Vorschau 78. Flèche Wallonne

Schießt Gilbert heute den nächsten Pfeil ab?

Foto zu dem Text "Schießt Gilbert heute den nächsten Pfeil ab?"
Das Podium des 49. Amstel Gold Race, v.l.: Jelle Vanendert (Lotto Belisol), Philippe Gilbert (BMC), Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) | Foto: Cor Vos

23.04.2014  |  (rsn) - Beim Amstel Gold Race wieder einmal leer ausgegangen, wollen es die Spanier am Mittwoch beim 78. Fleche Wallonne besser machen und ihren dritten Sieg in Serie einfahren.

Der vom Profil und der Distanz her leichteste der drei Ardennenklassiker kulminiert jedoch als einziger in einem Bergauf-Finale auf. Denn nach dem Start in Bastogne und 199 Kilometer durch den wallonischen Teil Belgiens endet das Rennen an der berühmten Mauer von Huy, die zwar nur 1,3 Kilometer lang, dafür aber im Schnitt 9,3 Prozent steil ist und Spitzen bis zu 20 Prozent erreicht. Die Mur, an der das Rennen in den letzten Jahren mit wenigen Ausnahmen stets entschieden wurde, ist die letzte von insgesamt elf Steigungen des Tages.

Die erste steht nach 84 Kilometern mit der Côte de Bellaire an. Die Mur de Huy wird zum ersten Mal nach 11,5 Kilometern in Angriff genommen und läutet mit ihrer zweiten Überquerung beim Rennkilometer 175,5 das Finale ein. Anschließend folgt elf Kilometer vor dem Ziel noch die Cote d`Ereffe, ehe es auf dem letzten Kilometer hinauf zum Ziel geht, wo auch die Entscheidung fallen wird.

Dabei erhofft sich Streckenplaner Jean-Michel Monin durch eine Modifikation in der Endphase des Rennens ein spannenderes Finale: Die Schlussrunde nämlich wurde von 30 auf 23,5 Kilometer verkürzt. „So wäre es für mich nicht überraschend, wenn sich schon vor dem Schlussanstieg eine Favoritengruppe bilden würde, die es dann auch ins Ziel schafft", erklärte Monin.

Im Vorjahr sicherte der Spanier Daniel Moreno (Katusha) in Huy den Sieg. Auch in diesem Jahr wird der 32-Jährige als Kapitän ins Rennen gehen, nachdem sein beim Amstel Gold Race gestürzter Landsmann Joaquim Rodriguez noch leicht angeschlagen ins Rennen geht und seinem Sieg von 2012 wohl keinen zweiten wird folgen lassen können. „Ich möchte Dani so gut es geht helfen", kündigte Rodriguez deshalb bereits an. Großes Zield es 34-Jährigen bleibt am Sonntag Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Dafür will Alejandro Valverde (Movistar) seinen zweiten Erfolg nach 2006 einfahren, nachdem es 2013 nur zu Rang sieben gereicht hatte. Beim Amstel Gold Race war der Spanier Vierter geworden.

Der Mann, den es zu schlagen gilt, ist allerdings Philippe Gilbert (BMC). Der Spanier gewann den Wallonischen Pfel vor drei Jahren und zeigte sich nach zwei schwächeren Jahren zuletzt wieder von seiner besten Seite. Er gewann erst den Pfeil von Brabant und am Ostersonntag das Amstel Gold Race in souveräner Manier. Beim Flèche Wallonne will Gilbert nun den nächsten Pfeil abschießen. „Ich weiß nicht, ob er in der Form von 2011 ist, aber er wird am Mittwoch in idealer Verfassung am Start stehen. Er hat nie seinen Killerinstinkt verloren", so BMC-Sportdirektor Valerio Piva.

Als Außenseiter geht der Kolumbianer Carlos Betancur (Ag2r) ins Rennen. Der Vorjahresdritte schwächelte nach einem starken Saisonbeginn zuletzt in Folge von Krankheit und Verletzungen, sieht sich nun aber wieder auf dem aufsteigenden Ast. „Es fühlt sich besser, als es noch vor dem Amstel Gold Race der Fall war. Er ist noch nicht bei 100 Prozent, aber ich hoffe, dass er bei der kürzeren Renndistanz in die Vergabe um den Sieg eingreifen kann", sagte sein Sportlicher Leiter Julien Jurdie, der als Joker noch den Franzosen Romain Bardet in der Hinterhand hat

Ebenfalls auf der Rechnung haben muss man Jelle Vanendert (Lotto-Belisol). „Ich bin unglaublich froh, dass ich wieder mein altes Niveau gefunden habe", sagte der Belgiert, am Sonntag Zweiter des Amstel Gold Race. Seine Aussichten für den heutigen Mittwoch beurteilte der 28-Jährige allerdings skeptisch. „Ich bin beim Amstel auch gestürzt, habe ziemliche Schmerzen und kann kaum aufs Rad steigen. Ich werde starten können, aber ich muss abwarten, wie weit ich komme"; dämpfte Vanendert die Erwartungen.

Bessere Chancen haben deshalb wohl der Spanier Daniel Navarro (Cofidis), der Niederländer Bauke Mollem (Belkin), der Franzose Warren Barguil (Giant-Shimano) und der Pole Michal Kwiatkowski (Omega Pharma Quick Step), Fünfter des Amstel Gold Race.

Mit gleich drei Optionen geht Lampre-Merida ins Rennen. Die Teamleitung baut auf Weltmeister Rui Costa und die beiden Italiener Diego Ulissi und Damiano Cunego, der an der Mur de Huy schon zwei Mal dritter wurde.

Ein Fragezeichen steht hinter dem Iren Dan Martin. Der Garmin-Sharp-Kapitän, im Vorjahr Sieger bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und Vierter beim Flèche Wallonne, plagt sich in diesem Frühjahr mit einer Verletzung herum, die ihn schon beim Amstel Gold Race zur Aufgabe zwang.

Aus deutscher Sicht ruhen die Hoffnungen auf Fabian Wegmann (Garmin-Sharp) und Paul Martens (Belkin), die es beide in die Top Ten schaffen könnten.

Mehr Informationen zu diesem Thema

24.04.2014Mollema noch nie so schnell in der Mauer von Huy

(rsn) – Für das Podium hat es bei beim Flèche Wallonne zwar nicht gereicht – aber Bauke Mollema konnte am Mittwoch im Finale des zweiten Ardennenklassikers an der Mauer von Huy um den Sieg kämp

23.04.2014Auch der Flèche Wallonne verläuft für die Schlecks enttäuschend

(rsn) – Schon das Amstel Gold Race war für die Schleck-Brüder enttäuschend verlaufen. Andy musste nach einem Sturz mit Knieschmerzen das Rennen aufgeben, Fränk konnte im Cauberg dem Tempo der Be

23.04.2014Daniel Martin nur bis 100 Meter vor dem Ziel mit einer Siegchance

(rsn) – Das Amstel Gold Race am Sonntag musste der Mitfavorit gestartete Daniel Martin (Garmin-Sharp) bereits nach 90 Kilometern vom Rad steigen. Der Ire berichtete danach am Team-Bus gegenüber rad

23.04.2014Kwiatkowski: Schritt um Schritt besser

(rsn) – Nach Platz fünf beim Amstel Gold Race konnte Michal Kwiatkowski (Omega Pharma - Quick-Step) auch beim Flèche Wallonne überzeugen – und sogar seinen ersten Podiumsplatz bei einem der Ard

23.04.2014Valverde an der Mur mit Geduld und den besten Beinen

(rsn) – Zwei Tage vor seinem 34. Geburtstag hat sich Alejandro Valverde (Movistar) bei der 78. Auflage des Flèche Wallonne selber ein schönes Geschenk gemacht. Der Spanier schüttelte mit einem tr

23.04.2014Valverde sorgt an der Mauer von Huy für spanischen Hattrick

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) hat zum zweiten Mal nach 2006 den Flèche Wallonne gewonnen. Der 33 Jahre alte Spanier entschied zwei Tage vor seinem Geburtstag die 78. Auflage des „kleinste

22.04.2014Gerdemann gibt Saisonpremiere bei einem WorldTour-Rennen

(rsn) - Bei der 78. Austragung des Flèche Wallonne treten am Mittwoch 25 Mannschaften an. Neben den 18 WorldTour-Teams wurden sieben Zweitdivisionäre, darunter IAM aus der Schweiz, mit Wildcards bed

22.04.2014Andy Schleck kann beim Flèche Wallonne starten

(rsn) - Vertragsverlängerungen, Wechsel(-gerüchte), Verletzungen, Sponsoring - das alles und noch mehr finden Sie in unserer Rubrik Kurz gemeldet, die wir täglich auf den neuesten Stand bringen. He

22.04.2014An der Mauer von Huy soll Barguil für ein Spitzenergebnis sorgen

(rsn) – In Abwesenheit von Simon Geschke wird der Franzose Warren Barguil das Giant-Shimano-Team am Mittwoch beim Flèche Wallonne anführen. Der Freiburger, der am Sonntag beim Amstel Gold Race ein

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Martinez und Bora wollen nicht nur Platz 2 verteidigen

(rsn) – Sollte der Status Quo beim Giro d´Italia auch nach der Schlussetappe in Rom noch Bestand haben, so wäre man bei Bora – hansgrohe sicher zufrieden. Ein zweiter Gesamtplatz mit Kapitän Da

13.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

13.05.2024Schachmann: Etappenjäger in wichtiger Doppelfunktion

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat sich von seinem Sturz 58 Kilometer vor dem Ziel der 9. Etappe beim Giro d´Italia bereits recht gut erholt. Das bestätigte der 30-Jährige am

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)