Die Stimmen zur Zeitfahr-WM der Frauen

Nirere: “Mein Herz war erfüllt mit Freude“

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Nirere: “Mein Herz war erfüllt mit Freude“"
Xaveline Nirere (Eritrea) | Foto: Cor Vos

21.09.2025  |  (rsn) – Einen Tag nach ihrem 34. Geburtstag hat die Schweizerin bei der WM in Ruanda ihren 34. Profisieg gefeiert. Sie sicherte sich beim den Zeitfahr-Titel nach 31,2 Kilometern mit 52 Sekunden Vorsprung auf die Niederländerin Anna van der Breggen. Deren Landsfrau Demi Vollering sicherte sich mit 1:05 Minuten Rückstand Bronze.

Nach zweimal Gold in der U23 verpasste Antonia Niedermaier als Sechste bei ihrer ersten Teilnahme bei der Elite die Medaillen. Sie brauchte für die Strecke 1:29 Minuten länger als die Schweizerin.

In unserem Stimmensammler können Sie nachlesen, was die Protagonisten zum Rennen zu sagen hatten.

Die Stimmen zur Zeitfahr-WM der Frauen:

Marlen Reusser (Schweiz / Siegerin / Ziel-Interview) “Vor fünf Minuten war ich noch total angespannt, aber jetzt fällt gerade alles ab. Ich bin so happy, es jetzt geschafft zu haben. Ich habe so viel Liebe und Leidenschaft über Jahre investiert, jetzt gibt es endlich die Belohnung. Es fühlt sich so an, als hätte ich es verdient. Ich bin relativ zügig in die Anstiege gefahren, auf den Abfahrten hatte ich dann als schwere Fahrerin Vorteile. Gefühlt war ich schon zehn Mal auf dem Podium, endlich hat es für ganz oben gereicht.

Anna van der Breggen (Niederlande / Silber-Medaille / RSN): “Es ist Silber, aber für mich ist das wie Gold. Ich hatte das nicht erwartet und bin wirklich glücklich. Wenn ich mir meinen Rückstand auf Marlen ansehe, war es auch nicht echt knapp. Marlen verdient nach den ganzen Podien die Goldmedaille. Man muss sich hier wirklich anpassen, es ist anders als alles, was wir kennen.“

Demi Vollering (Niederlande / Bronze-Medaille / RSN): “Es war heute wirklich fürchterlich. Ich habe enorm gelitten. Als ich über den Zielstrich kam dachte, dass meine Leistung sehr schlecht war. Ich dachte ich sei 20. oder noch weiter hinten. Meine Gefühl stimmte echt nicht. Als mit erzählt wurde, dass ich Dritte bin, konnte ich das gar nicht glauben.“

Katrine Aalerud (Norwegen / Fünfte / Eurosport): “Ich bin sehr glücklich über das Ergebnis. Anfang dieser Saison war dieses Rennen mein Hauptziel und mein Fokus lag darauf, immer starker zu werden. Ich bekam vom Team sieben Wochen Zeit, um mich auf meine Zeitfahrqualitäten zu konzentrieren. Die Höhe hier macht mir nichts aus, ich habe wegen der Hitze gelitten. Ich liebe die Kälte. Ich meine…ich bin Norwegerin.“

Antonia Niedermaier (Deutschland / Sechste / RSN): “Ich hatte heute nicht unbedingt meinen besten Tag. Meine Beine waren sehr müde, ich weiß nicht, ob es an der Hitze gelegen hat oder einfach an dem superharten Rennen. Ich denke aber, dass ich ganz zufrieden sein kann, auch wenn ich mir etwas mehr erhofft hatte. Aber andere Mädels waren heute einfach stärker und generell ist dieses Jahr die Leistungsdichte extrem.“

Juliette Labous (Frankreich / Siebte / Mixed): “Es war ein wirklich schweres Zeitfahren. Seit ich hier bin, habe ich ein schlechtes Gefühl. Ich hoffte, dass es heute besser ist, aber das war es nicht. Ich habe im Rennen auf mein Gefühl gehört und mit ihm gekämpft. Ich habe nicht nachgedacht, sondern nur alles gegeben. Ich bin etwas enttäuscht, aber mehr war nicht drin.“

Cédrine Kerbaol (Frankreich / 13. / RSN): “Durch die hohe Luftfeuchtigkeit, die Höhe und die Hitze war es das schwerste Zeitfahren meines Lebens. Ich bin noch nie so kaputt wie heute ins Ziel gekommen. Es war wirklich sehr schwer. Ich hatte nicht erwartet so weit zurückzuliegen. Ich hoffe ich kann dieses Ergebnis in Wut umwandeln und die dann im Teamzeitfahren gebrauchen.“

Kasia Niewiadoma (Polen / 14. / RSN): “Es war schwer, es war feucht, ich wurde ab dem ersten Anstieg gekocht. Ich habe vom Start weg vielleicht etwas übertrieben. Ich bin so sehr in den Roten Bereich gegangen, dass ich mich auch bergab nicht mehr erholen konnte. Abgesehen vom Ergebnis bin ich aber froh, dass ich mich so sehr gepushed habe. Eines der Ziele war es meinen Körper in diesen Bedingungen zu verstehen. Am Samstag wird es auf eine schlaue, gut getimte Aktion ankommen.“

Anna Kiesenhofer (Österreich / 17. / RSN): “Ich bin zufrieden, wenn ich habe alles, was möglich war, herausgeholt. Wenn man hier ein Rennen fährt, hat man gewisse Challenges, die man bezwingen muss. Und ich denke als kleines österreichisches Team haben wir das ganz gut gemanagt. Die Stimmung war super, aber um ehrlich zu sein bekommt man nicht viel mit. Das ist nur so am Rande. Man nimmt die Atmosphäre etwas wahr und das hilft schon.“

Xaveline Nirere (Eritrea / 27. / Eurosport): “Das Rennen war schwer und der letzte Anstieg war mir zu steil. Ich habe alles gegeben aber im letzten Kilometer war mein Körper komplett leer. Die Atmosphäre war fantastisch, mein Herz war erfüllt mit Freude! Die Zeit im Hot Seat hat mir viel Motivation für die nächsten Rennen gegeben.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.11.2025Aserischer Nachwuchsfahrer positiv auf “Crystal Meth“

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat Nachwuchsfahrer Artyom Proskuryakov vorläufig suspendiert. Grund ist nach Angaben der UCI eine positive Dopingprobe, die der 18-jährige Aserbaidschaner bei

12.11.2025Tour du Rwanda ab 2027 mit WorldTour-Status?

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat trotz der Kritik an der WM-Vergabe an ein autokratisch regiertes Land die vergangene Straßen-Weltmeisterschaften sowohl aus sportlicher als auch aus organisa

30.09.2025Keine Medaille in Ruanda: German Cycling muss umdenken

(rsn) – Ohne eine einzige Medaille ist German Cycling von den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda abgereist. Seit der Wiedervereinigung ist der deutsche Straßenradsport nur in einem einzigen Jah

29.09.2025Saison für Van Wilder nach Sturz im WM-Straßenrennen beendet

(rsn) – Er wird letztlich nicht entscheidend für die Vergabe von Gold und Silber gewesen sein, doch der Ausfall von Ilan Van Wilder als mutmaßlich wichtigstem Helfer von Remco Evenepoel war schon

29.09.2025Pogacars Rekordjagd geht weiter: “Durchhalten ist die einzige Option“

(rsn) – Es war eine schnelle Nummer. Das Rennen an sich einerseits. Knapp 270 Kilometer mit 5500 Höhenmetern. 6:21 Stunden benötigte Weltmeister Tadej Pogacar dafür. Trotz enormer Länge und Höh

29.09.2025Healy fuhr mit einem speziellen Rennanzug aufs WM-Podium

(rsn) – “Es ist ein besonderes Bild“, sagte Ben Healy. Da kam er gerade von der Siegerehrung am Convention Center von Kigali und war auf dem Weg zur Pressekonferenz. “Viele der Großen sind da

28.09.2025Ayuso bleibt am längsten Berg als einziger an Pogacar dran

(rsn) – Juan Ayuso hat es am Mont Kigali 104 Kilometer vor dem Ziel des WM-Straßenrennens als einziger Fahrer geschafft, direkt am Hinterrad von Tadej Pogacar zu bleiben und mit ihm die Abfahrt in

28.09.2025Skujins glänzt auch in Kigali: “Habe Gewichtsklasse 70+ gewonnen“

(rsn) – Toms Skujins hat bei den Weltmeisterschaften in Ruanda einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er wohl einer der unterschätztesten Fahrer im gesamten Peloton ist. Der Lette wurde nach Platz

28.09.2025Sattel-Drama kostet Evenepoel die Chance aufs WM-Double

(rsn) – Remco Evenepoel war am Boden zerstört. Im Ziel des WM-Straßenrennens von Kigali setzte sich der Belgier an die Bande und blickte minutenlang schwer enttäuscht nach unten. Es dauerte, bis

28.09.2025Hirschi schon 90 Kilometer vor dem Ziel im “Überlebenskampf“

(rsn) – Für die Schweiz sind am Sonntag ziemlich erfolgreiche Weltmeisterschaften zu Ende gegangen. Vier Medaillen – ein Mal Gold, ein Mal Silber und zwei Mal Bronze – nehmen die Eidgenossen mi

28.09.2025Roglic: “Bin glücklich, dass ich das Rennen beendet habe“

(rsn) – Der alte und neue Weltmeister Tadej Pogacar aus Slowenien kann offensichtlich nicht anders, als die internationale Konkurrenz durch lange Solo-Ritte bei Welttitelkämpfen zu düpieren. Ähnl

28.09.2025Highlight-Video des WM-Straßenrennens der Männer

(rsn) – Tadej Pogacar hat seinen WM-Titel aus Zürich mit einem 67-Kilometer langen Solo in Kigali verteidigt. Der Slowene eröffnete 104 Kilometer vor dem Ziel am Mont Kigali das Finale und ließ d

Weitere Radsportnachrichten

10.12.2025Immer wieder das Glück in der Flucht gesucht

(rsn) - Marius Mayrhofer (Tudor) zauderte ein wenig, wie er sein viertes Profijahr einordnen sollte. Es hielt nach der durch Stürzen gekennzeichneten Saison 2024 einen Sieg bereit, endlich mal wieder

10.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

09.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

09.12.2025Fliegende Wechsel zwischen den Kontinenten

(rsn) – Wettkämpfe auf fünf verschiedenen Kontinenten: Auf einen so abwechslungsreichen Kalender kann nicht jeder Fahrer  der RSN-Rangliste zurückblicken. Für Simon Pellaud gehörte der fliege

09.12.2025100-Kilometer-Runde: Van Aerts Genesung schreitet voran

(rsn) – Kurz nachdem er seine Crossplanung 2025/26 bekanntgegeben hatte, erwischte eine Erkrankung Wout van Aert (Visma – Lease a Bike). Der Belgier saß er drei Tage nicht auf dem Rad, scheint si

09.12.2025Neff vor Weltcup-Comeback in Namur

(rsn) – Neben Weltmeister Mathieu van der Poel, Tibor Del Grosso (beide Alpecin – Deceuninck) und Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) werden am 14. Dezember drei große Namen in die Crosssaison 2

09.12.2025Tour-Vierter Onley in “Last-Minute-Transfer“ zu Ineos?

(rsn) – Zwar läuft Oscar Onleys Vertrag mit Picnic - PostNL noch bis zum Jahresende 2027. Doch ob er in der kommenden Saison noch für das niederländische Team fahren wird, stellt der Gesamtvierte

09.12.2025Tour of Norway 2026 abgesagt

(rsn) – In Folge der Streichung des staatlichen Zuschusses muss die Tour of Norway 2026 abgesagt werden. Wie der Veranstalter Fjords Cycling am Montag in einer Pressemitteilung schrieb, gebe es dadu

09.12.2025Shaw bleibt bei EF, Haig wechselt zu Ineos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

09.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

09.12.2025Nach “Schock fürs System“ zum “Motorrad“ geworden

(rsn) – Eine Märchentante ist Rosa Maria Klöser gewiss nicht, auch wenn sie schon vor so einigen Studenten über Lieferketten und Geschäftsdatenanalyse dozierte. Ihr Aufstieg in der Welt des Rads

08.12.2025Soudal - Quick-Step verabschiedet Evenepoel

(rsn) - Schon seit einigen Monaten ist der Transfer fix: Remco Evenepoel wechselt von Soudal - Quick-Step zu Red Bull - Bora - hansgrohe. Erst am 1. Januar ist der Wechsel offiziell. Vor dem ersten T

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)