WM-Gold wäre Sahnehäubchen auf die Saison

Holt sich Ferrand-Prévot nach Gelb auch den Regenbogen?

Von Jens Claussen

Foto zu dem Text "Holt sich Ferrand-Prévot nach Gelb auch den Regenbogen?"
Will sich nach dem Gelben auch das Regenbogentrikot holen - Pauline Ferrand-Prévot (Visma - Lease a Bike) | Foto: Cor Vos

19.09.2025  |  (rsn) – Das Regenbogentrikot wäre für Pauline Ferrand-Prévot das i-Tüpfelchen auf eine ohnehin schon herausragende Comeback-Saison auf der Straße. Dorthin war die 33-jährige Französin nach ihrem Mountainbike-Olympiasieg von 2024 zurückgekehrt. Nun greift Ferrand-Prévot in Kigali (Ruanda) nach ihrem zweiten WM-Straßentitel.

Schon die ersten Monate der Saison 2025 verliefen so, wie sie es sich kaum hätte träumen lassen. Bei der Strade Bianche (1.WWT) wurde sie Dritte, ehe ihr mit dem Sieg bei Paris-Roubaix (1.WWT) der erste Paukenschlag gelang.

Damit nicht genug: Gleich bei ihrer ersten Teilnahme gewann Ferrand-Prévot die Tour de France Femmes (2.WWT) und hätte danach ihre Saison beenden können. Aber dann setzte sie sich noch ein weiteres großes Ziel: die WM in Ruanda. Dafür absolvierte sie unter anderem ein dreiwöchiges Höhentrainingslager in Andorra. "Ich fühle mich gut. Ich bin glücklich, die Saison in dieser mentalen und körperlichen Verfassung zu beenden“, sagte die Straßenweltmeisterin von 2014 laut L’Equipe unlängst bei einer Sponsorenveranstaltung. "Ich war erst ein wenig skeptisch und dachte, dass es seltsam ist, sich jetzt noch gut zu fühlen", fügte sie an.

Der 164,6 Kilometer lange Kurs von Kigali, den es elf Mal zu bewältigen gilt, dürfte Ferrand-Prévots Fähigkeiten entgegenkommen. Angesichts von 3.350 Höhenmetern sind Kletterqualitäten gefragt - und dass sie auf diesem Terrain gegen die Besten bestehen kann, hat sie bei der Frankreich-Rundfahrt im Hochgebirge eindrucksvoll unter Beweis gestellt. "Ich habe die Nachwirkungen der Tour gut gemeistert“, sagte sie nun. “Dann bin ich auch für drei Wochen auf eigene Faust in die Höhe nach Andorra gefahren. Es hat mir auch gutgetan, dass ich diese Zeit alleine verbringen konnte, um meine Vorbereitung abzuschließen."

Als eine Art Sahnehäubchen auf ihre Saison betrachte sie ihren Start bei der WM, bei der sie ohne Druck antreten könne. "Ich habe bei der WM nichts zu verlieren. Das ist ein Bonus. Wenn ich Leistung bringe, ist das großartig. Wenn ich nicht so gut bin, ist das nicht das Ende der Welt. Ich gehe mit dem Ehrgeiz, das Bestmögliche zu tun“, sagte sie.

Das französische Aufgebot ist top besetzt

Unterstützt bei ihrem Vorhaben, die Saison mit dem Regenbogentrikot zu krönen, wird die Kapitänin der Equipe Tricolore dabei von einem starken Team aus Cédrine Kerbaol (EF Education – Oatly), Juliette Labous, Marie Le Net, Evita Muzic, Léa Curinier (alle FDJ -Suez) und der zweimaligen Tour-Etappensiegerin Maëva Squiban (UAE – ADQ), das alles daransetzen wird, um nach zehn Jahren den WM-Titel wieder nach Frankreich zu holen. Im September 2014 hatte sich die damals 22-jährige Ferrand-Prévot im spanischen Ponferrada die Goldmedaille vor der Allgäuerin Lisa Brennauer geholt.

Das französische Aufgebot für das Straßenrennen von Kigali sorgt bei der Toursiegerin dann auch für viel Selbstbewusstsein. "Wenn man die Namen sieht, ist denke ich klar, dass wir das stärkste Team haben“, gab sie sich mehr als zuversichtlich. “Das ist auch der Grund, warum ich mich für die Teilnahme entschieden habe. Die Mädchen sind alle auf höchstem Weltniveau. Es wird interessant sein zu sehen, was wir alle zusammen erreichen können“, fügte sie an.

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