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11.05.2024 | (rsn) - Normalerweise sagt im Radsport der Kapitän, wann und wie er auf Sieg fahren will. Das ist sicher auch bei Tadej Pogacar und seinem UAE Team Emirates so. Mit dem Unterschied, dass die Mannschaft auch dann hungrig auf Erfolg ist, wenn der Chef seine Helfer mal schonen will - wie vor der 8. Etappe des Giro d’Italia von Spoleto hinauf nach Prati di Tivo.
"Es war nicht unser Plan, die Etappe voll zu kontrollieren. Wir wussten, dass es eine wichtige Etappe war, aber erst das Team hat Pogacar dann gebeten, auf Sieg zu fahren – Mikkel (Bjerg) und die Jungs", verriet Team-Manager Mauro Gianetti gegenüber Eurosport im Ziel. "Sie sagten: 'Wir fühlen uns gut, werden kontrollieren und für deinen Etappensieg fahren'", plauderte der Ex-Profi auf dem Chefsessel Interna aus, um dann noch mal zu betonen: "Aber ja, die Teamkollegen haben ihn darum gebeten." Lachend fügte er noch an: "Er hat es ihnen also zurückgezahlt. Ich weiß nicht, ob es viel Überzeugungsarbeit brauchte, denn Tadej muss nicht lange überlegen, wenn er gewinnen soll."
Auch der Mann im Rosa Trikot bestätigte, dass er ursprünglich nicht um seinen dritten Etappensieg bei diesem Giro fahren wollte: "Ich habe das heute nicht erwartet. Aber wir sind als Team von Beginn an gut gefahren und kamen mit einem guten Abstand zum letzten Berg. Rafa (Majka) hat dann ein großartiges Leadout gefahren. Es ist toll, wieder hier in Prati di Tivo zu gewinnen", freute sich Pogacar, der schon 2021 im Rahmen der Fernfahrt Tirreno-Adriatico die Bergankunft im Apennin-Skiort gewinnen konnte.
Zum erneuten Triumph trug ihn seine hungrige Truppe. "Als wir den ersten langen Berg in Angriff nahmen, begannen wir, auf Etappensieg zu fahren. Mikkel (Bjerg) kam ins Feld zurück und ist All-In für uns gefahren, um die Gruppe zu jagen. Er und Stake-Laengen haben einen super Job bis zum Schlussanstieg gemacht. Domen (Novak), Felix (Großschartner) und Rafa (Majka) waren dann noch gut drauf. Da war ich zuversichtlich, dass ich gewinnen kann", sagte der Mann in Rosa.
Ganz sicher war er seines Erfolges aber nicht. Sehr groß ist der Respekt vor Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe). "Wir haben dieses Jahr schon supergute Finishes von Martinez gesehen. Natürlich habe ich ihn als Hauptgegner für die Ankunft betrachtet", meinte der zweimalige Tour-de-France-Sieger, der aber auch andere Gegner im Auge hatte. "Ich wusste auch, dass es Attacken geben würde, wie die von Tiberi. Er hat es zweimal probiert und tolle Form gezeigt. Aber ich hatte es mehr oder weniger unter Kontrolle und Rafa hat mir auf den letzten paar Kilometern nochmal super geholfen."
Am Sonntag, bei der 214 Kilometer langen 9. Etappe von Avezzano nach Neapel wird das UAE Team Emirates sicher nicht den Sieg ihres Chefs fordern. "Ich hoffe, es wird morgen ein recht entspannter Tag, weiß aber auch, dass die letzten 50 Kilometer recht 'tricky' sind und gefährlich werden können. Wir müssen konzentriert sein und bleiben bis morgen Abend. Dann ist Ruhetag, darauf kann ich kaum warten", strahlte Pogacar.
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