RSN Rangliste, Platz 11: Patrik Sinkewitz (Meridiana Kamen)

Nicht oft vom Glück geküsst

Foto zu dem Text "Nicht oft vom Glück geküsst"
Patrik Sinkewitz (Meridiana Kamen) | Foto: ROTH

18.12.2013  |  (rsn) – Trotz einer erfolgreichen Saison mit vier Siegen war das Jahr 2013 für Patrik Sinkewitz (Meridiana Kamen) auch eines voller Pech und Pannen, denn Defekte und Stürze verhinderten eine noch bessere Ausbeute des 33-Jährigen.

„Ich habe insgesamt drei Siege ganz offensichtlich verschenkt, weil ich im Finale entweder gestürzt bin oder Materialprobleme hatte“, erklärte Sinkewitz gegenüber radsport‐news.com.

Vom Pech verschont blieb der Hesse bei der Istrien Spring Trophy, als er Mitte März die Königsetappe gewann, sowie bei der Lombardischen Woche im September, als er ganz souverän die beiden Bergetappen für sich entschied und auch Gesamtsieger der dreitägigen Rundfahrt wurde.

Einen weiteren Sieg verpasste Sinkewitz beim GP Industria (Kat. 1.1) Ende April, als er fünf Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit dem späteren Sieger Mauro Santambrogio (Vini Fantini) an der Spitze lag, sich dann aber einen Platten einfing und stürzte. Trotz des Malheurs konnte er sich noch als Zweiter hinter dem Italiener ins Ziel retten - der bekanntermaßen kurz darauf beim Giro d'Italia positiv auf EPO getestet wurde.

Ebenfalls nicht vom Glück geküsst war der Kletterspezialist bei der Slowenien‐Rundfahrt. Auf der 2. Etappe lag Sinkewitz als Solist bis 1500 Meter vor dem Ziel in Front, ehe er in einer Kurve wegrutschte und in Folge des Sturzes nur Dreizehnter wurde. Immerhin sprang in der Endabrechnung noch Platz drei heraus.

Als Highlight standen Ende Juni die Deutschen Straßenmeisterschaften in Wangen im Allgäu an. Doch die Vorzeichen waren ungünstig. „Ich war vor der DM innerhalb von zehn Tagen vier Mal auf dieselbe Stelle gestürzt. Dadurch hat sich ein mächtiger Bluterguss am Oberschenkel gebildet, der mit der Zeit nicht besser, sondern eher schlimmer wurde“, blickte Sinkewitz zurück und ergänzte auf seinen 43. Platz anspielend: „Abgesehen davon war der Rundkurs in Wangen viel zu leicht für mich.“

Als die Blessur letztlich nach vier Wochen auskuriert war, folgte der nächste Tiefschlag. Sinkewitz stürzte unglücklich in seinem Haus und brach sich dabei den Fuß. „Experten haben mir geraten, einen Gips anzulegen. Aber das hätte bedeutet, dass meine Saison beendet gewesen wäre. Dies wollte ich auf keinen Fall.“ In Frankfurt fand er dann einen Spezialisten, der ihm nach der OP nur einen Vacopeden, eine Art provisorischen Gips, verpasste.

„Der Fuß lag in einem Vakuum, er war komplett steif. Ich musste den Vacopeden immer außerhalb der Rennen und des Trainings tragen. Vor allem nachts war es unangenehm und da das Teil meinen einen Fuß einige Zentimeter höher machte, befand ich mich auch in einem ständigen Ungleichgewicht. Ich war in meinem Alltag sehr eingeschränkt“, sagte Sinkewitz, für den sich die Einschränkungen allerdings auszahlten. Denn im September dominierte er die Settimana Lombarda nach Belieben und feierte mit zwei Etappensiegen und dem Gesamterfolg eine perfekte Woche.

„Gerade unter den Umständen war dies eine besonders tolle Leistung. Mit dieser Verletzung wäre wohl niemand am Start gestanden, geschweige denn, dass er gewonnen hätte. Ich konnte auch direkt vor dem Rennen nicht planmäßig trainieren, aber ich hatte die richtige Einstellung“, kommentierte der Meridiana‐Kapitän ausgesprochen selbstbewusst seinen Erfolg.

Doch die Glückssträhne hielt nicht lange. Bei der Coppa Sabatini Mitte Oktober stürzte Sinkewitz nach einer Attacke im Finale in einer Abfahrt bei Tempo 90. „Statt auf dem Podium bin ich im Krankenhaus gelandet. Dies war der mit Sicherheit schlimmste Sturz des Jahres“, sagte der ehemalige Telekom-Profi, für den damit die Pechphase aber noch nicht zu Ende war.

Ende des Monats testete Sinkewitz nämlich bei einer lockeren Ausfahrt ein neues Fahrrad und - und brach sich bei einem Sturz erneut den Fuß, was eine weitere Vacopeden-Therapie zur Folge hatte. „Bisher bin ich in meiner Karriere eigentlich immer gut von Stürzen verschont geblieben. Jetzt müsste es so langsam gut sein“, fügte er an.

Auch im kommenden Jahr wird Sinkewitz wieder als Kapitän des kleinen kroatischen Teams Meridiana‐Kamen fahren. Sportlich soll es dann weiter bergauf gehen. „Von der Physis her war 2013 gut, wenn ich die ganzen Handicaps berücksichtige. Wenn ich mich in der kommenden Saison gezielt auf die Wettkämpfe vorbereiten kann, denke ich, mich leistungsmäßig noch steigern zu können", so Sinkewitz.

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.12.2013König der Klassiker stand nur bei der WM mit leeren Händen da

(rsn) – Vom besten Zeitfahrer der Welt zum König der Klassiker - nie wurde diese Entwicklung, die Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) in den vergangenen Jahren genommen hat, deutlicher als in di

23.12.2013Mit dem Sieg in Wangen einen Traum wahr gemacht

(rsn) – 28 Mal stand André Greipel in der Saison 2013 auf dem Podium, davon 13 Mal auf der obersten Stufe. Die Ausbeute des deutschen Sprinters in Diensten des belgischen Lotto Belisol-Teams konnte

22.12.2013Erst nach den Klassikern groß aufgetrumpft

(rsn) – Nach einem verletzungsbedingt eher holprigen Saisonstart kam John Degenkolb (Argos-Shimano) im Lauf des Jahres immer besser in Schwung. Bezeichnenderweise feierte der 24-Jährige vier seiner

22.12.2013Auf der größten Radsportbühne der Welt abgeräumt

(rsn) - Neben dem Gesamtsieger Chris Froome (Sky) unde dem Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar) war Marcel Kittel (Argos-Shimano) der überragende Mann der Tour de France 2013. Bei seiner zweiten Tei

21.12.2013Der Zeitfahr-Weltmeister will sich weiter verbessern

(rsn) - Nicht nur wegen seines dritten Weltmeistertitels in Serie stellte Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) im Jahr 2013 wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis, dass er im Zeitfahren derzeit das

21.12.2013Triumph in San Remo krönte ein außergewöhnliches Jahr

(rsn) – Anfangs wurde Gerald Cioleks Wechsel vom WorldTour-Team Omega Pharma-Quick Step zum neu formierten Zweitdivisionär MTN- Qhubeka kritisch beäugt. Doch schon nach den ersten Wochen der Saiso

21.12.2013Die Platzierungen im Überblick

(rsn) – Hier können Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen, Österreicher, Schweizer und Luxemburger in der Radsport News-Jahresrangliste 2013 nachlesen. Die Übersicht wird täglich aktu

20.12.2013Den Glauben an sich selbst wieder gefunden

(rsn) – In seinem sechsten Jahr als Profi ist Mathias Frank (BMC) der endgültige Durchbruch gelungen. Der Schweizer konnte in der abgelaufenen Saison drei Rennen gewinnen, am meisten Aufmerksamkei

20.12.2013Ab März immer im Flow

(rsn) – Riccardo Zoidl (Gourmetfein-Simplon) war der Durchstarter der Saison. Der 25-jährige gewann nicht weniger als elf Rennen, darunter die Österreichischen Staatsmeisterschaften und die Öster

19.12.2013Nach der Rückkehr in die Schweiz den zweiten Frühling erlebt

(rsn) – Die Rückkehr in seine Schweizer Heimat hat Martin Elmiger (IAM) einen zweiten Frühling beschert. In der abgelaufenen Saison war der 35-Jährige so erfolgreich wie lange nicht mehr und konn

19.12.2013Der Weltspitze wieder einen Schritt näher gerückt

(rsn) – Paul Martens (Belkin) ist der Weltspitze in der abgelaufenen Saison wieder ein Stück näher gekommen. 2013 war das bisher erfolgreichste Jahr des Klassikerspezialisten aus Rostock. Martens

18.12.2013Eine makellose erste Profisaison

(rsn) – Zum zweiten Mal hintereinander war Bob Jungels (RadioShack-Leopard) Luxemburgs erfolgreichster Radsportler. Der 21-Jährige feierte nicht nur drei Saisonsiege, sondern machte mit zahlreichen

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine