--> -->
25.09.2025 | (rsn) – Die Straßenrennen bei den Weltmeisterschaften 2025 in Ruanda haben es in sich. Vor allem die nackten Zahlen sprechen bereits Bände und suggerieren Titelkämpfe, die nur unter reinen Bergspezialisten und Bergspezialistinnen ausgefochten werden dürften:
5.475 Höhenmeter gilt es für die Elite-Männer zu erklimmen, 3.350 für die Elite-Frauen - zum Vergleich: Die Königsetappe der Tour de France Femmes zum Col de la Madeleine Anfang August führte über 3.520 Höhenmeter, die tagsdrauf nach Chatel über 2.820. Bei den Männern übertrifft der WM-Kurs in Sachen Höhenmeterakkumulation sogar alles, was die drei Grand Tours in diesem Jahr auf einer Etappe zu bieten hatten.
Es ist also klar: Diese WM wird richtig schwer! Allerdings könnten die reinen Höhenmeterangaben auch etwas täuschen. Denn die Höhenmeter verteilen sich erstens auf eine deutlich längere Distanz, als bei den Hochgebirgsetappen von Giro, Tour und Vuelta. Und zweitens werden sie nicht durch extrem lange Anstiege gesammelt, sondern fast ausschließlich durch die Summe an vielen kurzen Rampen.
Einzig der Mont Kigali ist mit 5,9 Kilometern Anstiegslänge und durchschnittlich 6,9 Prozent ein echter Berg. Er wird allerdings einzig und allein im Straßenrennen der Elite-Männer auf deren Extraschleife (siehe unten) einmal überquert.
Natürlich haben reine Sprinter und Sprinterinnen auf diesen Strecken keine Chance, doch die Wahrheit ist wohl, dass es trotzdem nicht nur eine WM für Bergflöhe wird, sondern eine für Fahrer und Fahrerinnen, die über lange Distanz mit unzähligen harten Kurzbelastungen bestehen – und gleichzeitig aber eben auch die Höhenmetermasse verdauen können. Außerdem spielen die Höhenlage, Start und Ziel liegen rund 1.500 Meter über dem Meer, sowie das Kopfsteinpflaster von Kimihurura eine wichtige Rolle.
Herzstück der Weltmeisterschaften ist in den Straßenrennen ein 15,1 Kilometer langer Rundkurs. Abgesehen von der Männer-Elite bestreiten alle Klassen ihre Rennen ausschließlich auf dieser Runde. Frauen-Elite und U23-Männer müssen elf Mal herumfahren, U23-Frauen und Junioren acht Mal und die Juniorinnen fünf Mal. Die Männer-Elite fährt zunächst neun Runden, schiebt dann eine große Schleife über den "Extension Circuit" ein und muss anschließend noch sechs Mal um den "Local Circuit" fahren.
Der WM-Rundkurs beginnt und endet am Convention Center, wo auch die Einzelzeitfahren zu Ende gehen. Nach dem Startschuss sind zu Beginn jedes Rennens die ersten 1,5 Kilometer neutralisiert, weshalb die Gesamtdistanzen eben jene 1.500 Meter kürzer sind, als die Rundenlänge von 15,1 Kilometern mit der Zahl der Runden multipliziert ergeben würde.
Die Streckenkarte des "Local Circuit" – die Anzahl der Runden hängt von der Altersklasse ab, hier im Beispiel die 11 für Frauen und U23-Männer. | Grafik: UCI
Zunächst geht es auf der ersten Hälfte der Runde tendenziell abschüssig gen Norden zum Golfplatz von Kigali – wenn auch mit einigen kurzen Gegenwellen. Nach einer Umrundung des Golfplatzes auf einer erst kürzlich asphaltierten Straße beginnt dann der erste der zwei Anstiege der Runde: 800 Meter lang und im Schnitt 8,1 Prozent steil, aber auf Asphalt – der sogenannte Cote de Kigali Golf. Auf der Kuppe biegt die Strecke links ab in die Avenue KG 7 zur ersten Verpflegungsstelle und man ist dem Ziel bereits sehr nah.
Dann aber folgt eine rasante Abfahrt die KN 5 Road hinunter, zunächst der Zielgeraden entgegengesetzt und dann weiter hinunter an den Fuß des Kimihurura-Anstiegs, der nach einer scharfen Linkskehre beginnt. Zunächst steigt das insgesamt gut zu fahrende Kopfsteinpflaster noch gemäßigt an und führt rechts ums Eck. Dann aber wird es für rund 200 Meter deutlich steiler, bevor sich die Straße anschließend bei ihrer Durchschnittssteigung von 6,3 Prozent auf den insgesamt 1,3 Kilometern einpendelt.
Oben angekommen geht es zurück auf Asphalt und links herum unter der Flamme Rouge hindurch kurz bergab zurück zur KN 5 Road, die schließlich auf den letzten 500 Metern zum Zielstrich vor dem Convention Center Kreisverkehr nochmal unangenehm ansteigt.
Streckenprofil für das Straßenrennen der U23-Frauen in Kigali. | Grafik: UCI
Streckenprofil für das Straßenrennen der Junioren in Kigali. | Grafik: UCI
Streckenprofil für das Straßenrennen der U23-Männer in Kigali. | Grafik: UCI
Streckenprofil für das Straßenrennen der Juniorinnen in Kigali. | Grafik: UCI
Streckenprofil für das Straßenrennen der Frauen in Kigali. | Grafik: UCI
Das die WM beschließende Straßenrennen der Elite-Männer ist das einzige, das nicht ausschließlich auf dem 'Local Circuit' ausgetragen wird, sondern nach neun Runden dort noch eine verlängerte große Schleife dreht. Die beginnt ebenfalls mit der lokalen Runde inklusive Golfplatz-Steigung, biegt dann aber nicht in die Kimihurura-Steigung ein, sondern führt stattdessen rechts zur vom Einzelzeitfahren der Männer bekannten Cote de Péage (1,8 km bei 5,9%) hinauf – unweit des deutschen Teamhotels.
Von dort geht es westlich auf der KN 1 Road aus dem Stadtkern Kigalis hinaus und flach bis zur Provinzgrenze, bevor dann der 5,9 Kilometer lange und im Schnitt 6,9 Prozent steile Anstieg am Mont Kigali beginnt. Der führt übrigens nicht bis ganz auf den Gipfel des 1.852 Meter hohen Berges, sondern die Kuppe des Anstiegs liegt in 1.771 Metern Höhe.
Es folgt eine kurvige, aber schnelle Abfahrt zurück in Richtung Stadtzentrum und an den Fuß der von der Tour du Rwanda berühmten 'Mur de Kigali' – einer 400 Meter langen und im Schnitt 11 Prozent steilen Kopfsteinpflasterrampe, die bei der UCI-Rundfahrt Jahr für Jahr für atemberaubende Bilder mit riesigen Zuschauermassen sorgt.
Von der Mur geht es wellig durchs Stadtzentrum und ohne große weitere Steigung zum Kreisverkehr auf der Kuppe der Cote de Péage. Die Abfahrt hinunter wird dann der Einstieg zur Kimihurura-Steigung wieder erreicht und von dort an ist man wieder auf dem 'Local Circuit' unterwegs, der nach der folgenden Zielpassage noch sechs Mal umrundet werden muss.
Streckenprofil für das Straßenrennen der Männer in Kigali. | Grafik: UCI
Die Streckenkarte des WM-Straßenrennens der Männer in Kigali. | Grafik: UCI
18.11.2025Aserischer Nachwuchsfahrer positiv auf “Crystal Meth“(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat Nachwuchsfahrer Artyom Proskuryakov vorläufig suspendiert. Grund ist nach Angaben der UCI eine positive Dopingprobe, die der 18-jährige Aserbaidschaner bei
12.11.2025Tour du Rwanda ab 2027 mit WorldTour-Status?(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat trotz der Kritik an der WM-Vergabe an ein autokratisch regiertes Land die vergangene Straßen-Weltmeisterschaften sowohl aus sportlicher als auch aus organisa
30.09.2025Keine Medaille in Ruanda: German Cycling muss umdenken(rsn) – Ohne eine einzige Medaille ist German Cycling von den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda abgereist. Seit der Wiedervereinigung ist der deutsche Straßenradsport nur in einem einzigen Jah
29.09.2025Saison für Van Wilder nach Sturz im WM-Straßenrennen beendet(rsn) – Er wird letztlich nicht entscheidend für die Vergabe von Gold und Silber gewesen sein, doch der Ausfall von Ilan Van Wilder als mutmaßlich wichtigstem Helfer von Remco Evenepoel war schon
29.09.2025Pogacars Rekordjagd geht weiter: “Durchhalten ist die einzige Option“(rsn) – Es war eine schnelle Nummer. Das Rennen an sich einerseits. Knapp 270 Kilometer mit 5500 Höhenmetern. 6:21 Stunden benötigte Weltmeister Tadej Pogacar dafür. Trotz enormer Länge und Höh
29.09.2025Healy fuhr mit einem speziellen Rennanzug aufs WM-Podium(rsn) – “Es ist ein besonderes Bild“, sagte Ben Healy. Da kam er gerade von der Siegerehrung am Convention Center von Kigali und war auf dem Weg zur Pressekonferenz. “Viele der Großen sind da
28.09.2025Ayuso bleibt am längsten Berg als einziger an Pogacar dran(rsn) – Juan Ayuso hat es am Mont Kigali 104 Kilometer vor dem Ziel des WM-Straßenrennens als einziger Fahrer geschafft, direkt am Hinterrad von Tadej Pogacar zu bleiben und mit ihm die Abfahrt in
28.09.2025Skujins glänzt auch in Kigali: “Habe Gewichtsklasse 70+ gewonnen“(rsn) – Toms Skujins hat bei den Weltmeisterschaften in Ruanda einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er wohl einer der unterschätztesten Fahrer im gesamten Peloton ist. Der Lette wurde nach Platz
28.09.2025Sattel-Drama kostet Evenepoel die Chance aufs WM-Double(rsn) – Remco Evenepoel war am Boden zerstört. Im Ziel des WM-Straßenrennens von Kigali setzte sich der Belgier an die Bande und blickte minutenlang schwer enttäuscht nach unten. Es dauerte, bis
28.09.2025Hirschi schon 90 Kilometer vor dem Ziel im “Überlebenskampf“(rsn) – Für die Schweiz sind am Sonntag ziemlich erfolgreiche Weltmeisterschaften zu Ende gegangen. Vier Medaillen – ein Mal Gold, ein Mal Silber und zwei Mal Bronze – nehmen die Eidgenossen mi
28.09.2025Roglic: “Bin glücklich, dass ich das Rennen beendet habe“(rsn) – Der alte und neue Weltmeister Tadej Pogacar aus Slowenien kann offensichtlich nicht anders, als die internationale Konkurrenz durch lange Solo-Ritte bei Welttitelkämpfen zu düpieren. Ähnl
28.09.2025Highlight-Video des WM-Straßenrennens der Männer(rsn) – Tadej Pogacar hat seinen WM-Titel aus Zürich mit einem 67-Kilometer langen Solo in Kigali verteidigt. Der Slowene eröffnete 104 Kilometer vor dem Ziel am Mont Kigali das Finale und ließ d
07.12.2025Vanthourenhout schlägt “nach schweren Wochen“ in Terralba zurück (rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat sich nach einem ereignisarmen Rennen mit spannendem Finale den Sieg beim Weltcup in Terralba gesichert. Aus einer Zehnergruppe war er in
07.12.2025Brand stürmt auf Sardinien weinend zum Premierensieg (rsn) – Ein Jahr nach der wegen eines Sturmes abgesagten Weltcup-Premiere auf Sardinien hat sich Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) den Sieg auf der italienischen Insel gesichert. Beim Weltcup
07.12.2025Zurück zu den Wurzeln als teamfreie Einzelkämpferin (rsn) - Gerade einmal fünf Renntage fanden sich im Jahreskalender der Straßenolympiasiegerin von 2021, der Österreicherin Anna Kiesenhofer. Nach zwei Saisons in der WorldTour trat sie zumindest spo
07.12.2025Instagram-Video zeigt: Van der Poel verhindert Sturz spektakulär (rsn) – Die Radsport-Welt scharrt seit geraumer Zeit mit den Füßen ob des Saisondebüts von Mathieu van der Poel im Cross-Kalender. Am nächsten Sonntag beim Weltcup in Namur ist es so weit, doch
07.12.2025Magnier nimmt Klassiker ins Visier (rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) war in der abgelaufenen Saison einer der erfolgreichsten Profis überhaupt. 19 Siege feierte der 21-Jährige in seinem zweiten Jahr als Profi, vor allem
07.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
07.12.2025Holm über Gaviria: “Der faulste Fahrer, den ich jemals kennengelernt habe“ (rsn) – Im Trikot von Quick-Step hat Fernado Gaviria gute Zeiten erlebt. Etappensiege bei der Tour de France und beim Giro; in Italien gewann er auch die Punktewertung. Als der Kolumbianer vor zehn
07.12.2025Spitze gegen Ex-Team: “Mensch wieder im Vordergrund“ Das neue Team und die neue Saison dürften für Marco Haller (Tudor) am Jahresbeginn erstmal im Hintergrund gestanden haben. Der 34-Jährige bekam Anfang Januar Nachwuchs und wurde zum zweiten Mal Vat
07.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
07.12.2025Hollmann muss Alpecin verlassen, ProTeam-Neuzugang für Bike Aid (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
06.12.2025Etxeberria hat “beim Real Madrid des Radsports unterschrieben“ (rsn) – Als der Zweitdivisionär Kern Pharma Ende 2024 fünf Neoprofis für die anstehende Saison bekannt gab, fiel vor allem der des Luxemburgers Mats Wenzel auf, der einer von nur zwei Ausländern
06.12.2025Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2026 (rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan