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27.09.2025 | (rsn) - Tadej Pogacar geht guten Mutes in das WM-Straßenrennen von Kigali. Die Schmach vom letzten Sonntag, als Remco Evenepoel ihn im Zeitfahren auf dem Pflaster von Kimihurura stehen ließ, hat er verdaut. “Vielleicht wollte Remco zu der Situation Revanche nehmen, als Jonas (Vingegaard) ihn im Zeitfahren bei der Tour eingeholt hat. Mit der Aktion am letzten Sonntag konnte er ein schlechtes Erlebnis in diesem Jahr abhaken“, spekulierte er auf der Pressekonferenz am Donnerstag im Teamhotel des slowenischen Verbands auf einem der vielen Hügel Kigalis.
Gleich darauf schaltete er aber in den leichten Angriffsmodus um: “Für mich kommt vielleicht ein guter Moment am nächsten Sonntag, dass ich an das Kästchen vom letzten Sonntag einen Haken machen kann, an das schlechte Gefühl, wenn dich jemand stehen lässt.“
Das klang noch verhältnismäßig verhalten. Aber die Konkurrenz sollte sich nicht in Sicherheit wiegen. Denn auf die Frage von Gazzetta-Reporter Ciro Sgogniamiglio nach den zwei Versionen des Tadej Pogacar, dem “Krieger auf dem Rad“ und dem umgänglichen jungen Mann jenseits des Sattels, offenbarte der 27-Jährige regelrechte Dr. Jekyll und Mr. Hyde-Abgründe: “Ich glaube, mehr als der Hälfte des Pelotons geht es so: Du bist eine Person auf dem Rad und eine komplett andere ohne Rad. Im Rennen bist du einfach fokussiert. Das müssen wir so machen. Das Adrenalin pumpt durch deinen Körper und alles an dir ist wirklich ein bisschen anders. Jenseits der Rennen bin ich aber ein ganz normaler Typ“, betonte Pogacar.
Als ganz normaler Typ hat er also seine Revanche angekündigt. Denn gewurmt hat ihn die ungewohnte Niederlage natürlich. Erklärt hatte er sie unmittelbar nach dem Zeitfahren bereits mit dem nur teilweise absolvierten speziellen Training. Bei der Pressekonferenz vor dem Straßenrennen nannte er auch Anpassungsprobleme an die klimatischen Bedingungen als limitierenden Faktor: “Als ich hierherkam, habe ich zwei Tage auf dem Zeitfahrrad trainiert und bin dann das Rennen gefahren und konnte keinen wirklichen Rhythmus finden. Nach letztem Sonntag bin ich dann ausschließlich auf das Straßenrad gewechselt und hatte keine Probleme mehr. Ich habe mich jetzt gut an die Bedingungen angepasst und die Beine werden jeden Tag besser“, meinte er zuversichtlich.
Im Klima und auch in der Höhe sieht er inzwischen keine Probleme mehr. “Wir sind hier nur ein bisschen in der Höhe, nicht auf 1.800 oder 2.000 Metern, sondern auf 1.500. Das Wetter selbst ist ein bisschen tricky, nicht richtig feucht, aber es kann sehr feucht werden. Das ist ein bisschen merkwürdig. Aber ich bin froh, dass ich früh hergekommen bin“, so Pogacar weiter.
Als Hauptkonkurrenten sieht er nach dem Zeitfahren selbstverständlich Evenepoel. Aber auch seinen UAE-Teamkollegen Isaac Del Toro (Mexiko) und Pavel Sivakov (Frankreich) traut er eine Menge zu. Interessanterweise ließ er seinen Noch-Teamkollegen Juan Ayuso (Spanien) aus, sicher nicht wegen mangelnder Form, eher wegen mangelnder Wertschätzung. “Auch Pidcock ist gut aus der Vuelta gekommen und scheint ziemlich gute Beine zu haben“, erweiterte er seine Mitfavoritenliste um den Briten. Er betonte dann aber auch: “Ich versuche, mich aber nicht zu sehr auf meine Gegner zu konzentrieren. Das Rennen ist so lang und da kann ich keine zusätzliche Energie darauf verschwenden.“
Wie wohl alle anderen im Radsport auch, Experten, Nerds und gelegentliche Zuschauer, sieht er sich selbst ebenfalls in der Top-Favoritenrolle: “Meine Beine sind gut, wir haben offensichtlich das stärkste Team am Start und sollten auch als Top-Mannschaft auf den Sieg betrachtet werden. Und ich selbst bin hauptsächlich wegen des Straßenrennens hierhergekommen“, sagte der Weltmeister von Zürich 2024.
Die Ansage ist also klar. Als RSN ihn unter Anspielung auf die WM in Zürich fragte, ob schon eine Attacke an der Cote de Kigali mehr als 100 Kilometer vor dem Ziel eine Option für ihn wäre, meinte er: “Wenn die Beine es hergeben, warum nicht? Aber es ist schade, dass sie ihn an dieser Stelle in den Parcours gesetzt haben. Es würde mehr Spaß machen, also mehr Schmerzen verursachen, wenn er entweder gleich am Anfang sein würde oder näher an der Ziellinie“, fügte er an.
Als wichtige Voraussetzung für eine derartige frühe Attacke nannte er aber auch ein bis zwei Relaisstationen voraus. “Bei so einem langen Ritt ist es wichtig, jemanden zu haben, der dir etwas Schutz bieten kann.“ Sollten Hügel erprobte Männer wie Gal Glivar oder Matevz Govekar vorn in einer Fluchtgruppe sein oder erst recht Fahrer wie Domen Novak oder Matej Mohoric, sollte Alarmstufe Rot bereits am Fuße des Anstiegs herrschen.
Zur Rolle von Primoz Roglic wollte sich Pogacar nicht äußern. Auswahltrainer Uros Murn erinnerte aber: “Wir wissen auch, dass Primoz im Finale einen guten Job machen kann“. Mit einem Kapitän und einem, vielleicht auch zwei geschützten Fahrern (Mohoric käme diese Rolle zu) dürfte das mit neun Mann auch zahlenmäßig am stärksten besetzte Team ins Rennen gehen. Der Druck, der auf ihnen lastet, ist freilich der: Schon der zweite Platz würde als Niederlage gelten. Aber mit diesem Druck kennt Pogacar sich aus.
Gespannt darf man darauf sein, wie er die einzelnen Rennsituationen liest, ab wann er es selbst in die Hand nimmt und wieviel zu pokern er bereit ist. Denn was er auch feststellte, war: Dieser WM-Parcours ist zumindest auf dem Papier der härteste, den er je in Angriff nahm. “Aber es ist auch einer, der viel Spaß verspricht“, sagte er auch, und da erschien wieder das bekannte jungenhafte Lachen eines Burschen auf seinem Gesicht, dem kein Berg zu steil und kein Weg zu weit ist, so lange er sich nur auf dem Rad vergnügen kann.
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