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17.12.2013 | (rsn) – Bernhard Eisel (Sky) kann auf eine alles in allem gelungene Saison zurückblicken. Mit Top-Ergebnissen im Frühjahr und ganzjährigen Helferdienste für seine Kapitäne zeigte der Routinier abermals, welch hohen Stellenwert er im britischen WorldTour-Rennstall besitzt.
„Ich bin zufrieden mit der Saison. Ich bin sehr konstant gefahren“ bilanzierte Eisel gegenüber radsport-news.com. Dabei konnte er auch verschmerzen, dass er nunmehr seit März 2010 auf einen Sieg wartet.
Vor allem im Frühjahr funktionierte der Österreicher wie ein Schweizer Uhrwerk. Einem guten fünften Platz bei der Katar-Rundfahrt ließ er einen ehr guten zehnten Rang beim Klassiker Mailand-San Remo folgen. „Das war mein bisher stärkstes Mailand-San Remo, da hatte ich perfekte Form“, so Eisel.
Eine Woche später wurde er Siebter bei Gent-Wevelgem - wo er 2010 seinen bisher letzten Sieg gefeiert hatte -, bei Paris Roubaix schließlich kam er trotz eines taktischen Fehlers auf Rang zwölf. Das gibt dem Steirer die Zuversicht, sich künftig nicht mehr auf den ersten großen Klassiker des Jahres, sondern weiterhin auch auf die Kopfsteinpflasterrennen konzentrieren zu können.
„Nach dem zusätzlichen Anstieg, den sie 2014 einbauen, wird das Rennen nichts mehr für mich sein“, kommentierte Eisel die Ankündigung der Organisatoren von Mailand-San Remo, ab dem kommenden Jahr das Profil der „Primavera" schwerer zu gestalten.
Abgesehen von einigen Frühjahrsklassikern bekam Eisel in der zurückliegenden Saison nur wenige Freiheiten beim mit Stars gespickten Sky-Team. „Ich habe mich bewusst dafür entschieden, Helfer zu sein. Ich bin glücklich mit meiner Rolle. Es bringt mir ja nichts, wenn ich auf eigene Rechnung sprinte und dann sechste oder siebte Plätze heraushole. Dann unterstütze ich doch lieber meine Teamkollegen, gerade auch jüngere Fahrer“, sagte der sprintstarke Klassikerspezialist, dessen Rolle im Team sich nach dem Abgang von Mark Mark Cavendish im Übrigen nicht geändert hat. „Jetzt leiste ich die Helferdienste eben einfach für andere Fahrer“, sagte Eisel.
Enttäuschend war für Eisel die Nicht-Nominierung für die Tour de France, auf die er sich gezielt vorbereitet hatte. „Aber das Team wollte mehr Bergfahrer dabei haben und ich werde in meinem Leben wahrscheinlich keiner mehr“, nahm er es mit Humor, dass er nachl Tour de France-Teilnahmen in Serie diesmal nicht bei der Grand Boucle am Start stand. Immerhin bot sich Eisel mit der Österreich-Rundfahrt ein attraktives Alternativ-Programm auf heimischen Straßen.
„Ich habe noch nie eine Rundfahrt so genossen. Sie ist top organisiert, ich habe viele Freunde getroffen und hatte einfach sehr viel Spaß“, schwärmte Eisel über sein Heimspiel, nach dessen Ende er zunächst etwas Probleme hatte, um nach einer Rennpause wieder in Fahrt zu kommen.
Doch motiviert durch die Nominierung für die Tour of Britain, bei der er Kapitän Bradley Wiggins unterstützen sollte, lief es dann immer besser. „Ich wusste, dass ich in guter Form sein musste, um Bradley helfen zu können. Das Rennen war für ihn und das Team sehr wichtig. Mit einem Ziel vor Augen war es auch für mich auch viel leichter“, so Eisel, der letztlich auch seinen Teil zum Gesamtsieg des Briten beitrug.
Zum Saisonabschluss bestritt er in Fernost noch die Peking-Rundfahrt und den Japan Cup. „Gerade die japanischen Fans sind unglaublich. Die kennen jeden Fahrer, egal ob einen Tour de France-Sieger oder einen Neo-Profi“, lobte Eisel die Zuschauer.
In der kommenden Saison wird sich im Rennprogramm des Sky-Profis wenig ändern. Der Saisonstart erfolgt bei der Tour Down Under, danach geht es weiter nach Katar. „Die Frühjahrsklassiker sind wieder mein Schwerpunkt. Aber auch die Tour will ich gerne wieder fahren“, sagte Eisel, der 2013 übrigens erstmals in seiner Karriere bei keiner der drei großen Landesrundfahrten am Start stand.
Nach dem Abgang von Mathew Hayman (zu Orica GreenEdge) wird in den Frühjahrsklassikern auf Eisels Schultern nun noch mehr Last ruhen. „Mathew und ich haben uns gut ergänzt. Er ist ein großer Verlust für das Team, aber ich bin bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen“, kündigte er an.
Die Teamleitung erwartet allerdings nicht, dass Eisel sich zum Siegfahrer wandelt. „Ein persönlicher Erfolg ist etwas Tolles, aber ich habe deswegen keine schlaflosen Nächte, wenn es nicht klappt. Wichtig ist es, bereit zu sein, wenn es drauf ankommt“, erklärte er.
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