Schäfers Marokko-Tagebuch / 9. Etappe

Es ist nicht mehr weit bis Casablanca!

Von Timo Schäfer

Foto zu dem Text "Es ist nicht mehr weit bis Casablanca!"
Timo Schäfer (Bike Aid, rechts) bei der Marokko-Rundfahrt | Foto: Cor Vos

12.04.2015  |  (rsn) - Es ist schon erstaunlich, wie sich Stimmungen während einer Rundfahrt verändern können. Am Anfang ist jeder irgendwie überschwänglich und motiviert, was sich dann im weiteren Verlauf des Rennens in eine gewisse Trägheit und „Lustlosigkeit“ zu wandeln scheint. Nicht, dass man nicht mehr motiviert wäre, aber es ist schon so, dass die Stimmung halt einfach nicht mehr so fröhlich ist wie zu Beginn oder gar vor der Rundfahrt.

Gegen Ende ist es dann so, dass diese frohe Grundhaltung wieder da ist. So auch bei uns. Gestern wurde wieder viel gelacht, Späße gemacht und und und. Es liegt wahrscheinlich daran, dass das Ende absehbar ist und auch daran, dass wir wieder Sonne hatten und einigermaßen warme Temperaturen. Oder besser gesagt: Wir mussten mal keine Ärmlinge und Windweste mitnehmen.

Vor der Etappe stand nochmals ein Transfer von knapp zwei Stunden auf dem Programm und ich machte mich wieder auf, mir einen Platz im Wohnmobil zu ergattern. Dummerweise sind mittlerweile mehrere Leute auf diese Idee gekommen und so exklusiv wie am Vortag ist der Platz dann nicht mehr, aber trotzdem besser als im Bus. Und eines ist auch sicher angenehmer: Ich bekomme ein „Touri-Programm“ geboten und der Fahrer (Michel), zeigt uns ein paar sehr sehr schöne Strände.

Die Etappe sollte dann flach sein, kaum Erhebungen und auch der Wind sollte keine entscheidende Rolle spielen. Die Chance, dass heute eine kleinere Gruppe das Ziel erreichen würde, war nicht gar nicht so klein und wir probierten in der ersten Rennstunde alles, um in eine gute Gruppe zu gelangen. Doch irgendwie wollte das türkische Team Torku um den gesamtführenden Polen Marczynski keine Gruppe so wirklich weglassen.

Also entschieden wir uns dafür, es nun auf den Sprint ankommen zu lassen. Dann ging doch eine Gruppe, die auch relativ schnell auf rund viereinhalb Minuten raus war. Aber genauso schnell 30 Kilometer vor Ziel wieder zurück. Manchmal laufen Rennen irgendwie sehr komisch. Dies war eben so eines. Nicht viel war so richtig erklärbar und verständlich, denn eine Gruppe 30 Kilometer vor Ziel zurückzuholen: über diesen Sinn kann man sich streiten.

Nun gut, so gingen eben wieder Attacken los. Unzählige, aber keine entscheidende. So kam es, wie es kommen musste: Sprintfinale! Wo ist Yannick? Fünf Kilometer vor dem Ziel bringen wir Yannick nach vorne und setzten in drei vor Ziel gut ab, um auch sein Hinterrad frei zu halten. Yannick „der Fuchs“ Mayer setzte dann einen super Sprint an und wurde nur noch kurz vor der Ziellinie um wenige Zentimeter von einem Norweger geschlagen.

Die stehen im Radsport gerade ja nun wirklich hoch im Kurs. Aber ein tolles Ergebnis für uns und super Leistung im Finale von Yannick. Jetzt sehen wir mal, was die letzte Etappe bringt. Es ist nicht mehr weit bis Casablanca!

Euer Timo

PS: Fotos findet Ihr hier: https://www.facebook.com/bikeaid

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.04.2015Hotel-Disco sorgte für kurze Nacht, Niko für ein Top-Ergebnis

(rsn) - Nach dem langen gestrigen Tag in der Gruppe war ich müde. Und irgendwie hing es mir schon auch etwas nach, dass wir unseren Vorsprung nicht ins Ziel retten konnten. Aber wie sagt man so schö

10.04.2015Manche meinen schlauer als alle anderen zu sein

(rsn) - Dass wir Radsportler recht seltsame Wesen sind, das habe ich ja bereits gestern beschrieben. So ist es unerklärlich, wie man nach bereits sechs zurückgelegten Etappen und vielen Kilometern b

09.04.2015Wir Radfahrer sind schon komische Vögel

(rsn) - Als Radsportler gibt es ja Tage, da denkt man sich: Warum mache ich das eigentlich? Denn rational kann man ja nicht erklären, was denn so wirklich die Faszination dabei ist, sich tagein, taga

07.04.2015Wo ist eigentlich Meron?

(rsn) - Wo ist eigentlich Meron? Ja, diese Frage taucht irgendwie immer wieder bei uns auf. Sei es, wenn es darum geht zum Essen zu gehen, oder aber unser Physio Kelly sich verwundert fragt, ob er sc

06.04.2015Meine bisher schlimmsten Stunden auf dem Rad

(rsn) - Nachdem ich nach der 2. Etappe leider nur sehr eingeschränkten (und damit meine ich: nicht funktionierenden) Internetzugang hatte, fasse ich die letzten beiden Tage einfach zusammen. Vorgeste

05.04.2015Frisch frisiert ist halb gewonnen!

(rsn) - Man gewinnt eine Rundfahrt nie am ersten Tag, aber man kann Sie verlieren - mit dieser alten Weisheit verabschiedete uns unser Sportlicher Leiter Yves nach seiner Ansprache auf die 1. Etappe d

Weitere Radsportnachrichten

19.04.2025Martin auch Bester der Tour du Jura, Buchmann stark

(rsn) – Guillaume Martin (Groupama – FDJ) hat einen Tag nach seinem Sieg bei der Classic Grand Besançon Doubs (1.1) bei der Tour du Jura gleich noch einen draufgelegt. Er war im steilen Schlussan

19.04.2025“Rentenvertrag“ für Vos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

19.04.2025Pogacar will in “Trebellins“ und Gilberts Fußstapfen treten

(rsn) – Am Sonntag findet die 59. Ausgabe des Amstel Gold Race (1.UWT) im Südosten der Niederlande statt. Und wie fast immer, wenn Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) am Start steht, sind alle

19.04.2025“Ausgequetschter“ van Aert verlor wieder den Sprint

(rsn) – Es war das Traumszenario der Belgier. Die beiden heimischen Topstars Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) hatten sich beim Pfeil von Brabant (1.

18.04.2025Evenepoel gelingt beim Brabantse Pijl perfektes Comeback

(rsn) – Nach seiner langen Verletzungspause ist Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vor heimischem Publikum ein perfektes Comeback geglückt. Der 25-jährige Belgier entschied nach 162,6 Kilomet

18.04.2025Highlight-Video des 65. Brabantse Pijl

(rsn) – Besser hätte das Comeback nach langer Verletzungspause nicht verlaufen können. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat vor heimischem Publikum den 65. Brabantse Pijl gewonnen und seine

18.04.2025Highlight-Video der Schlussetappe des Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat erstmals in seiner Karriere ein Mehretappenrennen für sich entschieden. Der 27-jährige Augsburger gewann nach einer starken Vorstellung den 7.

18.04.2025Ein großer Tag: Zimmermann gewinnt den Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat am Schlusstag des 7. Giro d’Abruzzo (2.1) nichts mehr anbrennen lassen und sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung eines Etappenren

18.04.2025Longo Borghini macht in Overijse ihren Sturz von der Ronde vergessen

(rsn) – Zwölf Tage nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) eindrucksvoll zurückgemeldet und beim 10. Brabantse Pijl (1.Pro) souverän die Titelvert

18.04.2025Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

(rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. A

18.04.2025Nys verzichtet auf Brabant und fordert in Huy Pogacar heraus

(rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) der vom Mittwoch auf den Freitag vor dem Amstel Race verschobene Termin des Brabantse Pijl so gut in den Plan passt, dass er sich zum zweiten

18.04.2025Van Aert peilt in Overijse seinen 50. Profisieg an

(rsn) – Beim 65. Brabantse Pijl (1.Pro) sind alle Augen auf Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) gerichtet. Der Belgier gibt nach langer Verletzungspause seinen Saisoneinstand und wird prompt zu

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Tour du Loir et Cher (2.2, FRA)
  • Liege-Bastogne-Liege U23 (1.2u, BEL)
  • Tour du Jura (1.1, FRA)