50. Tirreno-Adriatico

Quintana besiegt Kälte, Schnee und alle Rivalen

Foto zu dem Text "Quintana besiegt Kälte, Schnee und alle Rivalen"
Strahlt zwischen zwei Küsschen: Tirreno-Adriatico-Gewinner Nairo Quintana (Movistar) | Foto: Cor Vos

17.03.2015  |  (rsn) – Zwar büßte Nairo Quintana (Movistar) im abschließenden Zeitfahrend es 50. Tirreno-Adriatico noch Zeit auf seine schärfsten Konkurrenten Bauke Mollema (Trek) und Rigoberto Uran (Etixx-Quick-Step) ein. Doch das Blaue Trikot des Kolumbianers geriet auf dem zehn Kilometer langen Rollerkurs in San Benedetto zu keiner Zeit in Gefahr.

18 Sekunden auf Mollema und 31 auf seinen Landsmann Uran betrug nach einem Prolog und sieben Etappen Quintanas Vorsprung, dessen Grundlage er sich auf der Königsetappe hinauf zum Monte Terminillo herausgefahren hatte – genauer gesagt auf den letzten fünf Kilometern, als der kleine Kolumbianer im dichten Schneetreiben und bei Minusgraden seine Konkurrenten stehen gelassen und als Solist das Ziel in knapp 1.700 Metern Höhe erreicht hatte.

„Der Anstieg zum Terminillo wird mir immer in Erinnerung bleiben, mit all der Kälte, dem Schnee und den Rivalen, die ich besiegt habe“, sagte Quintana auf der heutigen Pressekonferenz im Rückblick auf den Sonntag, an den die meisten seiner Kollegen wohl nur ungern zurückdenken werden.

Dem 25-jährigen Südamerikaner scheinen solche extremen Bedingungen allerdings wenig anhaben zu können, im Gegenteil: „Ich habe noch keine Rangliste meiner schönsten Bergetappen gemacht, das ist eine Hausaufgabe, die ich noch machen muss. Aber der Terminillo gehört dort schon rein“, schwärmte Quintana von dem 16 Kilometer langen Schlussanstieg, an dem er sich das Blaue Trikot und letztlich den Gesamtsieg sicherte, der ihm nun „Ruhe bringen“ werde. „Das ist wichtig“, so Quintana, der am Terminillo einen wesentlich stärkeren Eindruck hinterließ als Alberto Contador (Tinkoff-Saxo), aber der Meinung war, dass „Alberto und ich hier ungefähr auf demselben Niveau sind.“

Auf hohem Niveau fuhr auch Mollema, der sich den zweiten Rang sicherte – wovon Quintana nicht überrascht war. „Er ist schon seit Jahren dabei und hat gute Ergebnisse. Er hat ein Team, das ihn gut unterstützt. Sein Beispiel zeigt, dass man nicht aus den Bergen kommen muss, um ein guter Kletterer zu sein“, lobte der Südamerikaner den drei Jahre älteren Niederländer, auf den er spätestens bei der Tour wieder treffen wird.

Doch auch Tirreno-Adriatico zeigte wieder einmal die besonderen Kletterfähigkeiten speziell der Kolumbianer. Nicht nur, dass Quintana und Uran die Gesamtwertung dominierten, ihr Landsmann Carlos Quintero vom Zweidivisionär Colombia sicherte sich zudem das Bergtrikot. „Die gute Performance auch von anderen kolumbianischen Rennfahrern hier zeigt, dass unsere Leistungen kein Zufall sind. Der Sport wächst in Kolumbien, nicht nur der Radsport“, so Quintana, der sich vorstellen kann, sich auch auf ungewohntem Terrain zu beweisen.

Auf die Frage nach einem möglichen Mailand-Sanremo-Start nämlich sagte er: „Eines Tages könnte ich das durchaus probieren. Ich bin früher ja schon mal Eintagesrennen gefahren (2013 die Lombardei-Rundfahrt, die er auf Platz 16 beendete, d. Red.), und das hat sich für mich nicht schlecht angefühlt.“

In diesem Frühjahr bereits wird Quintana bei den beiden Kopfsteinpflaster-Klassikern Dwars door Vlaanderen und E3 Harelbeke starten, um sich dort auf die 4. Etappe der Tour vorzubereiten, die von Seraing nach Cambrai führt und mehrere Pavé-Sektoren bereithält. Doch Quintana geht aber auch diese Sache mit Selbstbewusstein an: „Ich will sehen, wie das auf mich wirkt, glaube aber auch, dass ich da nicht schlecht bin. Ich bin schon unter vielen verschiedenen Bedingungen Rad gefahren“, sagte er.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.03.2015Bora-Argon 18 mit Ausbeute bei Tirreno-Adriatico unzufrieden

(rsn) – Hinter den eigenen Erwartungen zurück blieb das deutsche Team Bora-Argon 18 beim am Dienstag zu Ende gegangenen Tirreno-Adriatico. Bester Fahrer des Zweitdivisionärs war der Portugiese Jos

18.03.2015Vegni: „Die Gesundheit der Fahrer lag mir immer am Herzen“

(rsn) – Mauro Vegni hat ein positives Fazit der 50. Jubiläumsauflage des Tirreno-Adriatico gezogen und Kritik speziell an der Terminillo-Etappe zurückgewiesen. „Der Tirreno war, das hat mich bes

17.03.2015Nach der Prolog-Niederlage holte Cancellara alles aus sich raus

(rsn) – Nach seinem ersten Zeitfahrsieg in dieser Saison wollte Fabian Cancellara (Trek) nach vorne schauen. „Ich will jetzt nicht viel über die Fehler vom Prolog erzählen. Es waren einfach zu v

17.03.2015Quintana ohne Schwierigkeiten zum Jubiläumssieg

(rsn) – Nairo Quintana (Movistar) behauptete am letzten Tag der 50. Auflage von Tirreno-Adriatico souverän sein Blaues Trikot und feierte den ersten Sieg in einem Mehretappenrennen in der noch jung

17.03.2015Cancellara gelingt die Zeitfahr-Revanche, Quintana Gesamtsieger

(rsn) – Nairo Quintana (Movistar) hat die 50. Auflage von Tirreno-Adriatico gewonnen. Der 25 Jahre alte Kolumbianer behauptete im abschließenden Einzelzeitfahren der 7. Etappe sein Blaues Trikot un

17.03.2015Cancellara: „Es gibt Grenzen"

(rsn) – Nach der unter winterlichen Bedingungen ausgetragenen 6. Etappe von Tirreno-Adriatico werden wieder Forderungen laut, verbindliche Regeln für den Einsatz bei extremen Wittererungsbedingunge

17.03.2015Sagan beendete mit einem Urschrei die Zeit der zweiten Plätze

(rsn) – Wie groß der Druck des Gewinnenmüssens bei Peter Sagan war, zeigte sich im Ziel der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico. Mit einer Art Urschrei feierte der Neuzugang des Tinkoff-Saxo-Teams sei

17.03.2015Revanchiert sich Cancellara an Malori für die Prolog-Niederlage?

(rsn) – Der Spanier Francisco Ventoso (Movistar) eröffnet um 13.30 Uhr das abschließende Einzelzeitfahren beim 50. Tirreno-Adriatico. Der Schweizer Fabian Cancellara (Trek), einer der Favoriten au

16.03.2015Vuillermoz will in San Benedetto für den toten Vater fahren

(rsn) - Alexis Vuillermoz (Ag2R) hat es auf der 6. Etappe des Tirreno-Adriatico Peter Sagan und den anderen Sprintern nicht gerade einfach gemacht. Der Franzose war im Dauerregen auf den letzten 40 d

16.03.2015Tirreno-Adriatico: Paolinis Hinterrad war für Arndt das falsche

(rsn) – Nachdem Marcel Kittel seine Teilnahme an Tirreno-Adriatico hatte absagen müssen und Luka Mezgec am Montag nach einem Sturz auf der 6. Etappe das Rennen hatte aufgeben müssen, setzte Giant-

16.03.2015Im strömenden Regen platzte bei Sagan der Knoten

(rsn) – Am 18. Renntag ist bei Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) der Knoten geplatzt. Der Slowakische Meister, der in dieser Saison bereits mehrere Spitzenergebnisse eingefahren hat, aber noch nicht ganz o

16.03.2015Sagan feiert ersten Saisonsieg vor Ciolek und Debusschere

(rsn) – Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) hat auf der 6. Etappe von Tirreno-Adritico seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der 25 Jahre alte Slowake setzte sich im strömenden Regen über 210 Kilometer von

Weitere Radsportnachrichten

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium

(rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs?

(rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we

12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor

(rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci

12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld

(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al

12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison

(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück?

(rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)