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06.08.2017 | (rsn) - Alexander Kristoff hat bei den Europameisterschaften den Titel im Straßenrennen gewonnen. Der 30 Jahre alte Norweger setzte sich am Nachmittag im dänischen Herning in einem hart umkämpften Sprint knapp gegen den Italiener Elia Viviani durch und wurde damit Nachfolger von Peter Sagan, der nicht am Start war.
Dritter wurde der Niederländer Moreno Hofland, gefolgt vom Deutschen Pascal Ackermann, der knapp an einer Medaille vorbei sprintete. Rang fünf belegte der Slowene Luka Mezgec vor dem Belgier Edward Theuns, dessen Team das 241,2 Kilometer lange Rennen (zwölf Runden à 20 km) bestimmte und vor allem in der Schlussphase immer wieder in die Offensive ging.
Überschattet wurde die Sprintentscheidung von einem Sturz auf der Zielgeraden, bei dem mehrere Fahrer zu Boden gingen. Kristoff eröffnete das Finale mit seinem Antritt und ließ dabei den stark aufkommenden Viviani an seiner rechten Seite nicht an sich vorbei. Der italienische Kapitän protestierte im Ziel gegen die seiner Meinung nach nicht Regel konforme Fahrweise des Norwegers, doch die Jury entschied kurz darauf zugunsten Kristoffs.
"Italien hatte hier ein gutes Team und einen starken Lead out für Viviani. Ich startete meinen Sprint etwas früher als er und ging dann zur selben Seite“, erklärte der neue Titelträger. "Dann hat er versucht nach innen zu ziehen. Ich denke nicht, dass ich irgendwas falsch gemacht habe, aber er hat versucht, durch eine Lücke zu stoßen, die ich ihm aber nicht offen ließ. Er hatte keinen Platz, um noch an mir vorbeizuziehen“, so Kristoff, der nach einer enttäuschenden Tour de France, wo ihm ein Etappensieg verwehrt blieb, mit zwei Siegen in die zweite Saisonhälfte gestartet ist: Am vergangenen Sonntag entschied er bereits in London die dortige Surrey Classic für sich.
Nun strebt Kristoff über das Arctic Race of Norway, die Hamburg Cyclassics, die Bretagne Classics und die Tour of Britain sein letztes Großen Ziel in dieser Saison an: die Straßen-WM im heimischen Bergen. "Es gibt sicherlich noch genügend Rennen, die man gewinnen kann“, fügte er optimistisch an.
Auch wenn die erhoffte Medaille nicht heraus sprang, war man im Lager des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) mit der Vorstellung der jungen Mannschaft zufrieden. "Die Jungs sind happy, haben alles, was vorgegeben war, erfüllt. Pascal hat zum Schluss einfach die Power gefehlt. Es war sein erstes Rennen über diese lange Distanz. Da ist der vierte Platz ein tolles Ergebnis“, zeigte sich Andreas Klier, der die Auswahl des Bundes Deutsche Radfahrer (BDR) in Dänemark betreute, zufrieden mit dem Ergebnis.
Der Schweizer Lukas Spengler, der Weißrusse Nikolai Shumov und der Isländer Anton Orn Elfarsson bildeten nach einer frühen Attacke die kleine Gruppe des Tages, die sich auf dem 20 Kilometer langen, flachen, aber windanfälligen Kurs rund um Herning einen Maximalvorsprung von zwölf Minuten erarbeiten konnten.
Die nominell stärksten Mannschaften aus Italien, Belgien, Dänemark und Norwegen übernahmen in der Folge die Verantwortung, um den Rückstand gegenüber den Ausreißern zu reduzieren.
Nach rund 140 absolvierten Kilometern nutzte das dänische Team eine Windkante, um das Feld zu sprengen und die Konkurrenten abzuschütteln. Das gelang unter anderem im Fall von Viviani und Edvald Boasson Hagen, deren Mannschaften in der Folge alles daransetzen, um die Lücke von bis zu einer Minute wieder zu schließen. Obwohl die Dänen auch Unterstützung von den Belgiern erhielten, gelang es der abgehängten Gruppe bei wechselhaftem Wetter, innerhalb weniger Kilometer den Anschluss wiederherzustellen.
In Folge der Tempobeschleunigung war der Vorsprung der drei Ausreißer aber bereits 50 Kilometer vor dem Ziel auf unter eine Minute zusammengeschmolzen. Eingangs der vorletzten Runde sahen die Verfolger das Spitzentrio auf der Zielgeraden in Herning schon vor sich und zwei Kilometer später waren Spengler, Shumov und Elfarsson wieder im Feld verschwunden.
Danach machte vor allem das belgische Team das Rennen schwer, doch keine der Attacken war erfolgreich. Dagegen hielt sich die deutsche Auswahl clever zurück, schickte aber immer einen Fahrer mit in eine der Gruppen, die allerdings nur kurzzeitig Bestand hatten, so dass das Feld die letzte der zwölf Runden geschlossen in Angriff nahm.
Hier machten zunächst weiter die Belgier mächtig Druck und auch die Fahrer der BDR-Auswahl zeigten sich bei kurzzeitig wieder einsetzendem Regen ganz vorne. Das belgische Team ereilte dann das Pech, dass Sprinter Jens Debusschere auf den letzten 17 Kilometern durch einen Plattfuß gestoppt wurde. Kurz darauf attackierte Luis Leon Sanchez und initiierte so eine rund zwölfköpfige Spitzengruppe, die allerdings acht Kilometer vor dem Ziel vom jagenden Feld, in das Debusschere wieder zurückgekehrt war, gestellt wurde.
Auf den letzten sechs Kilometern probierten es dann noch Boasson Hagen, Keukeleire und der Russe Nikolai Trusov mit einer späten Attacke. Kurz bevor das von den Italienern angeführte Feld das Trio eingefangen hatte, beschleunigte Boasson Hagen nochmals und bereitete so letztlich den Weg für Kristoff, der, als sein Landsmann auf dem Schlusskilometer eingefangen worden war, bei Gegenwind den Sprint eröffnete und dabei Viviani, der an seiner rechten Seite stark aufkam, den Weg verengte, ohne jedoch seine Linie merklich zu verlassen.
Der Italiener musste sich letztlich nach Entscheid im Foto-Finish um eine Reifenstärke geschlagen geben und gestikulierte sofort protestierend gegen Kristoff, der allerdings zu Recht zum neuen Europameister erklärt wurde.
Endstand:
1. Alexander Kristoff (NOR) <
2. Elia Viviani (ITA) s.t.
3. Moreno Hofland (NED)
4. Pascal Ackermann (GER) br>
5. Luka Mezgec (SLO)
6. Edward Theuns (BEL)
7. Aksel Nömmela (EST)
8. Ivan Garcia (SPA)
9. Pawel Franczak (POL)
10. Michal Kolár (SVK)
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