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26.01.2017 | (rsn) - Lange Zeit wurde darüber spekuliert, doch bei der Team-Präsentation von Movistar im Hauptquartier von Mutter-Konzern Telefonica kam nun die Bestätigung: Nairo Quintana will im Jahr 2017 nach dem Double aus Giro- und Tour-Sieg greifen. Das Vorhaben, das in der jüngeren Vergangenheit bis auf Alberto Contador niemand mehr angriff, gilt in Experten-Kreisen als kaum mehr umsetzbar. Doch bei Movistar ist man zuversichtlich und begründet den Optimismus auf Daten.
"Wir sind in Besitz von Daten, die uns Selbstvertrauen geben, dass wenn er den Giro d'Italia in gutem Zustand beendet, er die Tour de France dann in perfekter Form in Angriff nehmen kann", erklärte Movistar-Teamchef Eusebio Unzue, um dann auf Nachfrage zu konkretisieren: "In 2016 haben wir an Alejandro Valverde gesehen, dass ein Fahrer auf großartigem Niveau sowohl Giro als auch Tour bestreiten kann. Im Fall von Nairo sind wir optimistisch, nachdem wir seine Daten analysiert haben, dass er bei seiner zweiten Grand Tour einer Saison bessere Leistungen bringt, als bei der ersten."
Zu großer Müdigkeit wolle man mit einem abgespeckten Rennkalender entgegenwirken, so Unzue. "Zwischen seinem letzten Rennen, der Schlussetappe der Vuelta am 11. September 2016, bis zum Start der Tour de France am 1. Juli liegen neuneinhalb Monate, in denen er nur 40 Renntage bestreiten wird. Daher wird er nicht müde sein, selbst wenn der Giro sicher etwas kosten wird."
Im Programm von Quintana stehen vor dem Giro die Valencia-Rundfahrt vom 1. bis 5. Februar, die Abu Dhabi Tour vom 23. bis 26. Februar, Tirreno-Adriatico vom 8. bis 14. März, ein Höhentrainingslager zuhause in Kolumbien und schließlich die Asturien-Rundfahrt vom 29. April bis 1. Mai, kurz vor dem Giro-Start. Außerdem wird er am Wochenende seine Saison bei der Mallorca Challenge beginnen, dort allerdings nur eines der vier Rennen bestreiten.
Auch Quintana unterstützte die Einschätzungen seines Chefs im Telefonica-Hauptquartier. "Letztes Jahr bin ich Tour und Vuelta auf ziemlich ähnlichem Niveau gefahren. Ich kann also zwei aufeinanderfolgende Grand Tours bestreiten und in beiden Sieganwärter sein", so der Kolumbianer, für den die Tour trotzdem das Hauptziel bleibe. "Die Tour ist mein unvollendeter Traum. Ich muss sie gewinnen." Allerdings werde er den Giro trotzdem auf Sieg fahren, nur eben mit einer etwas lockereren Herangehensweise.
Bislang ist es Quintana nicht gelungen, Chris Froome (Sky) bei der Frankreich-Rundfahrt zu bezwingen. Und wenn man sich die vergangenen Jahre genau ansieht, so dürfte er auch nie so nah am Briten dran gewesen sein, wie bei seinem Durchbrach 2013. Doch Quintana sieht sich trotzdem auf Augenhöhe. "Ich bin nicht ein Level unter Froome. Er ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere, während ich mich immer noch verbessere als Fahrer", erklärte er.
Seinen Titel bei der Vuelta werde Quintana nicht verteidigen. "Das ist schade, aber drei Grand Tours in einem Jahr sind zu viel", so der Kolumbianer.
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