Majerus springt wieder vor in die Top Ten

Australierin Roy jubelt am Tag der Ausreißerinnen

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Australierin Roy jubelt am Tag der Ausreißerinnen"
Sarah Roy (Orica-AIS) gewinnt die 4. Etappe der Boels Rental Ladies Tour 2016. | Foto: Cor Vos

02.09.2016  |  (rsn) - Nach fünf Top-Fünf-Platzierungen in den letzten drei Monaten hat Sarah Roy (Orica-AIS) in 's-Hertogenbosch am Ende der 110,8 Kilometer langen 4. Etappe der Boels Rental Ladies Tour endlich die Arme in die Luft strecken dürfen. Die Australierin siegte im Sprint einer 14-köpfigen Ausreißergruppe vor der Niederländerin Evy Kuijpers (Jan Van Arckel) und der erst 18-jährigen Norwegerin Susanne Andersen (Nationalteam Norwegen).

"Es kommt die Zeit von jedem und heute war meine Zeit - ich bin ziemlich happy", sagte Roy im Siegerinterview. "Das war eines dieser Rennen, das von Beginn an perfekt läuft. Ich war im Finale ziemlich zuversichtlich. Gene Bates (Sportdirektor von Orica-AIS) hat mir per Funk gesagt, dass ich mich zurückhalten soll und endlich hatte ich mal das richtige Timing und bin nicht panisch geworden."

Schon bei der Route de France vor wenigen Wochen schnupperte Roy auf der Zielgeraden am Sieg, entschied sich dann aber für die falsche, sich schließende Lücke und fiel noch auf Rang fünf zurück. Diesmal machte sie alles richtig, obwohl in der Spitzengruppe mit Nina Kessler (Lensworld-Zannata, 4.), Barbara Guarischi (Canyon-SRAM, 6.), Emma Johansson (Wiggle-High5, 8.), Emilie Moberg (Hitec Products, 9.) und Christine Majerus (Boels-Dolmans, 12.) gleich mehrere richtig starke Sprinterinnen saßen.

"Ich habe gewartet und gewartet und habe mich nicht beeindrucken lassen, davon, dass es viele schnelle Mädels in der Gruppe gab", so Roy, die sich auch mehrfach bei ihrer US-Teamkollegin Tayler Wiles bedankte. Die Beiden waren wie Moberg und Simona Frapporti (beide Hitec Products) zu zweit in der Gruppe vertreten, was taktische Vorteile aber auch Verpflichtungen mit sich brachte.

"Weil so viele schnelle Mädels in der Gruppe waren, wollten wir sie noch einmal teilen", sagte Bates. "Beide haben es ein paar Mal versucht, aber die Gruppe blieb beisammen. Tayler hat Sarah dann großartig den Sprint angefahren und sie hat den Spurt perfekt getimet. Das war ein Bilderbuch-Sieg!"

Die Luxemburgerin Majerus, sonst selbst endschnell, rollte weit hinten in der Gruppe nur als Zwölfte ins Ziel. "Ich hatte gute Beine, habe aber das falsche Hinterrad gewählt. Das war ein dummer Fehler und ist frustrierend", sagte sie nach der Etappe. Majerus durfte sich aber immerhin mit einem Sprung nach vorne auf Rang sieben in der Gesamtwertung trösten.

Sofort als die Startflagge gesenkt wurde, hagelte es Attacken, doch zunächst kam niemand weg. Erst als das Tempo nach rund 35 Kilometern erstmals etwas herunter ging, bildete sich die letztlich erfolgreiche 14-köpfige Gruppe, in der alle großen Teams vertreten waren. Sie zog im Verlauf der Etappe immer weiter davon und lag 25 Kilometer vor dem Ziel fünf Minuten vor dem Feld, wo sich nur Boels-Dolmans für die Verfolgung verantwortlich fühlte - kein Wunder: Die Niederländerinnen führen das Gesamtklassement mit drei Fahrerinnen an.

Letztlich hielten Lizzie Armitstead und Amalie Dideriksen den Abstand knapp unter fünf Minuten, was dafür sorgte, dass mit Majerus sogar noch eine vierte Boels-Fahrerin in der Gesamtwertung auf Rang sieben vorrückte. Die Luxemburgerin war mit 5:53 Minuten Rückstand auf das Orangene Trikot von ihrer Teamkollegin Chantal Blaak die Bestplatzierte unter den Ausreißerinnen.

"Uns war der große Abstand recht. Wir wollten ihn bei rund fünf Minuten halten. So ist Christine jetzt zurück mit uns an der Spitze im Gesamtklassement", sagte eine zufriedene Blaak, die weiterhin mit elf Sekunden vor Ellen Van Dijk und 33 Sekunden vor Karol-Ann Canuel die Gesamtwertung anführt. Titelverteidigerin Lisa Brennauer (Canyon-SRAM) kam als Zweite des Hauptfeldes 4:39 Minuten nach Siegerin Roy über den Zielstrich in 's-Hertogenbosch und ist als beste Deutsche hinter ihrer Teamkollegin Alena Amialiusik (+ 0:47) mit 50 Sekunden Rückstand aufs Orangene Trikot weiterhin Gesamtfünfte.

Am Samstag wartet rund um Tiel eine weitere Flachetappe auf das Peloton, bevor die Entscheidung über den Gesamtsieg am Sonntag in Valkenburg am Cauberg fallen wird - am Ende einer von kurzen Anstiegen gespickten Etappe durch die Region Limburg östlich von Maastricht.

Tagesergebnis:
1. Sarah Roy (Orica-AIS)
2. Evy Kuijpers (Jan Van Arckel) s.t.
3. Susanne Andersen (Norwegen) s.t.
4. Nina Kessler (Lensworld-Zannata) s.t.
5. Riejanne Markus (Liv-Plantur) s.t.
6. Barbara Guarischi (Canyon-SRAM) s.t.
7. Jeanne Korevaar (Rabo-Liv) s.t.
8. Emma Johansson (Wiggle-High5) s.t.
9. Emilie Moberg (Hitec Products) s.t.
10. Simona Frapporti (Hitec Products) s.t.

Gesamtwertung:
1. Chantal Blaak (Boels-Dolmans)
2. Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) + 0:11
3. Karol-Ann Canuel (Boels-Dolmans) + 0:33
4. Alena Amialiusik (Canyon-SRAM) + 0:47
5. Lisa Brennauer (Canyon-SRAM) + 0:50

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.05.2025Zweite an Lagunas de Neila: Reusser “einfach happy mit allem“

(rsn) – Nachdem vor dem Start der 11. Vuelta Espana Femenina auch Liane Lippert Podiumschancen zugebilligt worden waren, haben sich nach der ersten Bergankunft die Verhältnisse bei Movistar geklä

08.05.2025Vollering widmet den Sieg allen Menschen mit psychischen Problemen

(rsn) – Mit ihrem insgesamt fünften Vuelta-Etappensieg hat Demi Vollering (FDJ – Suez) nicht nur zum wiederholten Male ihre herausragenden Kletterqualitäten unter Beweis gestellt. Im Zielintervi

05.05.2025Highlight-Video der 2. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Nach der bitteren Niederlage zum Vuelta-Auftakt haben sich Marianne Vos und ihre Team Visma – Lease a Bike auf der 2. Etappe der Spanien-Rundfahrt schadlos gehalten. Die 37-jährie Niederl

05.05.2025Vos revanchiert sich mit Etappensieg für missratenen Vuelta-Auftakt

(rsn) - Marianne Vos hat die 2. Etappe der Vuelta Feminina (2.WWT) gewonnen. Nachdem zwei Fahrerinnen ihres Teams Visma - Lease a Bike zum Auftakt beim Mannschaftszeitfahren von Barcelona den Start oh

05.05.2025Czapla als beste Nachwuchsfahrerin geehrt

(rsn) – Das deutsche Team Canyon – SRAM – zondarcrypto konnte zum Auftakt der Vuelta Femenina (2.UWT) einen Achtungserfolg im Mannschaftszeitfahren von Barcelona einfahren. Über die 8,1 Kilomet

04.05.2025Verzögerungen beim Rad-Check: Chaos am Vuelta-Start

(rsn) – Das mit den beiden Topstars Marianne Vos und Pauline Ferrand-Prevot in die 11. Vuelta Femenina (2.WWT) gestartete Team Visma – Lease a Bike musste gleich zum Auftakt einen herben Rückschl

04.05.2025Lidl - Trek gewinnt wie im Vorjahr Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Lidl – Trek hat wie bereits im vergangenen Jahr den Auftakt der Vuelta Espana Femenina (2.WWT) für sich entschieden. Das von der mehrmaligen Weltmeisterin Ellen van Dijk angeführte US-Te

04.05.2025Vos will ihre Siegesliste bei der Vuelta Femenina verlängern

(rsn)- Zu den Favoritinnen auf den Gesamtsieg bei der Vuelta Espana Femenina gehört die GOAT (Greatest Of All Time), wie Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) fast ehrfürchtig genannt wird, zwar nic

04.05.2025Kommt Lippert wieder in die Nähe des Vuelta-Podiums?

(rsn) - Eine deutschsprachige Fahrerin auf dem Podium war bei den bisherigen zehn Austragungen der Vuelta Femenina eher eine Seltenheit. Zwar konnte Lisa Brennauer, damals im Team von Ceratizit, in de

04.05.2025Vollering & Co. kämpfen um den ersten Grand-Tour-Titel

(rsn) – Zur ersten Grand Tour des Jahres schicken die favorisierten Teams nahezu alle Hochkaräterinnen an den Start der 11. Vuelta Femenina, die sie in ihren Reihen haben. Insbesondere FDJ – Suez

04.05.2025Startzeiten des Auftakt-Teamzeitfahrens der Vuelta Femenina

(rsn) – Die Lotto Ladies eröffnen um 12:51 Uhr in Barcelona das 8,1 Kilometer lange Teamzeitfahren zum Auftakt der 11. Vuelta Espana Femenina (2.WWT). Am Start stehen insgesamt 21 Teams, Movistar u

03.05.2025Vuelta Femenina im Rückblick: Die ersten zehn Jahre

(rsn) - 2015 als Eintagesrennen gestartet, hat sich die Vuelta a Espana der Frauen mittlerweile zu einer einwöchigen Rundfahrt entwickelt, die seit 2023 im Mai als erste Grand Tour des Jahres ausgetr

Weitere Radsportnachrichten

12.05.2025Erster Giro-Ruhetag ist ein langer Reisetag

(rsn) – Der erste Ruhetag des 108. Giro d’Italia dient den Fahrern weniger zur Erholung, sondern ist vor allem mit dem Transfer von Albanien ins südliche Italien ausgefüllt, wo die erste Grand T

12.05.2025Ayuso 16 Sekunden hinter Roglic: “Spielt keine große Rolle“

(rsn) – Mit 16 Sekunden Rückstand im Gesamtklassement auf Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) geht Juan Ayuso (UAE Team Emirates – XRG) in den ersten Ruhetag des 108. Giro d’Italia

12.05.2025Durch Apulien rollen die Sprintzüge

(rsn / ProCycling) – Nach drei Tagen in Albanien wechselt der Giro d’Italia für die 4. Etappe das Ufer der Adria. In Italien wird die erste Grand Tour des Jahres mit einem flachen Teilstück durc

12.05.2025Lidl - Trek und Fortunato profitieren von Win-Win-Situation

(rsn) – Für einen Moment schien es so, also könnte Lorenzo Fortunato (XDS – Astana) auf der 3. Etappe des Giro d'Italia zum großen Partycrasher von Mads Pedersen und Lidl – Trek werden. Die M

11.05.2025Van Aert hat beim Giro noch nicht “die gewünschten Beine“

(rsn) – Vor dem 108. Giro d’Italia wurde gemeldet, dass Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) krank geworden sei. Nachdem er auf der 1. Etappe nur knapp an Mads Pedersen (Lidl – Trek) scheitert

11.05.2025Roglic konnte sich auf Pedersen und Lidl - Trek verlassen

(rsn) - Für Red Bull – Bora - hansgrohe läuft zu Beginn des 108. Giro d’Italia viel nach Plan. Auch für sich selbst etwas überraschend hatte Primoz Roglic schon am zweiten Tag das Rosa Trikot

11.05.2025Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Viel besser hätte der Grande Partenza in Albanien für Mads Pedersen und sein Team Lidl – Trek nicht laufen können. Nachdem der Däne bereits die 1. Etappe des 108. Giro d’Italia für

11.05.2025Begleitmotorrad entscheidet Lüttich-Bastogne-Lüttich der Junioren

(rsn) – Der Brite Harry Hudson (Fensham Howes – MAS Design) und der Belgier Leander de Gendt (Cannibal Victorious) stürmten am Samstag bei der 4. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich der Junior

11.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

11.05.2025Strong: “Ich wollte mit einem großen Sieg zurückschlagen“

(rsn) – Während Mads Pedersen (Lidl – Trek) sich beim 108. Giro d’Italia quasi mit Ansage den Etappensieg holte und damit das Rosa Trikot wieder in seinen Besitz brachte, konnte der Neuseeländ

11.05.2025Tronchon amüsiert sich bei seinem ersten Sieg als Profi prächtig

(rsn) – Die Trikots waren mit Matsch bedeckt, trotzdem wird das Siegerfoto von Bastien Tronchon bei der 42. Tro-Bro Leon (1.Pro) am Sitz seiner Mannschaft Decathlon – AG2R sicher einen Ehrenplatz

11.05.2025Nach Plan: Pedersen tauscht in Vlore Ciclamino gegen Rosa

(rsn) – Mit seinem zweiten Tagessieg hat sich Mads Pedersen (Lidl – Trek) beim 108. Giro d’Italia das Rosa Trikot zurückgeholt. Der 29-jährige Däne setzte sich auf der 3. Etappe über 160 Kil

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)