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11.04.2012 | (rsn) – Von unglaublichem Sturzpech wird Grischa Janorschke verfolgt. In den vergangenen vier Wochen landete der NetApp-Neuzugang gleich drei Mal hart auf dem Asphalt - bzw. auf den Pflastersteinen - und musste sich zwei Operationen unterziehen. Nachdem er sich vor einem Monat bei der Ronde Van Drenthe einen Schlüsselbeinbruch zugezogen hatte, war Janorschke rechtzeitig zu Paris-Roubaix wieder in Form gekommen – auch wenn er beim Scheldeprijs vor einer Woche erneut stürzte und dabei eine Platzwunde an seinem Kopf davontrug, die mit sieben Stichen genäht werden musste.
Bei Paris-Roubaix erwischte es den 24-Jährigen dann im Wald von Arenberg, als er in der Spitzengruppe unterwegs war, die sich nach hartem Kampf schließlich aus dem Feld hatte lösen können. „Ich hatte ein paar Meter nach der Einfahrt auf das Kopfsteinpflaster einen Platten am Vorderrad und habe es nicht mehr geschafft das auszusteuern. Bei Tempo 50 -55 ist das Pflaster glatt wie Schmierseife und da hat man keine Chance“, schilderte Janorschke im Gespräch mit Radsport News die Szene, die für ihn das schmerzhafte Aus bedeutete.
Im Krankenhaus von Roubaix wurde der Altenkunstädter „grob durch gecheckt und es wurden zum Glück keine größeren Brüche festgestellt.“ Aber noch in der Nacht zum Montag ließ sich Janorschke am Klinikum Nürnberg Süd genauer untersuchen. Die deprimierende Diagnose: ein geplatzter Schleimbeutel, der operativ entfernt werden musste, und dazu noch eine Absplitterung am Ellbogengelenk sowie eine Fraktur des Radiusköpfchens.
Immerhin konnte der Pechvogel schon am Dienstag das Krankenhaus wieder verlassen. „Ich muss jetzt mindestens eine Woche einen Gips am rechten Arm tragen, um ihn ruhig zu stellen und danach werde ich nach Abstimmung mit den Teamärzten wieder ins Training einsteigen“, kündigte Janorschke an. Wie lange er ausfallen wird, ist noch unklar.
Möglicherweise wird der Franke Ende Mai bei der Bayern-Rundfahrt sein zweites Comeback in diesem Jahr geben. Dort befände er sich in prominenter Gesellschaft, denn auch Fabian Cancellara (RadioShack-Nissan), der sich bei der Flandern-Rundfahrt einen vierfachen Schlüsselbeinbruch zugezogen hatte, plant beim einzigen deutschen Mehretappen seine Rückkehr ins Renngeschehen.
Der schwere Sturz ist für Janorschke umso ärgerlicher, als er auf den ersten 170 Kilometern des Frühjahrsklassikers bewiesen hatte, dass ihm dieses Rennen liegt. „Es war schon ein Riesenkampf, um überhaupt in die Spitzengruppe zu kommen“, sagte er. „Natürlich ist es unmöglich vorherzusagen, wie das Rennen für mich weiter gelaufen wäre. Schließlich wurden ja alle Fahrer aus der Spitzengruppe wieder gestellt. Aber ich denke, ich wäre auf jeden Fall im Velodrom angekommen. Bis zum Arenberg lief es für mich nämlich ganz gut.“
Daraus zieht der Sprint- und Klassikerspezialist auch Zuversicht für mögliche weitere Auftritt bei der Königin der Klassiker. „Es war mein erstes World-Tour Rennen und durch den Start hat sich für mich auch ein kleiner persönlicher Traum erfüllt. Ich habe gemerkt, dass mir das Rennen liegt und ich mit Kopfsteinpflaster und den Wetterbedingungen zurechtkomme“, sagte Janorschke. „Ich muss noch meine Grenzen ausloten. Ich werde sicher kein Boonen, aber ich denke, ich kann in einigen Jahren konkurrenzfähig sein.“
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