Erstes WM-Gold für die Niederlande

Arens stürmt im Zeitfahren der Juniorinnen ins Regenbogentrikot

Foto zu dem Text "Arens stürmt im Zeitfahren der Juniorinnen ins Regenbogentrikot"
Megan Arens ist neue Zeitfahr-Weltmeisterin der U19. | Foto: Cor Vos

23.09.2025  |  (rsn) – Megan Arens hat dem niederländischen Team bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Kigali / Ruanda die erste Goldmedaille beschert. Die 18-Jährige absolvierte den 18,3 Kilometer langen Kurs in der ruandischen Hauptstadt mit dem Ziel am Convention Center in 25:47 Minuten und verwies dabei mit deutlichen 35 Sekunden Vorsprung die Spanierin Paula Ostiz auf den Silberrang.

Die Bronzemedaille ging mit 37 Sekunden Rückstand an die Norwegerin Oda Aune Gissinger, die bis zu den letzten drei Starterinnen die Bestzeit gehalten hatte.

“Es ist unglaublich, ich kann‘s nicht fassen und weiß nicht, was ich sagen soll“, strahlte Arens im Ziel-Interview. “Es war ein harter Parcours und es war schwer, dort das Beste rauszuholen und die nötigen Wattzahlen zu treten. Ich habe mich deshalb auf mein Gefühl verlassen und alles gegeben und es hat gereicht. Ich habe keine Zeitfahrerfahrungen auf dem Kopfsteinpflaster. Ich war nervös und habe beim Recon die Strecke getestet und da hat das gut geklappt“, so Arens, die als zweite Niederländerin nach Rozemarijn Ammerlaan 2018 Regenbogentrikot im Zeitfahren der Juniorinnen gewinnen konnte.

Wie sie später im Interview gegenüber RSN bestätigte, wird die neue Weltmeisterin im kommenden Jahr zu den Profis wechseln und für das niederländische Team Picnic - PostNL fahren. "Dann wird es für mich erstmal darum gehen, zu lernen, mich im großen Feld zu bewegen." Perspektivisch wolle sie sich zu einer starken Rundfahrerin entwickeln, so Arens, die nun auch mit großen Ambitionen im Straßenrennen von Kigali antreten wird. "Ich hoffe, es wird so gut laufen wie im Zeitfahren", sagte sie mit einem breiten Lächeln.

Ihre Landsfrau Roos Müller verpasste dagegen das Podium um zehn Sekunden und wurde mit 47 Sekunden Rückstand auf die neue Weltmeisterin Vierte vor der Britin Erin Boothman, die am Messpunkt nach 13,7 Kilometern nur zwei Sekunden langsamer war die Arens, die hier schon die Bestzeit erzielt hatte. Dann aber kam die Zeitfahrmeisterin ihres Landes auf der steilen Kopfsteinpflasterpassage des Schlussanstiegs fast zum Stehen und musste sich mit Platz fünf (+0:48) zufrieden geben.

Fahrerinnen aus dem deutschsprachigen Raum waren im Rennen der Juniorinnen nicht am Start.

So lief das WM-Zeitfahren der Juniorinnen:

47 Starterinnen aus 29 Nationen nahmen das Zeitfahren der Juniorinnen in Angriff. Der 18,3 Kilometer lange Kurs wies als einzige topographische Schwierigkeit den auch über Kopfsteinpflaster führenden 1,3 Kilometer langen Schlussanstieg zum Convention Center in der ruandischen Hauptstadt auf.

Die früh gestartete Gissinger setzte mit 26:25 Minuten eine Marke, an der sich alle nachfolgenden Konkurrentinnen die Zähne ausbissen. Erst die als drittletzte Fahrerin ins Rennen gegangene Arens unterbot zunächst Gissingers Zwischenbestzeit um zwei Sekunden, um auf den letzten 4,6 Kilometer ihren Vorsprung Sekunde und Sekunde auszubauen. Auch die ihr unmittelbar folgende Ortiz, die im kommenden Jahr Profi im Movistar-Frauenteam wird, war im Finale chancenlos und beendete das Rennen schließlich mit 35 Sekunden Rückstand auf Rang zwei.

Gissinger musste auch noch um Bronze zittern, konnte aber aufatmen, als die die als letzte Fahrerin von der Rampe gerollte Boothman nach drittbester Zwischenzeit im Schlussanstieg völlig aus dem Pedal rutschte. Damit war für die Britische Zeitfahr-Meisterin der Traum vorbei, Nachfolgerin ihrer Landsfrau Cat Ferguson zu werden, die im vergangenen Jahr in Zürich Zeitfahr-Weltmeisterin der Juniorinnen geworden war.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.11.2025Aserischer Nachwuchsfahrer positiv auf “Crystal Meth“

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat Nachwuchsfahrer Artyom Proskuryakov vorläufig suspendiert. Grund ist nach Angaben der UCI eine positive Dopingprobe, die der 18-jährige Aserbaidschaner bei

12.11.2025Tour du Rwanda ab 2027 mit WorldTour-Status?

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat trotz der Kritik an der WM-Vergabe an ein autokratisch regiertes Land die vergangene Straßen-Weltmeisterschaften sowohl aus sportlicher als auch aus organisa

30.09.2025Keine Medaille in Ruanda: German Cycling muss umdenken

(rsn) – Ohne eine einzige Medaille ist German Cycling von den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda abgereist. Seit der Wiedervereinigung ist der deutsche Straßenradsport nur in einem einzigen Jah

29.09.2025Saison für Van Wilder nach Sturz im WM-Straßenrennen beendet

(rsn) – Er wird letztlich nicht entscheidend für die Vergabe von Gold und Silber gewesen sein, doch der Ausfall von Ilan Van Wilder als mutmaßlich wichtigstem Helfer von Remco Evenepoel war schon

29.09.2025Pogacars Rekordjagd geht weiter: “Durchhalten ist die einzige Option“

(rsn) – Es war eine schnelle Nummer. Das Rennen an sich einerseits. Knapp 270 Kilometer mit 5500 Höhenmetern. 6:21 Stunden benötigte Weltmeister Tadej Pogacar dafür. Trotz enormer Länge und Höh

29.09.2025Healy fuhr mit einem speziellen Rennanzug aufs WM-Podium

(rsn) – “Es ist ein besonderes Bild“, sagte Ben Healy. Da kam er gerade von der Siegerehrung am Convention Center von Kigali und war auf dem Weg zur Pressekonferenz. “Viele der Großen sind da

28.09.2025Ayuso bleibt am längsten Berg als einziger an Pogacar dran

(rsn) – Juan Ayuso hat es am Mont Kigali 104 Kilometer vor dem Ziel des WM-Straßenrennens als einziger Fahrer geschafft, direkt am Hinterrad von Tadej Pogacar zu bleiben und mit ihm die Abfahrt in

28.09.2025Skujins glänzt auch in Kigali: “Habe Gewichtsklasse 70+ gewonnen“

(rsn) – Toms Skujins hat bei den Weltmeisterschaften in Ruanda einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er wohl einer der unterschätztesten Fahrer im gesamten Peloton ist. Der Lette wurde nach Platz

28.09.2025Sattel-Drama kostet Evenepoel die Chance aufs WM-Double

(rsn) – Remco Evenepoel war am Boden zerstört. Im Ziel des WM-Straßenrennens von Kigali setzte sich der Belgier an die Bande und blickte minutenlang schwer enttäuscht nach unten. Es dauerte, bis

28.09.2025Hirschi schon 90 Kilometer vor dem Ziel im “Überlebenskampf“

(rsn) – Für die Schweiz sind am Sonntag ziemlich erfolgreiche Weltmeisterschaften zu Ende gegangen. Vier Medaillen – ein Mal Gold, ein Mal Silber und zwei Mal Bronze – nehmen die Eidgenossen mi

28.09.2025Roglic: “Bin glücklich, dass ich das Rennen beendet habe“

(rsn) – Der alte und neue Weltmeister Tadej Pogacar aus Slowenien kann offensichtlich nicht anders, als die internationale Konkurrenz durch lange Solo-Ritte bei Welttitelkämpfen zu düpieren. Ähnl

28.09.2025Highlight-Video des WM-Straßenrennens der Männer

(rsn) – Tadej Pogacar hat seinen WM-Titel aus Zürich mit einem 67-Kilometer langen Solo in Kigali verteidigt. Der Slowene eröffnete 104 Kilometer vor dem Ziel am Mont Kigali das Finale und ließ d

Weitere Radsportnachrichten

10.12.2025Immer wieder das Glück in der Flucht gesucht

(rsn) - Marius Mayrhofer (Tudor) zauderte ein wenig, wie er sein viertes Profijahr einordnen sollte. Es hielt nach der durch Stürzen gekennzeichneten Saison 2024 einen Sieg bereit, endlich mal wieder

10.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

09.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

09.12.2025Fliegende Wechsel zwischen den Kontinenten

(rsn) – Wettkämpfe auf fünf verschiedenen Kontinenten: Auf einen so abwechslungsreichen Kalender kann nicht jeder Fahrer  der RSN-Rangliste zurückblicken. Für Simon Pellaud gehörte der fliege

09.12.2025100-Kilometer-Runde: Van Aerts Genesung schreitet voran

(rsn) – Kurz nachdem er seine Crossplanung 2025/26 bekanntgegeben hatte, erwischte eine Erkrankung Wout van Aert (Visma – Lease a Bike). Der Belgier saß er drei Tage nicht auf dem Rad, scheint si

09.12.2025Neff vor Weltcup-Comeback in Namur

(rsn) – Neben Weltmeister Mathieu van der Poel, Tibor Del Grosso (beide Alpecin – Deceuninck) und Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) werden am 14. Dezember drei große Namen in die Crosssaison 2

09.12.2025Tour-Vierter Onley in “Last-Minute-Transfer“ zu Ineos?

(rsn) – Zwar läuft Oscar Onleys Vertrag mit Picnic - PostNL noch bis zum Jahresende 2027. Doch ob er in der kommenden Saison noch für das niederländische Team fahren wird, stellt der Gesamtvierte

09.12.2025Tour of Norway 2026 abgesagt

(rsn) – In Folge der Streichung des staatlichen Zuschusses muss die Tour of Norway 2026 abgesagt werden. Wie der Veranstalter Fjords Cycling am Montag in einer Pressemitteilung schrieb, gebe es dadu

09.12.2025Shaw bleibt bei EF, Haig wechselt zu Ineos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

09.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

09.12.2025Nach “Schock fürs System“ zum “Motorrad“ geworden

(rsn) – Eine Märchentante ist Rosa Maria Klöser gewiss nicht, auch wenn sie schon vor so einigen Studenten über Lieferketten und Geschäftsdatenanalyse dozierte. Ihr Aufstieg in der Welt des Rads

08.12.2025Soudal - Quick-Step verabschiedet Evenepoel

(rsn) - Schon seit einigen Monaten ist der Transfer fix: Remco Evenepoel wechselt von Soudal - Quick-Step zu Red Bull - Bora - hansgrohe. Erst am 1. Januar ist der Wechsel offiziell. Vor dem ersten T

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)