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25.09.2025 | (rsn) – Die erste Hiobsbotschaft für das deutsche Team kam eine Woche, die zweite einen Tag vor der Mixed-Staffel bei den Straßen-Weltmeisterschaften von Kigali. Nachdem Maximilian Schachmann krankheitsbedingt gar nicht erst mit nach Ruanda gereist war, plagten Liane Lippert seit Dienstag Magen-Darm-Probleme und die 27-Jährige musste ihren Start nach Rücksprache mit dem Team am Mittwochmorgen endgültig absagen.
Anstatt als Mitfavoriten auf Gold in die Staffel zu starten, nachdem man den Titel im Vorjahr nur um eine Sekunde verpasst hatte, musste German Cycling mit Franziska Koch, Antonia Niedermaier, Miguel Heidemann, Jonas Rutsch und den beiden aus der U23 nachgerückten Justyna Czapla und Louis Leidert kleinere Brötchen backen. Zwar hielt man an der Zielsetzung 'Medaille' fest, doch angesichts der in diesem Jahr besonders stark besetzten Konkurrenz vor allem aus der Schweiz, aus Australien, Frankreich und Italien schien das sehr schwer zu werden.
Und so war auch die Enttäuschung im deutschen Lager nach dem Rennen nicht besonders groß, dass schließlich mit Platz fünf das schlechteste Ergebnis seit Einführung der Disziplin im Jahr 2019 zu Buche stand. ___STEADY_PAYWALL___
Das deutsche Männer-Trio Miguel Heidemann, Jonas Rutsch und Louis Leidert blieb bis zum Schlussanstieg beisammen. | Foto: Cor Vos
"Im Mixed Relay müssen halt wirklich sechs Fahrer einen guten Tag erwischen. Jetzt mussten wir schon im Run-In zwei Fahrer auswechseln und das ist natürlich nicht ideal. Wir haben das Beste draus gemacht, alles gegeben und von daher kann man nicht irgendwie meckern oder so", meinte Koch und Rutsch war deutlich:
"Fakt ist, wir haben heute keine Fehler gemacht. Und Fakt ist auch, wir hatten heute nicht die Besetzung, die hier viel mehr ermöglicht. Das muss man auch einfach mal so sagen, wenn man sich die anderen Teams vor allem bei den Männern anguckt, und dann unser Team jetzt."
Rutsch, Heidemann und Leidert – ein WorldTour- und zwei KT-Fahrer – trafen bei Australien, Frankreich, Italien und der Schweiz ausschließlich auf WorldTour-Profis, einzig Belgien und Spanien hatten je auch einen KT-Fahrer dabei.
Das deutsche Trio bestritt seine 20,9 Kilometer in 26:27 Minuten. Das reichte nur für Rang sieben und war 1:37 Minuten langsamer als das beste Männer-Trio, jenes vom Weltmeisterteam aus Australien. Zu den Medaillenrängen fehlte auch schon mehr als eine Minute. "Sie haben es gut gemacht. Wenn man sieht, gegen welche Gegner sie heute fahren mussten, ist das ein solides Ergebnis", beurteilte Nationaltrainer Jens Zemke.
"Ich denke niemand kann sich etwas vorwerfen. Wir haben alle unser Bestes gegeben und mehr war heute nicht drin. Das war im Bereich des Möglichen", mente Heidemann und Rutsch fasste das Rennen zusammen: "Wir hatten es so geplant, wie wir es auch gemacht haben: dass ich den ersten längeren Berg komplett von vorne nehme und so an Louis' Leistungslimit ranführe, aber dass wir in die Abfahrt auf jeden Fall noch mit drei Leuten reingehen, weil es mit drei Leuten in der Abfahrt einfach schneller ist. Das haben wir umgesetzt."
Jonas Rutsch zieht das deutsche Trio die Cote de Nyanza hinauf. | Foto: Cor Vos
Von vorneherein war klar, dass die Frauen für das deutsche Team die Kohlen aus dem Feuer würden holen müssen – quasi traditionell. Koch erklärte RSN am Abend im Teamhotel, dass sie deshalb den Zeitrückstand auf der Startrampe auch gar nicht beachte. "Ich ignoriere das, weil wir einfach so schnell fahren müssen, wie wir können", sagte sie.
Tatsächlich legten die Frauen auch los wie die Feuerwehr. Auf den ersten 10,6 Kilometern hinauf zur Cote de Nyanza waren sie hinter den Schweizerinnen das zweitschnellste Frauenteam und so rückte Deutschland auch insgesamt da schon auf Rang fünf vor. Daran hatte auch Czapla ihren Anteil, selbst wenn sie im Anstieg bereits zurückfiel – damit war sie an diesem Tag bei weitem nicht die Einzige. Kaum ein Frauenteam fuhr noch zu dritt die Abfahrt in Richtung abschließendem Kopfsteinpflasteranstieg hinunter. "Justyna war sicherlich etwas überfordert, weil sie auch so kurzfristig ins Team kam", meinte Frauen-Bundestrainer André Korff und Koch erzählte:
"Antonia war definitiv die Stärkste. Von daher hieß es, bei ihr dranzubleiben – Augen zu und durch sozusagen." Die Deutsche Straßenmeisterin lag nach der Zielankunft lange völlig ausgepumpt auf der Straße, brauchte lange, um sich vom letzten Effort über den Kopfsteinpflasteranstieg von Kimihurura hinauf zum Convention Center zu erholen.
Dort hatte sie quasi die Rolle von Lippert übernehmen müssen, die ursprünglich dafür eingeplant gewesen wäre, mit Niedermaier ins Ziel zu fahren. "Es war wirklich sehr hart", sagte Koch. "Ich habe alles gegeben, Antonia war so stark – sie musste wirklich auf mich warten und ich musste die Zähne zusammenbeißen."
Antonia Niedermaier gibt Gas, Franziska Koch beißt sich fest. | Foto: Cor Vos
Unter den Frauenteams waren die Deutschen schließlich hinter den Französinnen und den Schweizerinnen die Drittschnellsten und so schien die Endplatzierung auch mathematisch die logische Konsequenz aus den Einzelleistungen: Die Mitte zwischen Platz 7 von den Männern und Platz 3 von den Frauen war nun mal Platz 5.
Zu spekulieren, wie viel mehr mit Schachmann und Lippert möglich gewesen wäre, ist müßig. Allerdings darf man schon fragen, wieso Deutschland gerade auf männlicher Seite einige potentiell sehr interessante Kandidaten für den kollektiven Kampf gegen die Uhr nur sehr selten bis nie vom Start in der WM-Staffel überzeugen kann.
Doch Rutsch äußerte sich auch da deutlich und nahm seine WorldTour-Kollegen in Schutz. "Ich bin ja selbst ein bisschen in derselben Situation. Wenn man so eine WorldTour-Saison im Januar mit dem ersten Höhentrainingslager für die Klassiker anfängt, dann die Klassiker komplett durchfährt, Tour fährt und so weiter und so fort, dann ist irgendwann der Tank leer", meinte der 27-Jährige, der selbst etwas mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hat, wenn auch weniger als Lippert.
"Dann fangen die Malessen an, man wird krank und auch der Kopf ist vielleicht nicht mehr da, wo er sein muss. Die WM ist Mitte, Ende September und da kommen viele auf dem Zahnfleisch daher. Deshalb muss man mit dem arbeiten, was man hat. Das haben wir heute gezeigt und für mich geht das vollkommen in Ordnung."
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