Dennis ist nach Sturz Gelb an Teamkollege Küng los

Gilbert mit dem richtigen Riecher zum Debüt-Sieg in der Schweiz

Foto zu dem Text "Gilbert mit dem richtigen Riecher zum Debüt-Sieg in der Schweiz"
Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) gewinnt die 2. Etappe der Tour de Suisse. | Foto: Cor Vos

11.06.2017  |  (rsn) - Auf der 2. Etappe der 81. Tour de Suisse kam es zwar zu einem Führungswechsel; doch nach den 172,7 Kilometern rund um Cham bleibt das Gelbe Trikot im Besitz des BMC-Teams. Neuer Spitzenreiter ist der Schweizer Stefan Küng, der im gestrigen Prolog hinter seinem australischen Teamkollegen Rang zwei belegt hatte.

Am Sonntag kam der 23-Jährige mit der ersten großen Gruppe an, die den Sieg unter sich ausmachte, wogegen der vier Jahre ältere Dennis auf den vier Runden um den Start-und Zielort in Folge eines Sturzes fast zehn Minuten einbüßte und im Gesamtklassement weit zurückfiel.

Die Etappe holte sich im Sprint Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) vor dem Neuseeländer Patrick Bevin (Cannondale-Drapac) und dem Franzosen Anthony Roux (FDJ). Rang vier ging an den Schweizer Michael Albasini (Orica-Scott), gefolgt vom Italiener Matteo Trentin (Quick-Step Floors) und Marcus Burghardt (Bora-hansgrohe), dem besten deutschen Fahrer. Dessen Teamkollege Peter Sagan wurde Achter, John Degenkolb (Trek-Segafredo) rollte als Dreizehnter über den Zielstrich.

"Bei der Tour de Suisse habe ich bisher ungefähr jede Platzierung in den Top Ten geholt, nur der Sieg hat gefehlt. Ich bin froh, dass es heute geklappt hat“, sagte der 34-jährige Belgier nach seinem sechsten Saisonsieg, den er seinem Vater widmete: "In Belgien ist heute Vatertag“, erklärte Gilbert, der im turbulenten Finale den richtigen Riecher hatte.

"Als eine kleine Gruppe ging, habe ich mich drangehängt und gewartet. 400 Meter vor dem Ziel drehte ich mich erstmals um und wir hatten immer noch einen kleinen Vorsprung. Also bin ich 150 Meter vor dem Ziel losgesprintet und es hat geklappt“, schilderte der Gewinner der diesjährigen Flandern-Rundfahrt die entscheidenden Meter, auf denen die Verfolger zwar noch an die Spitzengruppe herankamen, diese aber nicht mehr einfangen konnten. Dabei wurden die ersten knapp 60 Fahrer zeitgleich gewertet, darunter auch Küng auf Position 34.

"Für mich ging ein Kindheitstraum in Erfüllung. Im Leben gibt es Schatten- und Sonnenseiten. Diesmal schien die Sonne für mich. Für mich ist es großartig, in der eigenen Landesrundfahrt das Gelbe Trikot tragen zu dürfen, vor allem auch am Montag mit der Ankunft in der Landeshauptstadt Bern“, strahlte der Aargauer, der erstmals in seiner Karriere an einer Schweiz-Rundfahrt teilnimmt. Allerdings nimmt Küng auf die morgige 3. Etappe nur jeweils eine Sekunde Vorsprung auf den Australier Michael Matthews und Giro-Gewinner Tom Dumoulin vom deutschen Sunweb-Team mit. Sagan rückte auf Rang fünf vor und hat dort acht Sekunden Rückstand.

Auf dem Rundkurs von Cham, auf dem viermal der Anstieg nach Horben bewältigt werden musste, zogen schon früh Lasse Norman Hansen (Aqua Blue Sport), Nick Dougall (Dimension Data), Conor Dunne (Aqua Blue Sport), Antoine Duchesne (Direct Energie) und Nick Van der Lijcke (Roompot) auf und davon. Hansen hatte das Bergtrikot im Visier und setzte sein Vorhaben in die Tat um, indem er sich die ersten drei Bergpreise des Tages holte Der Maximalvorsprung von sieben Minuten reichte jedoch nicht, um sich Hoffnungen auf einen Ausreißercoup machen zu können.

Auf der letzten Runde wurden im Feld die Zügel angezogen und bereits 25 Kilometer vor dem Ziel waren die Ausreißer wieder eingefangen, wobei Dunne schon zuvor den Anschluss an die Spitzengruppe verloren hatte. Das Feld ließ sich auch nicht durch zwei Stürze irritieren, bei dem zahlreiche Fahrer zu Boden gingen. Der erste Crash ereignete sich 30 Kilometer vor dem Ziel, wobei Jonas Koch (CCC Sprandi) das Rennen aufgeben musste. Zum zweiten kam es unmittelbar nach dem Zusammenschluss, hier erwischte es auch Dennis.

Der Träger des Gelben Trikots schwang sich zwar wieder auf sein Rad, doch an die Verteidigung der Spitzenposition war nicht mehr zu denken, zumal im letzten Anstieg hinauf nach Horben Jan Bakelants (Ar2R), Rui Costa (UAE Team Emirates) und sein Teamkollege Damiano Caruso (BMC) attackierten und das Feld auseinanderrissen.

Das Trio wurde zwar fünf Kilometer vor dem Zielwieder gestellt, auch weil Gilbert selber aus der Verfolgergruppe heraus in die Offensive ging. Danach versuchte es Olympiasieger Greg Van Avermaet (BMC) mit einer Attacke, doch auch die wurde vereitelt - und zwar durch Sagans Helfer Jay McCarthy, der seinem Kapitän den Sprint ermöglichen wollte. Dazu kam es dann nicht in der gewünschten Weise, weil sich die Gruppe um Gilbert auf leicht ansteigendem Terrain absetzte. 200 Meter vor dem Ziel trat der Quick-Step-Kapitän schließlich an und rettete sich vor den heranjagenden Sprintern ins Ziel.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.06.2017Caruso wird im Herbst für starke Schweiz-Rundfahrt belohnt

(rsn) – Lediglich einen Sieg hat der 29-jährige Damiano Caruso in seiner Profikarriere bisher eingefahren: 2013 gewann er die 5. Etappe der Settimana Internazionale Coppi e Bartali. In den folgend

19.06.2017Spilak schlägt in der Schweiz seine Gegner und die Hitze

(rsn) - Für einige seiner Konkurrenten war die gestern zu Ende gegangene 81. Tour de Suisse der letzte Härtetest vor der am 1. Juli in Düsseldorf beginnenden Tour de France. Simon Spilak dagegen ha

19.06.2017Sagan und Bora-hansgrohe bereit für die Tour de France

(rsn) - Am Sonntag ließ es Peter Sagan (Bora-hansgrohe) ruhig angehen. Der Weltmeister belegte im abschließenden Zeitfahren der 81. Tour de Suisse Rang 106 und war auf den 28,6 Kilometer langen Parc

19.06.2017Highlight-Video der 81. Tour de Suisse

(rsn) - Die 81. Tour de Suisse endete am gestrigen Sonntag so, wie sie vor gut einer Woche begonnen hatte: mit einem Zeitfahrsieg des Australiers Rohan Dennis (BMC). Dazwischen feierte Weltmeister Pet

19.06.2017Dennis: "Es waren 28,6 Kilometer voller Schmerz"

(rsn) - Die 81. Tour de Suisse endete, wie sie begonnen hatte: Mit einem Triumph des Teams BMC! Rohan Dennis gewann das abschließende Zeitfahren über 28,6 Kilometer in Schaffhausen in der Zeit von 3

18.06.2017Spilak mit einem weiteren Triumph bei den Eidgenossen

(rsn) - Simon Spilak (Katusha-Alpecin) gilt als ausgesprochen Vertreter seiner Zunft. Der Slowene bevorzugt es, seine Beine sprechen zu lassen - und das tat er bei der 81. Auflage der Tour de Suisse a

18.06.2017Spilak feiert zweiten Gesamtsieg, Dennis gewinnt Zeitfahren

(rsn) - Simon Spilak (Katusha-Alpecin) hat zum zweiten Mal in seiner Karriere die Schweiz-Rundfahrt gewonnen. Im abschließenden Zeitfahren der 81. Auflage der Tour de Suisse reichte dem 30-jährigen

18.06.2017Startzeiten des Abschlusszeitfahrens der Tour de Suisse

(rsn) - Jonathan Dibben (Sky) eröffnet um 14.20 Uhr das abschließende Zeitfahren der 81. Tour de Suisse. Als letzter der 144 Starter geht Spitzenreiter Simon Spilak (Katusha-Alpecin) um 16.53 Uhr au

18.06.2017Highlight-Video der 8. Etappe der 81. Tour de Suisse

(rsn) - Peter Sagan vom deutschen Team Bora-hansgrohe hat seine beeindruckende Serie auch bei der 81. Tour de Suisse forgesetzt. Der Weltmeister aus der Slowakei entschied die 8. Etappe nach 100 Kilom

17.06.2017Sagan nutzt den Quick-Step-Zug zum Sprintsieg in Schaffhausen

(rsn) - Rekordhalter Peter Sagan (Bora-hansgrohe) war am vorletzten Tag der 81. Tour de Suisse eine Klasse für sich und hat in überragender Manier und nach großartiger Vorarbeit seiner Mannschaft s

17.06.2017Sagan sprintet zum 15. Etappensieg in der Schweiz

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe) hat seinen 15. Tagessieg bei der Tour de Suisse perfekt gemacht. Der Weltmeister aus der Slowakei entschied die auf einem Rundkurs in Schaffhausen ausgetragene 8.

17.06.2017Spilak: "Ich musste einfach das Trikot für mein Team holen“

(rsn) - Als Simon Spilak (Katusha-Alpecin) vor zwei Jahren die Tour de Suisse gewann, gelang ihm dies, ohne einen Tagessieg eingefahren zu haben. Bei der 81. Auflage ist dem 30-jährigen Slowenen zumi

Weitere Radsportnachrichten

15.11.2024Cavalli fährt künftig für dsm-firmenich – PostNL

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

15.11.2024Im Schatten von Behrens und Teutenberg voll überzeugt

(rsn) – Auch wenn er in seiner ersten U23-Saison im Schatten seiner Teamkollegen Niklas Behrens und Tim-Torn Teutenberg stand, die beide den Sprung zu den Profis schafften, kann Louis Leidert (Lidl

15.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine