Giro-Debütant kämpfte am Stelvio ums „Überleben"

Koch: „Die nächsten Tage werden noch sehr schwer"

Von Matthias Seng

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Michel Koch (Cannondale) kämpft sich durch seinen ersten Giro d´Italia. | Foto: Cor Vos

29.05.2014  |  (rsn) – Michel Koch (Cannondale) geht wie seine Kollegen auch auf die Zielgerade des 97. Giro d’Italia. Der Debütant hat bis jetzt alle Strapazen einer dreiwöchtigen Rundfahrt gut überstanden, einschließlich denen auf der 16. Etappe, die bei extremen Bedingungen über den Gavia und das Stilfserjoch (Stelvio) führte und die im Feld scharfe Kritik an den Organisatoren provozierte.

„Das war richtig brutal. Meiner Meinung nach hätte man die Etappe bei diesen Witterungsverhältnissen nicht so ablaufen lassen sollen“, stimmte Koch am Mittwochabend gegenüber radsport-news.com anderen Fahrern zu, die sich zuvor schon beklagt hatten. „Bei meterhohem Schnee und Eiseskälte uns solche Abfahrten zuzumuten - dabei wird mit unserer Gesundheit gespielt.“

Koch berichtete davon, dass die Abfahrt vom Stilfserjoch zwar nicht vereist gewesen sein, „aber wenn du vor Kälte zitterst und deine Finger nicht mehr spürst, wie willst du dann bei solch einer Abfahrt noch bremsen können, um die Kurve zu bekommen?“

Der Cannondale-Profi war bereits im Anstieg zum höchsten Punkt dieses Giro in einer abgeschlagenen Gruppe und konnte deshalb auch nicht bestätigen, dass es eine „beruhigte Phase“ gegeben habe. „Uns hat niemand mit einem Motorrad und Fahne begleitet und auch nicht gestoppt, um neutral herunter zu fahren. Bei meiner Gruppe hat jeder um sein eigenes Leben gekämpft und versucht, irgendwie - und wenn es mit drei Mal anhalten ist - die Abfahrt hinunter zu kommen“, berichtete der 22-jährige Koch, der sich auf der gestrigen 17. Etappe, nachdem in der zweiten Rennhälfte Ruhe im Feld eingekehrt war, sogar etwas erholen konnte.

Auch wenn jetzt nur noch vier Etappen vor ihm liegen, will Koch noch keine Gedanken an Triest verschwenden, wo am Sonntag die Italien-Rundfahrt wohl mit einem Massensprint enden wird, in dem sein Kapitän Elia Viviani noch eine letzte Chance auf einen Etappensieg erhält.

„Bisher hatte ich sehr viel Glück nur einmal in einen Sturz verwickelt gewesen zu sein und mir auch keine ernsten Verletzungen zu gezogen habe. Die nächsten Tage werden noch sehr schwer. Wenn man da aus gesundheitlichen Gründen nicht 100 Prozent fit ist, kann man ganz schön Probleme bekommen“, erklärte er.

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