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17.09.2025 | (rsn) – Ohne Titelverteidigerin muss das diesjährige WM-Zeitfahren der Frauen in Kigali auskommen. Das liegt daran, dass sich Grace Brown partout nicht wollte umstimmen lassen und das Rennrad – zumindest auf professioneller Ebene – auf dem Höhepunkt ihrer Karriere an den Nagel hängte. Namen, die den vakanten Titel gerne für sich beanspruchen würden, gibt es reichlich. Zwei aber haben im Kampf der Favoritinnen die Nase relativ deutlich vorn.
Marlen Reusser (Schweiz) und Demi Vollering dürften mit Blick auf den Kurs, der mit 31,2 Kilometern Länge und 460 Höhenmetern mindestens mal der schwerste der jüngeren Vergangenheit ist, sich größere Chancen ausrechnen als etwa Chloe Dygert, die auch mit weniger Höhenunterschied im Profil zufrieden gewesen wäre. Ganz außer Acht lassen darf man die zweimalige Weltmeisterin aus den USA aber gewiss nicht.
Im Vorjahr war Dygert Dritte, als es 2023 in Schottland im Finale einen gepflasterten Anstieg rauf zur Ziellinie an der Burg von Stirling ging, holte sie sich das Regenbogentrikot. Bei fünf Starts landete sie bei einem nicht beendeten Rennen vier Mal unter den besten Vier, drei Mal auf dem Podium. Dygert weiß also, wie man auf den Tag genau fit ist.
Die Gesundheit machte Reusser hingegen zuletzt immer wieder einen Strich durch die Rechnung. 2024 verpasste sie sowohl Olympia als auch die Heim-WM in Zürich wegen eines Post-Covid-Syndroms. 2025 fand sie zurück zu alter Stärke – und mehr: Die 33-Jährige legte deutlich verbesserte Berg-Qualitäten an den Tag und mauserte sich so zu einer Podiums-Kandidatin bei Grand Tours. Den Giro beendete sie als Zweite nur 18 Sekunden hinter Elisa Longo Borghini. Schon vor den beiden letzten Etappen soll sich allerdings ein Virus im Körper der Ausnahmeathletin eingenistet haben.
Zwei Wochen später zur Tour de France hatte der sich dann richtig breitgemacht. Reusser stieg während der 1. Etappe völlig entkräftet vom Rad und gab auf, noch bevor die Rundfahrt richtig Fahrt aufgenommen hatte. “Ich bin die beste Saison meines Lebens gefahren, bis ich krank wurde“, sagte sie dem SRF vor einigen Tagen nach der Nominierung. “Es war plötzlich der Wurm drin. Es ist keine ideale Vorbereitung auf die WM, aber jetzt will ich das Beste daraus machen und den Hahn noch aufdrehen.“
Wie viel dabei am Ende herauskommt – und wie viel Understatement in der Aussage steckt – wird sich erst am Sonntag zeigen. Was die Vergangenheit allerdings gezeigt hat: Reusser scheint neben immer wieder auftretenden gesundheitlichen Problemen auch eine Art Regenbogen-Allergie zu haben. Denn zu Weltmeister-Ehren hat es die siebenmalige Starterin noch nicht gebracht. Dabei hat sie die Hälfte ihrer 32 Profisiege im Kampf gegen die Uhr eingefahren.
Weltmeisterin war auch Vollering noch nicht. Siege im Zeitfahren hat aber auch sie schon eingefahren, wenngleich die verglichen mit der weiteren Erfolgsliste weniger auffallen. Das kurze Zeitfahren der Tour de France 2023 gehört dazu. Und vor einem Jahr in Zürich holte sie Silber. Den Ruf einer Spezialistin hat Vollering nicht. Das zeigt sich auch darin, dass sie in dieser Saison kein einziges Einzelzeitfahren bestritten hat (was allerdings auch für Dygert gilt). Auf dem Zeitfahrrad saß sie lediglich einmal, als zur Eröffnung der Vuelta ein Team-Wettbewerb auf dem Programm stand.
Dennoch hat sich Vollering – so wie Reusser am Berg – im Zeitfahren gemausert. Die zwei langen Anstiege und der etwas kürzere, durch eine Abfahrt geteilte im Finale dürften ihr mehr zupass kommen als allen anderen Kandidatinnen für Edelmetall. Allerdings steht auch hinter dem Gesundheitszustand der 28 Jahre alten Niederländerin ein kleines Fragezeichen. Mitte August sagte Vollering die Tour de Romandie krankheitsbedingt ab. Somit ist auch bei ihr die Tour de France der bisher letzte Wettkampf.
Profitieren von der vielleicht nicht optimalen Fitness der großen Favoritinnen die Frauen aus der Reihe dahinter? Breit ist die Riege derer jedenfalls, die auf eine Schwäche der Spitzenkräfte hoffen. Vollerings Landsfrau Anna van der Breggen gehört dazu, genau wie die beiden Französinnen Juliette Labous und Cédrine Kerbaol.
Hier und dort wird auch über doppeltes Zeitfahr-Edelmetall in der Familie Pogacar spekuliert: Der Verlobten des Überfliegers, Urska Zigart, werden auf dem Kletterkurs durchaus Außenseiterchancen eingeräumt. Auch die Britin Anna Henderson, Brodie Chapman aus Australien und Monica Trinca Colonel aus Italien könnten unter Umstände ins Medaillenrennen eingreifen.
Und das gilt auch für Antonia Niedermaier. Die amtierende U23-Weltmeisterin, die mit ihrer Fahrt von Zürich auch Vierte bei der Elite wurde, geht durchaus mit der Hoffnung auf Edelmetall ins Rennen. “Es ist eine sehr anspruchsvolle Strecke, ziemlich bergig, aber das liegt mir", sagte die 22-Jährige, die in dieser Saison erstmals Deutsche Zeitfahrmeisterin in der Eliteklasse wurde.
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