--> -->
25.12.2024 | (rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen 34-Jährigen der Einstieg in den Profi-Radsport. Zuvor war Hartmann im Triathlon-Sport aktiv, mit dem sie erst im Alter von 25 Jahren begonnen hatte.
Die "Spätzünderin" nahm in der Folge an einigen Zeitfahr-Wettbewerben teil und wurde 2022 in dieser Disziplin sensationell Schweizer Meisterin. Der nationale Radsportverband zögerte nicht und stellte die Spezialistin im Kampf gegen die Uhr noch im selben Jahr für die Europameisterschaften in München sowie die Weltmeisterschaften im australischen Wollongong auf. Ein neunter Platz im Zeitfahren bei der EM war letztendlich der Türöffner für einen Vertrag beim UCI Women's WorldTeam Roland. ___STEADY_PAYWALL___
Trotz mangelnder Erfahrung im Radsport lassen sich durchaus schnelle Erfolge erzielen. Prominentestes Beispiel dafür ist die aktuelle Straßen-Olympiasiegerin Kristen Faulkner (EF - Oatly - Cannondale), die noch vor fünf Jahren als Brokerin im Silicon Valley arbeitete. Auch Elena Hartmann lernte nach ihrem Debüt als Profi im Juni 2023 schnell dazu. Fünf Siege fuhr sie für die Equipe von Manager Ruben Contreras in der abgelaufenen Saison ein. Damit war sie die erfolgreichste Fahrerin des in der Schweiz lizenzierten Teams Roland.
"Der Saisonstart bei den Rennen im Januar auf Mallorca verlief noch etwas holprig für mich", erinnerte sich Hartmann an die Trofeo Palma Femina (1.1) und Binissalem-Andratx (1.1). "Auf den noch rutschigen Straßen Mallorcas habe ich mich nicht sicher gefühlt und konnte mein Potential kaum abrufen", gestand sie noch mangelnde Erfahrung ein. Nach einem für sie selbst überraschenden achten Platz beim Women Cycling Pro Costa d’Almería (1.1) folgte Anfang Februar der 34. Rang im Gesamtklassement bei der UAE Tour (2.WWT).
Elena Hartmann bestritt die EM für die Schweizer Nationalmannschaft. | Foto: Cor Vos
Im März platzte dann endgültig der Knoten für die gelernte Polizistin. Zuerst gewann sie in El Salvador das Eintagesrennen Grand Prix Presidente (1.1), um sich danach als Gesamtsiegerin der viertägigen Tour El Salvador (2.1) feiern zu lassen. Etappensiege beim Prolog und auf der 1. Etappe der Rundfahrt sowie ein weiterer vierter Platz beim Grand Prix MOPT (1.1) rundeten einen erfolgreichen Übersee-Trip ab.
"Ich war zum ersten Mal in Zentralamerika und wusste wirklich nicht, was auf mich zukommt. In El Salvador spielt Radfahren keine große Rolle und dementsprechend war die Rundfahrt auch nicht sonderlich gut besetzt", schränkte sie den Stellenwert ihrer Erfolge etwas ein. "Was mir sehr entgegenkam, waren die kleinen Starterfelder - das ist für jemand wie mich mit wenig Routine im Peloton deutlich entspannter."
Als Hartmann wenig später in den Kader für die Ardennen-Klassiker berufen wurde, schwang eine gehörige Portion Respekt bei der gebürtigen Churerin mit. "Ich war bis dato das Amstel, den Flèche und auch Lüttich noch nie gefahren. Mir war schon ein wenig mulmig zumute, wie ich mich auf den engen Straßen und dem Kopfsteinpflaster schlagen würde", schmunzelte sie. Letztendlich konnte sie alle Rennen beenden und war sogar beim Flèche Wallonne über 74 Kilometer in der Spitzengruppe zu finden.
Ende April folgte ihre erste Grand Tour, aber Hartmann musste auf der 5. Etappe der La Vuelta Femenina (2.WWT) nach einem Sturz mit einer Gehirnerschütterung aussteigen. "Das war zwar schade, aber hat mich nicht wirklich zurückgeworfen. Ich musste nur drei Tage pausieren und konnte danach ohne weitere Einschränkungen wieder voll trainieren", erinnerte sie sich. Als Vorbereitung auf den Giro d’Italia fuhr sie im Juni die Volta Ciclista a Catalunya (2.1) sowie die Tour de Suisse (2.WWT). Hoch motiviert stand Elena Hartmann daraufhin beim Auftaktzeitfahren des Giros am Start und eröffnete die Rundfahrt mit einem starken sechsten Platz.
"Ich habe dann beim Giro erfahren, dass ich für Marlen Reusser für die Olympischen Spiele nachnominiert worden bin (Anm.: Marlen Reusser litt noch an den Folgen eines Post-Covid-Syndroms). Das war schon irgendwie komisch: Bei der ersten Selektion war ich nicht dabei und jetzt hatte ich gerade einmal 14 Tage Zeit, mich auf Olympia vorzubereiten", meinte sie. Sie verließ die Italien-Rundfahrt vorzeitig um, wie sie selbst sagt, sich auch mental auf das Großereignis Olympia einzustellen.
Die Vueta endete für die Schweizerin plötzlich. | Foto: Cor Vos
"Die Zeit in Paris hat sich für mich dann angefühlt wie ein Film", blickte sie auf ihre ersten Olympischen Spiele zurück. "Dadurch, dass ich aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit auch gar keine richtige Vorfreude entwickeln konnte, fühlten sich sowohl das Zeitfahren als auch das Straßenrennen nicht anders an als andere Wettkämpfe." Mit dem 17. Platz im Zeitfahren sei sie mehr als zufrieden, beim Straßenrennen habe ein Problem mit ihrem Fahrradcomputer ein besseres Resultat als Platz 57 verhindert.
Die Straßen-Weltmeisterschaften in Zürich waren für die Angestellte der Kantonspolizei Zürich das persönliche Saisonhighlight. "Das war total verrückt, ich kannte so ziemlich jeden zweiten Polizisten Ort", lachte sie im Gespräch mit RSN. "Und als dann beim Zeitfahren alle Zuschauer an der Strecke meinen Namen gerufen haben, war das Gänsehaut pur." Laut eigener Einschätzung wäre bei einem besseren Pacing am Ende auch noch mehr als Platz 13 möglich gewesen.
Obwohl Hartmann in der Saison 2024 die erfolgreichste Fahrerin ihrer Mannschaft war, findet man sie weder im Aufgebot der Equipe Roland noch in dem von keinem anderen Profi-Team. Auf Nachfrage von RSN wollte Hartmann den Abschied vom Team Roland nicht kommentieren und auch keine näheren Erklärungen zu ihrer aktuellen Situation abgeben. "Für mich ist aktuell alles offen. Ob, und wie es für mich im Profi-Radsport weitergehen kann und wird, weiß ich momentan nicht", erklärte sie.
(rsn) – Die Saison 2024 war nicht die beste von Elise Chabbey – im Gegenteil: Nach UCI-Punkten war es die schlechteste ihrer vier Jahre beim deutschen Team Canyon – SRAM. Allerdings beeindruckte
(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
(rsn) – Seit inzwischen 17 Jahren blicken wir von radsport-news.com in Form unserer RSN-Jahresrangliste auf die Saison der Radprofis aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zurück u
(rsn) - Ihre achte Profisaison war sicherlich die schwierigste in der Karriere von Liane Lippert (Movistar). Nach einem Ermüdungsbruch im vergangenen Winter und der darauffolgenden langwierigen Rehab
(rsn) – Eine Medaille bei den Europa- sowie den Weltmeisterschaften bot 2023 für Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck), weswegen die Erwartungen der Tirolerin an 2024 deutlich angestiegen
(rsn) – Noemi Rüegg war eine der Senkrechtstarterinnen in der Saison 2024. Die Schweizerin hat sich nach ihrem Wechsel von Jumbo – Visma zu EF – Oatly – Cannondale an die Weltspitze auf hüge
(rsn) – Schon in ihrer ersten WorldTour-Saison im Jahr 2023 ist Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM) in beeindruckender Manier durchgestartet. Die damals 20-Jährige gewann in Ceres die schwere 5.
(rsn) – Der 2. Juni 2024 ist Kathrin Schweinberger (Ceratizit - WNT Pro Cycling) noch in guter Erinnerung. An diesem Tag nämlich sicherte sie sich bei Dwars door de Westhoek (1.1) ihren ersten int
(rsn) - Den Großteil ihrer Profikarriere verbrachte Christine Majerus im niederländischen Team SD Worx – Protime. Ihr langjähriger Team-Manager Danny Stam bezeichnet die Luxemburgerin als eine To
(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen, die Marlen Reusser (SD Worx – Protime) durchlebte. Die Schweizerin litt an Long Covid, konnte nach dem Mai kein einziges Rennen mehr bestreite
(rsn) – Sie war gemeinsam mit Teamkollegin Antonia Niedermaier der Shootingstar im deutschen Frauen-Radsport und nach ihrem Tour-de-France-Etappensieg in Albi am 27. Juli 2023 die gefeierte Heldin.
(rsn) – Auch wenn Visma – Lease a Bike im Mannschaftszeitfahren beim 83. Paris-Nizza (2.UWT) am Dienstag überlegen zum Sieg fuhr, durfte man die Leistung der nachfolgenden Teams zwischen der ehem
(rsn) – Während Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) beim Sturz im Finale der 2. Etappe von Tirreno-Adriatico glimpflich davon kam und in Follonica Rang 15 belegte, war das Rennen für Michael Valgr
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d
(rsn) – Bei der UAE Tour gelangen Jonathan Milan (Lidl – Trek) genau wie Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) gleich zwei Etappensiege. Nun legte der Belgier bei Paris-Nizza zwei weitere nach, ehe
(rsn) – Einen starken Eindruck hinterließen Jonas Vingegaard und Matteo Jorgenson (beide Visma – Lease a Bike) im Teamzeitfahren des 83. Paris-Nizza. Mit einem Vorsprung von 14 Sekunden auf das a
(rsn) – Die 11. Vuelta Femenina, die Spanien-Rundfahrt der Frauen, wird vom 4. bis 10. Mai 2025 von Barcelona quer durch den Norden Spaniens nach Asturien führen und dort mit einer schweren Bergank
(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 2. Etappe des 60. Tirreno-Adriatico gewonnen. Der 24-jährige Italiener setzte sich nach perfekter Vorbereitung seines Teams über 192 Kilometer von Ca
(rsn) – Deutlicher Favoritensieg im Mannschaftszeitfahren von Paris-Nizza: Visma – Lease a Bike hat die 3. Etappe der Fernfahrt über 28,4 Kilometer für sich entschieden. Für Matteo Jorgenson un
(rsn) – Am zweiten Tag von Tirreno-Adriatico waren die Sprinter am Zug. Auf den 192 Kilometern zwischen Camaiore nach Follonica gab es lediglich eine Bergwertung, so kam es zum Kräftemessen der sc
(rsn) – Mit einem weiteren denkwürdigen Auftritt bei der Strade Bianche hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) eindrucksvoll unterstrichen, nicht nur der beste, sondern auf der spektakulärs
(rsn) – Rund fünf Wochen nach seinem schweren Sturz in der Anfangsphase des Grand Prix de La Marseillaise (1.1) hat Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) das Krankenhaus in Burgos verlassen könn
(rsn) - Das erstmals 1974 ausgetragene italienische Eintagesrennen Trofeo Alfredo Binda - Comune di Cittiglio (1.WWT) zählt zu den prestigeträchtigsten Rennen im Rennkalender der Frauen. Das hügel