Evenepoel meint der Amstel-Sieger nicht

Skjelmose: “Es gibt nur einen, der Pogacar an der Mur schlagen kann“

Von Sebastian Lindner

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Thibau Nys (Lidl - Trek, re.) freut sich Mattias Skjelmose über dessen Sieg beim Amstel Gold Race. | Foto: Cor Vos

22.04.2025  |  (rsn) – Man könnte es beinahe aufmüpfig nennen, was dieses Lidl-Trek-Team dieser Tage tut. Eigentlich ist die Mannschaft um Mads Pedersen, Jonathan Milan und Jasper Stuyven prädestiniert, sich in der Klassikersaison große Erfolge zu sichern. Das gelang diesmal aber nur mit Abstrichen, weil entweder Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) oder Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) sich die größten Stücke des "Kopfsteinpflaster-Kuchens" sicherten.

Wie reagiert Lidl - Trek ? Drängelt sich – um im Bild zu bleiben – an der Kasse einfach vor und schlägt beim Amstel Gold Race zurück. In Person von Mattias Skjelmose sicherte sich die Mannschaft vor Pogacar und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step), der in den hügeligen Klassikern die Rolle van der Poels übernimmt, den Sieg, der allerspätestens dann für unmöglich galt, als Pogacar zum Solo angesetzt hatte.

Vor dem 89. Flèche Wallonne bringt Lidl das in eine durchaus komfortable Situation. Denn der Mann, der Amstel gewonnen hat, ist nicht der, dem teamintern die größten Chancen zugesprochen werden. Das sagt auch Skjelmose selbst. “An der Mur (de Huy) gibt es nur einen Fahrer auf der Welt, der Tadej schlagen kann“, erklärte er bereits auf der Pressekonferenz nach dem Amstel Race. Damit meinte er nicht Evenepoel und schon gar nicht sich selbst. Der Däne kann das einschätzen, weil er vor zwei Jahren bereits einmal im Sprint gegen Pogacar an der Mur unterlegen war und Zweiter wurde.

Doku-Episode für Nys: “Flèche ist eines meiner größten Ziele“

Der 24-Jährige spricht vielmehr von Thibau Nys. “Wenn er einen guten Tag erwischt, dann ist er unsere Karte, die wir spielen werden.“ Der 22-Jährige feierte einen späten wie beeindruckenden Saisoneinstand, als er Anfang April an seinem ersten Renntag den Gran Premio Miguel Indurain (1.Pro) für sich entschied. Bei der Baskenland-Rundfahrt konnte der Belgier seine gute Form nicht in Ergebnisse umsetzen, beim Amstel Race wurde er Zwölfter.

"Der Flèche ist eines meiner größten Ziele. Wenn ich gewinnen könnte, wäre ich überglücklich", sagt Nys selbst. Lidl – Trek hat seinen Youngster sogar mit einer Episode der hauseigenen Doku-Serie “All Access“ begleitet, was wohl nicht der Fall gewesen wäre, wenn ihm das Team nicht einiges zutrauen würde. Gemeinsam mit seinem Vater Sven Nys begleitet ein Kamerateam die Vorbereitung des jungen Belgiers auf den Flèche Wallonne.

“Bevor ich überhaupt über eine Straßenkarriere nachgedacht habe, hatte ich immer das Gefühl, wenn es ein Straßenrennen gibt, bei dem ich eine Chance auf den Sieg haben könnte, dann ist es Flèche“, sagte Nys in der Doku. "Und ich weiß nicht, ob es möglich ist, aber ich sehe es immer noch genauso.“

Frühe Attacke von Skjelmose?

Allerdings bleibt Nys dabei noch eher verhalten, wohl wissend um die starke Konkurrenz. "Ich habe immer noch das Gefühl, dass ich diese Rennen nicht gewinnen muss, um mit der Saison zufrieden zu sein, denn es wäre ein großer Schritt nach vorn. Aber ich habe das Gefühl, dass man sich darauf einstellen muss, zu versuchen, sie zu gewinnen.“

Vielleicht ist das aber auch nur Understatement. So wie bei Skjelmose. Der sagt schließlich ebenfalls dass es nur einen gibt, der Pogacar an der Mur de Huy schlagen kann. Aufgrund der Doppelspitze dieser Stärke, die so kein anderes Team an die Startlinie schickt, hat sein Team aber auch die Möglichkeit, ins Risiko zu gehen und den Weltmeister vielleicht schon zuvor an der Côte de Cherave, die wieder im Programm ist, anzugreifen.

“Als ich Zweiter wurde, hatten wir mit Giulio Ciccone auch noch den fünften Platz geholt, es ist also möglich mit mehreren Leadern zu fahren. Aber wir fahren um zu gewinnen“, so Skjelmose. Und nicht um den Platz hinter Pogacar.

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