--> -->

24.09.2025 | (rsn) – Da war er wieder,dieser WM-Fluch für Marlen Reusser. Nach der überlegenen Goldmedaille im Einzelzeitfahren schien es so, als hätte die Schweizerin ihn hinter sich lassen können. Doch in der Mixed-Staffel schlug er zurück und kostete gleich dem ganzen Team in Kigali wahrscheinlich den WM-Sieg.
Nachdem die Schweizer Männer mit Stefan Küng, Mauro Schmid und Jan Christen mit 34 Sekunden Rückstand auf Australien und eine auf Frankreich auf Rang drei an Reusser, Noemi Rüegg und Jasmin Liechti übergeben hatten, drückten die Schweizerinnen richtig aufs Tempo und übernahmen an ihrer ersten Zwischenzeit an der Côte de Nyanza sofort die Führung. ___STEADY_PAYWALL___
Plötzlich war Australien drei Sekunden im Hintertreffen, Frankreich schon mit 20. Doch unmittelbar danach passierte es: Die TV-Kameras fingen Reusser ein, wie sie am Straßenrand stand und ihr Rad wechseln musste, während Rüegg und Liechti davonbrausten. In der Abfahrt bei 80 km/h, dem schnellsten Punkt im Rennen, war die Lücke sofort riesig.
Da lief noch alles nach Plan: Marlen Reusser als “Lokomotive“ des Schweizer Frauen-Trios. | Foto: UCI
Im Gespräch mit RSN erklärte Reusser später im Teamhotel, was passiert war. “Oben über den Berg haben wir uns bei einem Wechsel ein wenig touchiert. Danach ging meine Schaltung nicht mehr.“ Mit kleinem Gang in die Abfahrt zu gehen war unmöglich, ein Wechsel musste her.
“Bis dahin war alles super. Die Jungs waren gut unterwegs gewesen und wir auch. Natürlich weiß man nie, was gewesen wäre“, sagte Reusser, kam dann aber etwas ins Stocken. “Wir können sehr zufrieden sein mit unserer Performance. Dass wir trotzdem noch so nah an Gold waren, ist bemerkenswert, denke ich.“ Fünf Sekunden fehlten im Ziel auf Silber, das Frankreich gewann, zehn auf Australien.
“Ich habe schon gemischte Gefühle“, sagte auch Rüegg gegenüber RSN. “Einerseits war es meine erste Medaille bei einer WM und ein Podium ist immer ein Erfolg. Aber klar tut es auch weh, wenn man sieht, was passiert ist. Man denkt sich immer, was wäre, wenn das nicht passiert wäre.“
Die 24-Jährige versuchte dennoch, die guten Seiten etwas mehr ins Licht zu rücken: “Wir können stolz sein und sollten die vielen positiven Sachen mitnehmen. Marlen war echt eine brutale Lokomotive. Krass, wie sie zurückkam und dann am letzten Anstieg wieder da war.“
Die Situation nach dem Defekt sei speziell gewesen, sagte Rüegg weiter. “Wir wussten nicht genau, was wir machen sollen. Über Funk haben wir gehört, dass wir einfach weiterfahren sollen und Marlen uns dann wieder einholt. Es war wichtig, fokussiert zu bleiben und nicht aufzugeben. Es war dann auch ein Supertiming, als Marlen zum Anstieg wieder da war und wir dann gemeinsam hochfahren konnten.“
Letztlich hätte das Problem vielleicht aber doch auch anders gelöst werden können. Oder müssen, glaubt Reusser. “Nachher ist man immer schlauer“, sagte die 34-Jährige mit etwas Abstand später im Hotel und führte aus: “Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wenn wir direkt alle gestoppt hätten. So war es ein Einzelzeitfahren gegen ein Paarzeitfahren bis zum letzten Anstieg. Ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt wieder rankommen würde. Ich kannte auch keine Zeiten. Aber wahrscheinlich hätte das schon gereicht für Gold.“
Allzu viele Gedanken wollte sich auch Stefan Küng nicht über diese Sache machen. “Ich denke, man kann uns trotzdem gratulieren. Gold wäre sicher drin gewesen, wenn alles aufgegangen wäre. Aber so ist es im Sport, es muss alles passen und es braucht auch das kleine Quäntchen Glück“, sagte er RSN noch in der Mixed Zone.
Stefan Küng sorgte als stärkster Fahrer des Schweizer Männerteams für Tempo. | Foto: UCI
Allerdings konnte auch er ein Gefühl nicht komplett ausblenden. “Wenn es so eng ist, geht einem schon nochmal durch den Kopf, was gewesen wäre. Warten, nicht warten, da liegen vielleicht auch die zehn Sekunden. Ich will aber überhaupt niemandem einen Vorwurf machen. Es ist immer schwierig, in der Hitze des Gefechts zu entscheiden.“ Auch wenn durchklang, dass auch er sich hätte anders entschieden – Bitterkeit schwang in der Stimme des 31-Jährigen nicht mit.
Küng selber hatte im Männertrio bis zum finalen Anstieg die meiste Arbeit gemacht. “Das war Plan A. Wenn sich die anderen Beiden gut fühlen war klar, dass ich in der Abfahrt mehr investiere und sich die Jungs bis zum Kopfsteinpflaster am Hinterrad noch etwas erholen können.“
Anders als für alle anderen Schweizer Mixed-Fahrer und -fahrerinnen war seine WM mit dem Teamzeitfahren beendet. Er verzichtet auf das Straßenrennen, das nicht seinen Stärken entgegenkommt und bereit sich auf die unmittelbar danach stehende EM in Frankreich vor.
Auch dort gibt es schließlich wieder Zeitfahren. Und auch eine Mixed-Staffel.
Unbeschwert über die Bronzemedaille schien sich niemand aus der Schweizer Mixed-Staffel freuen zu können. | Foto: Cor Vos
12.11.2025Tour du Rwanda ab 2027 mit WorldTour-Status?(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat trotz der Kritik an der WM-Vergabe an ein autokratisch regiertes Land die vergangene Straßen-Weltmeisterschaften sowohl aus sportlicher als auch aus organisa
30.09.2025Keine Medaille in Ruanda: German Cycling muss umdenken(rsn) – Ohne eine einzige Medaille ist German Cycling von den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda abgereist. Seit der Wiedervereinigung ist der deutsche Straßenradsport nur in einem einzigen Jah
29.09.2025Saison für Van Wilder nach Sturz im WM-Straßenrennen beendet(rsn) – Er wird letztlich nicht entscheidend für die Vergabe von Gold und Silber gewesen sein, doch der Ausfall von Ilan Van Wilder als mutmaßlich wichtigstem Helfer von Remco Evenepoel war schon
29.09.2025Pogacars Rekordjagd geht weiter: “Durchhalten ist die einzige Option“(rsn) – Es war eine schnelle Nummer. Das Rennen an sich einerseits. Knapp 270 Kilometer mit 5500 Höhenmetern. 6:21 Stunden benötigte Weltmeister Tadej Pogacar dafür. Trotz enormer Länge und Höh
29.09.2025Healy fuhr mit einem speziellen Rennanzug aufs WM-Podium(rsn) – “Es ist ein besonderes Bild“, sagte Ben Healy. Da kam er gerade von der Siegerehrung am Convention Center von Kigali und war auf dem Weg zur Pressekonferenz. “Viele der Großen sind da
28.09.2025Ayuso bleibt am längsten Berg als einziger an Pogacar dran(rsn) – Juan Ayuso hat es am Mont Kigali 104 Kilometer vor dem Ziel des WM-Straßenrennens als einziger Fahrer geschafft, direkt am Hinterrad von Tadej Pogacar zu bleiben und mit ihm die Abfahrt in
28.09.2025Skujins glänzt auch in Kigali: “Habe Gewichtsklasse 70+ gewonnen“(rsn) – Toms Skujins hat bei den Weltmeisterschaften in Ruanda einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er wohl einer der unterschätztesten Fahrer im gesamten Peloton ist. Der Lette wurde nach Platz
28.09.2025Sattel-Drama kostet Evenepoel die Chance aufs WM-Double(rsn) – Remco Evenepoel war am Boden zerstört. Im Ziel des WM-Straßenrennens von Kigali setzte sich der Belgier an die Bande und blickte minutenlang schwer enttäuscht nach unten. Es dauerte, bis
28.09.2025Hirschi schon 90 Kilometer vor dem Ziel im “Überlebenskampf“(rsn) – Für die Schweiz sind am Sonntag ziemlich erfolgreiche Weltmeisterschaften zu Ende gegangen. Vier Medaillen – ein Mal Gold, ein Mal Silber und zwei Mal Bronze – nehmen die Eidgenossen mi
28.09.2025Roglic: “Bin glücklich, dass ich das Rennen beendet habe“(rsn) – Der alte und neue Weltmeister Tadej Pogacar aus Slowenien kann offensichtlich nicht anders, als die internationale Konkurrenz durch lange Solo-Ritte bei Welttitelkämpfen zu düpieren. Ähnl
28.09.2025Highlight-Video des WM-Straßenrennens der Männer(rsn) – Tadej Pogacar hat seinen WM-Titel aus Zürich mit einem 67-Kilometer langen Solo in Kigali verteidigt. Der Slowene eröffnete 104 Kilometer vor dem Ziel am Mont Kigali das Finale und ließ d
28.09.2025Mayrhofer: “Wollte helfen, aber es war keiner mehr da“(rsn) – Vom Nachrücker zum besten Deutschen im Straßenrennen – und das ohne ein Ergebnis. Die kurze Zeit für Marius Mayrhofer bei den Weltmeisterschaften in Ruanda ist schon wieder vorbei. Nach
17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hätte eigene Leistung bei der Tour “niemals erwartet“ (rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n
17.11.2025Huens verstärkt Groupama, Verre findet neues Zuhause (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
17.11.2025Tour du Ghana: Müllers Team gewinnt Prolog – und hat morgen frei Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird es selten
17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus (rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o
17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheit“ (rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei
17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte (rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit
17.11.2025Eigene Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht (rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk
17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart (rsn) – Die Liste an potenziellen Grand Departs im Ausland in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und Tour-Chef Christian Prudhomme
17.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg (rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue
16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein (rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser
16.11.2025Nys nach packendem Finale in Hamme mit besserem Ende für sich (rsn) – Dramatischer hätte der dritte Lauf zur X20 Badkamers Trofee in Hamme nicht laufen können. Nachdem sich Thibau Nys (Baloise - Glowi Lions) und Cameron Mason (Seven) nahezu über den gesamt