange Zielgerade. Ein riskanter Kampf um den Etappensieg war im Interesse keiner der Beiden.
Für van der Breggen war der Tagessieg die Erfüllung der Pflicht für ihr Team Boels-Dolmans, das bei der Heimrundfahrt bislang ohne Erfolg war. Doch eigentlich hatten sie und ihre Mannschaftskolleginnen das Ziel, van Vleuten abzuhängen um nach dem Gesamtsieg zu greifen. "Wir haben mit dem ganzen Team versucht, aufs Klassement zu fahren und eine Gruppe zu kreieren", so van der Breggen. "Aber Orica-Scott hat ein starkes Team und einen guten Job gemacht." Vor van der Breggen hatten ihre Teamkolleginnenh Amy Pieters und Chantal Blaak bereits attackiert, die beide ebenfalls in den Top Ten der Gesamtwertung platziert sind. Doch beide wurden zurückgeholt.
Erst auf der knapp 20 Kilometer langen Schlussrunde um Vaals setzte van der Breggen dann im vorletzten Anstieg die entscheidende Attacke, der nur noch van Vleuten folgen konnte. "Es war für mich nicht ideal, dass sie dann bei mir war, aber am Ende ist es schön, einen Etappensieg zu haben", so van der Breggen. Das Duo zog auf den letzten zehn Kilometern gemeinsam durch und arbeitete so gut zusammen, dass sie den am Ende 17 Verfolgerinnen um die bis dahin auf Gesamtrang zwei liegende Ellen van Dijk (Sunweb) sowie Lisa Brennauer (Canyon-SRAM) bis zum Zielstrich 48 Sekunden abnahmen.
Den Sprint um Rang drei entschied Pieters für sich. Brennauer kam in derselben Gruppe auf Rang zwölf und rutschte im Gesamtklassement vom dritten auf den vierten Platz ab. Ihr fehlen 21 Sekunden zum Podiumsplatz von van Dijk. Claudia Lichtenberg (Wiggle-High5) rollte als zweite Deutsche auf Rang 13 über den Zielstrich. Zuvor hatte sich Romy Kasper (Alé Cipollini) als Ausreißerin gezeigt und das Rennen so bis 15 Kilometer vor dem Ziel mitgeprägt.
Wie schon am Vortag ließ das Peloton lange keine Angreiferinnen entwischen und es dauerte bis Kilometer 77, dass eine Ausreißerin einige Sekunden Vorsprung herausfahren konnte. Sabrina Stultiens (Sunweb) bekam kurzzeitig eine halbe Minute, doch als fünf Kilometer später der Eyserbosweg erreicht wurde, der anders herum befahren wurde als beim Amstel Gold Race, war das Tempo im Peloton so hoch, dass die Niederländerin wieder gestellt wurde und das Hauptfeld in mehrere Gruppen zerbrach.
Anschließend attackierte Kasia Niewiadoma (WM3 Pro Cycling) und van Vleuten folgte der Polin, doch das Duo kam nicht weg. Als nach 100 Kilometern der zwei Mal zu absolvierende Rundkurs um Vaals erreicht wurde, folgten die nächsten Angriffe und Alexis Ryan (Canyon-SRAM) setzte sich ab. "Plötzlich war ich allein vorne", erklärte die US-Amerikanerin, die im Dienst von Brennauer Ausreißergruppen besetzen sollte. Zu ihr gesellte sich kurze Zeit später Kasper und das Duo fuhr 20 Sekunden Vorsprung heraus, bevor im zweiten Anstieg der Runde Blaak aus der Favoritengruppe nach vorne kam.
Zu dritt vergrößerten sie ihren Vorsprung auf eine halbe Minute, die sie mit in die Schlussrunde nahmen. Dort attackierte van Vleuten im ersten der kurzen, aber steilen Anstiege und zog van der Breggen sowie van Dijk und Elisa Longo Borghini (Wiggle-High5) mit sich. Das Quartett fuhr zu den drei Spitzenreiterinnen vor, doch im zweiten Anstieg waren alle sieben wieder gestellt. Nun versuchte van der Breggen ihr Glück und van Vleuten zog mit, doch kurz nachdem Hannah Barnes (Canyon-SRAM) zu den Beiden nach vorne kam, wurden sie ebenfalls wieder eingeholt.
Die Favoritengruppe kam nun geschlossen in den dritten der vier kurzen Anstiege der Schlussrunde, an dessen Ende die letzte Bergwertung wartete. Wieder beschleunigte van der Breggen und riss eine Lücke von fünf Sekunden, die van Vleuten aber schnell schloss, um anschließend gemeinsam mit ihrer Landsfrau bis zur Ziellinie durchzuziehen.
Am Sonntag steht die 159,7 Kilometer lange Schlussetappe der Boels Ladies Tour rund um den Tom Dumoulin Bike Park in Sittard an - ein weiteres hügeliges Teilstück. "Es wird schwer, den Gesamtsieg zu holen, aber es ist noch nicht vorbei. Wir haben drei Fahrerinnen in den Top ten und werden alles versuchen", versprach van der Breggen. Doch da sie die Einzige ist, die weniger als eine Minute Rückstand hat, kann van Vleuten recht entspannt vorausblicken: "Da ich ihr heute folgen konnte, als sie angegriffen hat, bin ich zuversichtlich. Ich habe ein gutes Team hier, das heute bis zur Schlussrunde alles kontrolliert hat, und bin selbst in guter Form. Morgen werde ich mich auf Anna konzentrieren", so die bereits zweifache Tagessiegerin.
Tagesergebnis:
1. Anna van der Breggen (Boels-Dolmans) 3:44:27 Stunden
2. Annemiek van Vleuten (Orica-Scott) s.t.
3. Amy Pieters (Boels-Dolmans) + 0:48 Minuten
4. Janneke Ensing (Alé Cipollini) + 0:48
5. Ruth Winder (Nationalteam USA) + 0:48
6. Eugenie Duval (FDJ Nouvelle Aquitaine) + 0:48
7. Shara Gillow (FDJ Nouvelle Aquitaine) + 0:48
8. Tatiana Guderzo (Lensworld-Kuota) + 0:48
10. Chantal Blaak (Boels-Dolmans) + 0:48
Gesamtwertung:
1. Annemiek van Vleuten (Orica-Scott) 10:28:50 Stunden
2. Anna van der Breggen (Boels-Dolmans) + 0:43 Minuten
3. Ellen van Dijk (Sunweb) + 1:03
4. Lisa Brennauer (Canyon-SRAM) + 1:24
5. Linda Villumsen (VeloConcept) + 1:49
6. Chantal Blaak (Boels-Dolmans) + 1:55
7. Amy Pieters (Boels-Dolmans) + 2:19
8. Elisa Longo Borghini (Wiggle-High5) + 2:26
9. Elena Cecchini (Canyon-SRAM) + 2:27
10. Audrey Cordon Ragot (Wiggle-High5) + 2:41
26.10.2025Kopfsache: Schweizerinnen kämpften erfolgreich um Rang acht (rsn) – Viele Stürze, keine Bonusrunden und ein enges Rennen bis zum letzten Sprint bot das Madison der Frauen am Samstagabend bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile. Im Velodromo Pe
26.10.2025Nach Brands Sturz war in Overijse für Casasola der Weg frei(rsn) – Ein Sturz von Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions) hat den zweiten Lauf der Superprestige in Overijse entschieden. Die Niederländerin war der Konkurrenz gemeinsam mit Sara Casasola (Crel
25.10.2025Van de Wouw sorgt in Chile für neuen Bahn-Weltrekord (rsn) - In der Qualifikation für die 1.000 Meter bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile sorgte Sprintweltmeisterin Hetty van de Wouw für einen neuen Weltrekord. In 1:03.652 unterbot s
25.10.2025Van Empel stürmt in Heerde zu ihrem 50. Cross-Sieg(rsn) – Cross-Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat mit einer ebenso cleveren wie souveränen Vorstellung in Heerde den 50. Sieg ihrer Karriere eingefahren. Die 23-jährige Nieder
24.10.2025Ferrand-Prévot nimmt sich nun auch noch Zeitfahren vor(rsn) – Pauline Ferrand-Prévot zeigte sich vom Parcours der mit 1.175 Kilometern bislang längsten Tour de France Femmes begeistert. “Es ist eine super schöne Strecke. Es wird wunderschön und i
23.10.2025Zwift bleibt Titelsponsor der Tour de France Femmes(rsn) - Die Tour de France Femmes kann langfristig auf die Unterstützung der Online-Plattform Zwift bauen. Die seit der Premiere der Frankreich-Rundfahrt der Frauen 2022 bestehende Partnerschaft wur
20.10.2025Budde, Herrmann und Degenkolb belegen Podiumsplätze(rsn) – Während im belgischen Ruddervoorde mit der Superprestige die erste der drei großen Serien gestartet wurde, bestritten die deutschen Cross-Athleten ihre Wettkämpfe in Tschechien und Schwed
19.10.2025Norbert Riberolle gewinnt Superprestige-Auftakt in Ruddervoorde(rsn) – Crelan – Corendon hat den Auftakt zur Superprestige dominiert. Marion Norbert Riberolle fuhr in der Vorschlussrunde aus einer Achtergruppe davon, hinter der Belgischen Meisterin wurde dere
19.10.2025Ausblick auf die Cross-Saison 2025/2026(rsn) – Während zwei der drei deutschen Cyclocross-Rennen der Saison bereits ausgefahren wurden, hat der Cross-Winter noch richtig begonnen. Stars wie Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Alt
19.10.2025Henderson im Sprintduell mit Andersson mit Coolness zum Sieg(rsn) – Anna Henderson (Lidl – Trek) hat sich im Sprintduell zweier Ausreißerinnen den Sieg beim letzten Women´s WorldTour-Rennen der Saison gesichert. Die Britin setzte sich bei der Tour of Gua
18.10.2025Brand gewinnt nach Ardooie auch in Essen(rsn) – Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch ihren zweiten Saisoneinsatz für sich entschieden. Beim Exact Cross im belgischen Essen war sie im Finale die Beste eines Sextetts. Im Sprint
17.10.2025Van Empel dachte ans Aufhören: “Ich war mehr Athletin als Mensch“(rsn) – Wenn am Wochenende die Cyclocross-Saison mit dem ersten Lauf der Superprestige-Serie in Ruddervoorde in Belgien so richtig beginnt, ist auch die Cross-Weltmeisterin wieder mit von der Partie
28.10.2025Lipowitz würde auch 2026 gerne die Tour ins Visier nehmen (rsn) – Wenige Tage nach der Streckenpräsentation der 113. Tour de France ist noch offen, wen Red Bull – Bora – hansgrohe im kommenden Jahr als Kapitän zu den drei großen Rundfahrten schicken
28.10.2025Krieger wird Sportdirekot bei Tudor-Development, Page zu Cofidis (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
27.10.2025Matxin verrät Pogacar-Pläne nach UAE-Rekordjahr (rsn) – UAE – Emirates – XRG-Manager Matxin Fernandez hat bekanntgegeben, dass bei Tadej Pogacar zwei Fixpunkte im Kalender für die Saison 2026 stehen. Gegenüber der spanischen Zeitung Marca
27.10.2025Bulgarien, Blockhaus, Dolomiten: Gerüchte um Giro-Strecke 2026 (rsn) – Nachdem die kündigte nach der Streckenpräsentation der Tour an, dass man das Programm der Topfahrer des Teams erst nach Bekanntgabe der Routen der anderen Grand Tours festlegen wolle. An
27.10.2025Vivianis letzter Tanz führte ins Regenbogentrikot (rsn) – Es war wohl der emotionale Höhepunkt der 122. Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile, als Elia Viviani bei seinem letzten großen internationalen Rennauftritt noch einmal um den Wel
27.10.2025Lidl erwirbt Mehrheitsbeteiligung an Lidl - Trek (rsn) – Das deutsche Unternehmen Lidl hat die Mehrheitsbeteiligung am US-Team Lidl – Trek erworben. Das gab der Discounter in einer Pressemitteilung bekannt. Das Vorgehen folgt einer Ankündigung
26.10.2025Augenstein und Kluge können sich nur kurz über WM-Bronze freuen (rsn) – Roger Kluge und Moritz Augenstein hatten sich am Schlusstag der Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile schon für die Siegerehrung vorbereitet. Das deutsche Madison-Duo hatte auch al
26.10.2025Vuelta a Espana 2026 beginnt mit Einzelzeitfahren in Monaco (rsn) – Während seit dem vergangenen Donnerstag bereits die gesamte Strecke der 113. Tour de France bekannt ist, haben die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt nun zumindest den Auftakt der 81. Ausg
26.10.2025Kopfsache: Schweizerinnen kämpften erfolgreich um Rang acht (rsn) – Viele Stürze, keine Bonusrunden und ein enges Rennen bis zum letzten Sprint bot das Madison der Frauen am Samstagabend bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile. Im Velodromo Pe
26.10.2025Vanthourenhout wählt in Overijse den richtigen Moment (rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat nach dem Auftakt in Ruddervoorde auch den zweiten Lauf der Superprestige-Serie in Overijse gewonnen. Der Belgier entledigte sich in der
26.10.2025Nach Brands Sturz war in Overijse für Casasola der Weg frei (rsn) – Ein Sturz von Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions) hat den zweiten Lauf der Superprestige in Overijse entschieden. Die Niederländerin war der Konkurrenz gemeinsam mit Sara Casasola (Crel
26.10.2025Del Toro geht als Mexikanischer Doppelmeister in die Winterpause (rsn) – Isaac Del Toro hat seine herausragende Saison standesgemäß beendet. Der 21-jährige Mexikaner entschied in seiner Heimatstadt Ensenada auch das Straßenrennen der Nationalen Meisterschafte