Martin & Co feiern Düsseldorf

Tourstart 2017 ein Jackpot für Deutschland

Von Joachim Logisch aus Düsseldorf

Foto zu dem Text "Tourstart 2017 ein Jackpot für Deutschland"
Der Grand Départ 2017 findet in Düsseldorf statt. | Foto: A.S.O.

17.01.2016  |  (rsn) - Der Mann hat Mut bewiesen! Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel traute sich als Erster nach den dunklen Doping-Tagen des Radsports, die Tour de France wieder nach Deutschland zu holen.

Zusammen mit Tour-Chef Christian Prudhomme präsentierte er im Congress Centrum den Grand Départ des schwersten Mehretappen-Rennens der Welt, das 2017 in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt beginnt.

"Heute wird ein von vielen Düsseldorferinnen und Düsseldorfern seit langem gehegter Traum Wirklichkeit“, erklärte Geisel strahlend und verriet, dass sein Vor-Vorgänger Joachim Erwin schon 2006 die ersten Kontakte geknüpft hatte. Geisel nahm nach seiner Wahl im letzten Sommer den Faden wieder auf. Der OB: "Uns und der Tour-Organisation war sehr schnell klar, das passt!"

Das fand auch Tour-Chef Christian Prudhomme: "Guten Tag", begrüßte der ehemalige Sport-Journalist die Pressevertreter und Gäste der ersten Pressekonferenz in perfektem Deutsch, um dann in seiner Landessprache zu scherzen, dass OB Geisel korrekt gekleidet sei, da er eine Krawatte mit den französischen National-Farben bleue, blanc, rouge trage.

Prudhomme: „Wir sind froh, ja wir sind stolz hier in der Stadt zu sein, die nach langer Zeit wieder den Start der Tour de France in Deutschland ausrichten wird.“ Prudhomme erklärte, warum er es für folgerichtig halte, in Deutschland zu beginnen: "André Greipel, Marcel Kittel, Tony Martin und Simon Geschke haben mit 24 Siegen in den letzten vier Jahren auch die meisten Etappensiege aller Länder gesammelt."

In Videoeinspielungen, die in den Trainingslagern aufgenommen worden waren, freuten sich die deutschen Profis. "Für uns alle ist ein Riesentraum in Erfüllung gegangen“, jubelte John Degenkolb. Geschke meinte strahlend: "Alle Fans in Deutschland freuen sich auf Düsseldorf. Das wird bestimmt eine große Party.“

"Es ist nicht selbstverständlich, dass ich den Tour-Start in meiner Heimat erleben darf. Wenn man bedenkt, wie lange der letzte her ist, erleben das nicht viele Rennfahrer in ihrer Karriere“, erklärte Kittel, der auch einen persönlichen Wunsch für den weiteren Verlauf hatte: „Wenn es schon ein Einzelzeitfahren zum Start geben muss, dann sollte aber die 2. Etappe flach sein.“ Auch Martin begrüßte die Entscheidung überschwänglich: "Der Tour-Start in Deutschland ist ein Jackpot. Ich freue mich unglaublich, weil ich glaube, dass die deutschen Fahrer mitgeholfen haben, den Start zu uns zu holen.“

Düsseldorfs OB genoss die Zustimmung. Der Politiker erklärte, warum er sich so für den Grand Départ engagiert hatte. "Die Tour ist im Jahr 2017 das größte Sportereignis weltweit, denn es gibt weder olympische Spiele noch Fußball-Welt- oder Europameisterschaften. Der Tour-Start ist eine großartige Gelegenheit, Düsseldorf als Sportstadt zu präsentieren. Als Stadt, die in der Lage ist, sportliche Ereignisse von Weltrang professionell auszurichten“, erklärte Geisel, der mehr als eine Millionen Besucher erwartet.

Vier Tage wird die Tour in Düsseldorf zu Gast sein. Los geht’s mit der Präsentation der Teams auf dem Burgplatz am Donnerstag, 29. Juni. Nach dem Einzelzeitfahren über 13 Kilometer zum Auftakt am Samstag, folgt der Start der 2. Etappe mit der zweiten Durchfahrt nach einer 50 Kilometer langen Schleife durchs Neandertal ("Die Tour schenkt Düsseldorf zum Grand Départ eine Schleife") am Sonntag. "Die wunderschönen Bilder unserer Stadt werden um die ganze Welt gehen. Wir werden uns als heitere, gastfreundliche und weltoffene Metropole präsentieren, die wir ja sind!“, verspricht der OB, der die Tour auch nutzen will, um die Kampagne für eine fahrradfreundliche Stadt voranzutreiben.

Geisel rechnet mit Kosten von rund 12 Millionen Euro, die er zum großen Teil wieder reinholen will: "Es gibt sehr viele gute Kontakte zu Sponsoren. Vielleicht geht es mit einer Schwarzen Null aus.“

Auch wenn das nicht ganz gelingen sollt. Die vielen Besucher werden viel Geld in der Stadt lassen. Auch der weltweite Werbeeffekt dürfte riesig sein. Prudhomme: „Den Tourstart letztes Jahr in Utrecht (Niederlande, d.Red.) verfolgten 25 Millionen live im Fernsehen."

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