Niederländerin gewinnt 28. Flèche Wallonne Féminine

Pieterse an der Mur zu stark für Vollering, Lippert Fünfte

Von Matthias Seng

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Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat den 28. Flèche Wallonne Féminine gewonnen. | Foto: Cor Vos

23.04.2025  |  (rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat in einem spannenden Duell an der Mur de Huy ihre Landsfrau Demi Vollering (FDJ – Suez) hinter sich gelassen und sich nach dem Tour-Etappensieg vom vergangenen Jahr nun auch erstmals einen großen Klassiker gesichert.

Beim 28. Flèche Wallonne Féminine über 140,7 Kilometer mit Start und Ziel in Huy setzte sich die 22-jährige Niederländerin mit zwei Sekunden Vorsprung gegenüber der Vorjahreszweiten durch und wurde Nachfolgerin von Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondarcrypto). Die Polin wurde diesmal mit sechs Sekunden Rückstand noch hinter der Italienerin Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ), die wie 2024 das Podium komplettierte, Vierte beim zweiten der drei Ardennenklassiker.

“ Ich bin einfach super froh, heute gewonnen zu haben und habe dort attackiert, wo mir gesagt wurde, dass ich attackieren solle. Zur Abwechslung habe ich mal auch auf meine Sportdirektoren gehört“, scherzte Pieterse im Ziel-Interview mit Eurosport. “Es hat recht leicht begonnen, die ganze Zeit gab es nur kleinere Attacken an den Anstiegen, aber keine großen. Wir hatten als Team aber immer alles unter Kontrolle. Als es in die finale Runde ging, war ich in der Anfahrt zu den Anstiegen immer an zweiter Position, mein Team hat alles gegeben, um mich gut zu positionieren. Ich habe mir gedacht, heute muss ich wirklich alles geben, um diese Leistung zu belohnen“, fügte sie an.

Als beste deutscher Starterin kam die Friedrichshafenerin Liane Lippert (Movistar / +0:11) auf Rang fünf ins Ziel. Weltmeisterin Lotte Kopecky vom erfolgsverwöhnten Team SD – Worx Protime (+0:22) kam nicht über Platz zwölf hinaus.

“Ich habe versucht, es mir (den Schlussanstieg, d. Red.) gut einzuteilen und ließ die Gruppe ein wenig ziehen, in der Hoffnung, gegen Ende noch Punch zu haben, aber das Tempo wurde dann nochmal höher. Es ist, wie ist“, befand Lippert im Ziel gegenüber Eurosport. “Ich wusste, dass sie von unten fahren würden und habe mich auf mein eigenes Tempo konzentriert.“

So lief der 28. Flèche Wallonne Féminine:

Ohne die siebenmalige Gewinnerin Anna van der Breggen (SD Worx – Protime), die wegen einer Erkrankung absagen musste, wurde der Ardennenklassiker in Huy bei Regen und Temperaturen von lediglich zehn Grad gestartet. Trotz zahlreicher Attacken und einer zwischenzeitlichen Teilung des Feldes konnte sich lange Zeit aber keine Spitzengruppe bilden.

Anne Knijnenburg (VolkerWessels) wagte sich knapp 70 Kilometer vor dem Ziel in den Wind und erhielt Begleitung von Cédrine Kerbaol (EF Education – Oatly), die dann schnell ihre Begleiterin abschüttelte und bei nunmehr besseren Wetterbedingungen sich rund eine Minute Vorsprung auf das Feld erarbeitete, in dem FDJ-Suez die Tempoarbeit übernahm.

Das Streckenprofil des 28. Flèche Wallonne Féminine| Foto: Veranstalter

Obwoh dann auch Niewiadomas Team, Lidl – Trek und auch Longo Borghinis Helferinnen und vorne mit einspannten, behauptete sich die Französin bis zur Cote de Cherave sieben Kilometer vor dem Ziel. Im 1,3 Kilometer langen und bis zu 13 Prozent steilen vorletzten Anstieg des Tages zeigte sich bis auf Kopecky alle Favoritinnen weit vorne im Feld, das von U23-Zeitfahrweltmeisterin Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondarcrypto) in die Abfahrt geführt wurde.

Bei der Einfahrt nach Huy hinein hatte sich Kopecky dann aber wieder vorne positioniert und auch noch einige Helferinnen bei sich. Doch als die Französische Meisterin Juliette Labous für Vollering das Tempo verschärfte, musste die Belgierin passen. Knapp 400 Meter vor dem Ziel übernahm ihre Kapitänin Vollering, die ihrem zweiten Sieg in Huy entgegenzufahren schien. Doch eingangs der letzten 150 Meter trat Pieterse an und hielt die frühere Tour-Siegerin souverän auf Distanz, um sich den ersten Sieg in einem großen Straßenrennen zu sichern.

Lippert war bis auf die letzten Meter auf Podiumskurs, ehe sie dann aber noch Longo-Borghini und Niewiadoma noch den Vortritt lassen musste.

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