66. Critérium du Dauphiné

Froome und Contador: am Col du Béal ein Vorgeschmack auf die Tour

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Chris Froome (Sky) mit Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) im Schlepptau | Foto: Cor Vos

10.06.2014  |  (rsn) – Froome gegen Contador – dieses Duell im Schlussanstieg der 2. Etappe des Critérium du am Montag lieferte am Montag bereits einen Vorgeschmack auf das, was die Zuschauer im Juli bei der Tour de France erwarten dürfen. Und wie schon im Auftakt-Zeitfahren von Lyon war der Titelverteidiger auf auf der ersten bergetappe der etwas Stärkere der beiden Top-Favoriten.

Zwar konnte Froome mit seinen Tempobeschleunigungen auf den letzten fünf Kilometern des Col du Béal Contador nicht abschütteln. Andererseits kam der Spaniernicht an ihm vorbei, sondern schien genug damit zu tun zu haben, die Attacken seines Konkurrenten mitzugehen. Letzlich musste sich Contador wie schon auf der 1. Etappe mit Rang zwei zufrieden geben.

Doch der hielt sich nicht lange mit der erneuten Niederlage auf, sondern wiederholte das, was er schon vor dem Start der Tour-Generalprobe betont hatte. „Das war wirklich ein gutes Training für die Tour im nächsten Monat. Deshalb sind wir doch hier, nicht?“, meinte der 31-Jährige zu cyclingnews.com und machte damit erneut den Unterschied zu Froome deutlich, der immer wieder erklärt, wie wichtig es ihm sei, die Rundfahrt zu gewinnen.

Dass er nicht nur zu reinen Trainingszwecken das Critérium du Dauphiné bestreitet, machte Contador dann aber in seinem nächsten Satz deutlich: „Natürlich hätten wir den Sieg mitgenommen, wenn es möglich gewesen wäre, aber Chris ist sehr stark, deshalb Gratulation an ihn“, meinte der zweifache Tour-Sieger, der ansonsten aber nicht viel an seiner Vorstellung auszusetzen hatte.

„Der letzte Kilometer war der schwerste, aber der Anstieg an sich war okay. Ich gehe es Tag für Tag an. Es gab ein kleines Problem mit meinem Rad, als ich beim Klettern aus dem Sattel ging, aber ich bin sehr zufrieden mit den beiden vergangenen Tagen und denke, die kommenden Tage werden noch besser“, meinte Contador.

Dagegen stellte Froome naturgemäß die Tatsache in den Vordergrund, dass er den Madrilenen erneut geschlagen hatte. „Alberto und ich kamen gemeinsam zur Ziellinie und wir haben beide alles gegeben. Ich denke, wenn er noch mehr drauf gehabt hätte, wäre er an mir vorbei gezogen, aber er ist definitiv in einer guten Verfassung“, meinte der Brite, der auf den letzten Kilometern deutlich mehr investiert hatte als Contador. Nicht nur, dass er selber immer wieder die Initiative ergriff – Froome vereitelte auch mehrere Attacken etwa vom jungen Niederländer Wilco Kelderman (Belkin), der schließlich Etappendritter wurde.

Trotz oder gerade wegen des enormen Aufwands, den sein Kapitän betrieben hatte, betonte der Sportliche Leiter Nicolas Portal, dass Froome noch über Reserven verfüge. „Chris ist noch nicht bei 100 Prozent. Er hat noch einiges an Training vor der Tour zu absolvieren und muss sich noch verbessern“, meinte der Franzose, der nicht nur den Auftritt des 29-Jährigen, sondern die des gesamten Sky-Teams wohlwollend zur Kenntnis genommen hatte.

„Wir sind wirklich glücklich, weil das Team heute das Rennen kontrolliert hat und den Etappensieg verdient hat. Chris hat fast die gesamte Arbeit verrichtet, entweder in dem er attackierte oder von vorne fuhr“, sagte Portal.

Einzig Richie Porte konnte dem Tempo im Schlussanstieg nicht folgen und landete abgeschlagen auf Rang 69. Als Alarmzeichen wollte Portal den Einbruch des Australiers, der für die Tour als Froomes Edelhelfer vorgesehen ist, aber nicht werten. „Wir haben am Radio gehört, dass er sich nicht wohl gefühlt hat. Vielleicht hatte es mit dem heißen Wetter zu tun, aber warten wir einfach mal ab – manchmal passiert so was im Sport“, meinte der Sky-Sportdirektor, der Porte aber grundsätzlich im Plan sieht. „Wir wissen, dass er in den letzten Wochen gut war.“

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