Quintana gewinnt den 97. Giro d’Italia

Mezgec sorgt zum großen Finale für dritten Giant-Shimano-Sieg

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Luka Mezgec (Giant-Shimano) gewinnt die 21. Etappe des Giro d´Italia 2014. | Foto: Cor Vos

01.06.2014  |  (rsn) – Luka Mezgec hat dem Giant-Shimano-Team zum Abschluss der 97. Giro d’Italia den dritten Tagessieg beschert. Der 25 Jahre alte Slowene gewann die 21. und letzte Etappe über 169 Kilometer von Gemona del Friuli nach Triest im Massensprint vor dem Italiener Giacomo Nizzolo (Trek) und dem US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Sharp). Vierter wurde der Franzose Nacer Bouhanni (FDJ.fr), der sich auch das rote Trikot des besten Sprinters der Rundfahrt sicherte.

„Ich hatte viel Druck heute, weil viele slowenische Fans hier waren. Ich habe gehofft, dass ich diese Etappe heute würde gewinnen können. Ich habe mir alles für heute aufgehoben und mich in den Bergen geschont, das hat sich ausgezahlt“, kommentierte Mezgec seinen ersten Etappensieg bei einer der drei gro0en Rundfahrten.

Das Rosa Trikot des Gesamtsiegers durfte sich als erster Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar) überstreifen. Sein Landsmann Rigoberto Uran (Omega Pharma - Quick-Step) sorgte 2:58 Minuten hinter dem 24-Jährigen für einen Doppelerfolg der Südamerikaner. „Es ist schwierig meine Gefühle auszudrücken. Das ist der schönste Tag in meiner Karriere. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich unterstützt haben, vor allen Dingen aber bei meinem Team und bei meiner Familie“, sagte Quintana im Ziel nach dem bisher größten Erfolg seiner Karriere.

Im Gesamtklassement kam es am letzten Tag erwartungsgemäß zu keinen Änderungen mehr. Den letzten freien Podestplatz hinter Quintana und Uran verteidigte der Italiener Fabio Aru (Astana/+4:04), der zudem einen Etappensieg feiern konnte und hinter Quintana Zweiter im spektakuläremn Bergzeitfahren zum Monte Grappa geworden war.

Vierter wurde der Franzose Pierre Rolland (Europcar/+5:46) vor Domenico Pozzovivo (Ag2R/+6:41), dem zweitbesten Italiener, und dem Polen Rafal Majka (Tinkoff-Saxo/+7:13). Rang sieben sicherte sich der 23 Jahre alte Niederländer Wilco Kelderman (Belkin/+11:09), der damit sicher zufriedener war als der Cadel Evans (BMC/+12:00).

Der 37 Jahre alte Australier, der bei seinem vermutlich letzten Giro-Start das Podium angepeilt hatte und zwischenzeitlich sogar im Rosa Trikot fuhr, konnte in den bergen zu keiner Zeit mit den Besten mithalten. Mehr ausgerechnet hatte sich auch der Kanadier Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp/+13:35). Der Giro-Gewinner von 2012 kam am Ende nicht über Rang neun heraus. Der Kroate Robert Kiserlovski (Trek/+15:49) komplettierte die ersten Zehn.

Bouhanni, dem am Ende ein deutliches Stück zum vierten Etappensieg fehlte, sicherte sich das Rote Trikot des besten Sprinters vor Nizzolo Der Kolumbainer Julian Arredondo (Trek) wurde in Triest mit dem Blauen Trikot des besten Kletterers der Rundfahrt ausgezeichet. Quintana gewann auch das Weiße Trikot des besten Jungprofis. Die Teamwertung ging an die französische Ag2R-Equipe um Pozzovivo und den Erfurter Patrick Gretsch.

Die abschließende Etappe der Italien-Rundfahrt führte das Feld der noch 156 Fahrer durch drei italienische Provinzen, nämlich Udine, Gorizia und Trieste, wo die Rundfahrt in der gleichnamigen Hafenstadt auf einem 7,2 Kilometer langen Rundkurs, der sieben Mal befahren werden musste, sein großes Finale fand.

Erst eingangs des Zielkurses nahm das Rennen an Fahrt auf, als sich der Kanadier Svein Tuft (Orica-GreenEdge) und der Däne Lars Bak (Lotto Belisol) auf und davon machten und einen maximalen Vorsprung von knapp 50 Sekunden auf das Feld herausfuhren. Doch die Sprinterteams ließen nichts anbrennen und auch die ein Kilometer lange und maximal sieben Prozent steile Steigung bereitete den schnellen Männern keine Probleme.

Bei der Jagd durch die Stadt an der Adria erreichten die Fahrer vor allem in der Abfahrt horrende Geschwindigkeiten, und auch wenn die beiden Tempobolzer Bak und Tuft prächtig harmonierten, hatte das Feld zwei Runden vor Schluss den Rückstand auf 15 Sekunden reduziert. Selbst als der Italiener Stefano Pirazzi, dessen Bardiani-CSF-Team gleich drei Etappensiege feiern konnte, sein Landsmann Valerio Agnoli (Astana) und der Kolumbianer Carlos Quintero (Colombia) zu dem bedrängten Spitzenduo stießen, wuchs der Abstand nicht mehr an, da die Sprinterteams entschlossen waren, eine Massenankunft zu erzwingen. So wurden die Ausreißer kurz vor der letzten Runde gestellt, und in der letzten Steigung des Tages alle weiteren Attacken vereitelt.

Auf der Zielgeraden hatte Trek seinen Sprintkapitän Nizzolo bestens positioniert, doch der 25-Jährige scheiterte auch diesmal - zwar nicht an Bouhanni, dem er zuvor mehrmals in den Sprints unterlegen war, sondern an Mezgec, der seit dem Ausscheiden des zweifachen Etappengewinners Marcel Kittel bei Giant-Shimano die Rolle des Sprintkapitäns übernommen hatte und das in ihn gesetzt Vertrauen am letzten Tag der diesjährigen Italien-Rundfahrt zurückzahlte.

„Das waren großartige drei Wochen für Giant-Shimano. Ich bin stolz darauf, zu diesem Team zu gehören und hier beim Giro dabei gewesen zu sein“, lautete der Schlusskommentar des Etappengewinners.


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