RSNplusRSN-Rangliste, Rang 3: Christina Schweinberger

Ein starkes Jahr, das aber noch besser hätte laufen sollen

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Ein starkes Jahr, das aber noch besser hätte laufen sollen"
Christina Schweinberger (Fenix - Deceuninck) bei den Olympischen Spielen in Paris | Foto: Cor Vos

30.12.2024  |  (rsn) – Eine Medaille bei den Europa- sowie den Weltmeisterschaften bot 2023 für Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck), weswegen die Erwartungen der Tirolerin an 2024 deutlich angestiegen waren. Ihre starken Resultate aus dem Vorjahr wollte sie nicht nur bestätigen, sondern auch noch steigern um bei den ganz großen Rennen um Siege mitkämpfen zu können.

Den Durchbruch von 2023 bestätigte sie durchaus, doch den Anschluss an die absolute Spitze ihres Sports konnte sie nicht herstellen. "Irgendwie hat körperlich immer etwas gefehlt. Ich hatte einfach gehofft, dass es noch besser geht als vor einem Jahr“, blickte die 28-Jährige gegenüber radsport-news.com auf ihre Saison zurück. ___STEADY_PAYWALL___

Mit Rang 15 beim Omloop Het Nieuwsblad startete die Österreicherin gut in die Saison, jedoch überflügelte ihre Teamkollegin Puck Pieterse sie dort schon. Die Mountainbikespezialistin zeigte sich 2024 immer öfter auf der Straße und bekam von ihrem Team dort die Rolle der Kapitänin zugesprochen, wurde Achte bei ihrem ersten schweren Klassiker.

Eine starke Klassikerkampagne ohne dem absoluten Topergebnis | Foto: Cor Vos

Dementsprechend musste sich Schweinberger auch in ihrer weiteren belgischen Kampagne dem kleinen Wirbelwind aus den Niederlanden unterordnen. "Es hat dennoch viel Spaß gemacht die Rennen zu fahren, vor allem auch mit Puck, die ja am Straßenrad genauso talentiert und stark ist wie am Mountainbike“, erinnerte sie sich.

Großer Fokus auf die Spiele in Paris

Am Tag nach dem Omloop Het Nieuwsblad wurde die Tirolerin beim Omloop van het Hageland Vierte, zwei Tage später stand sie beim Samyn des Dames als Dritte auf dem Podium. Es folgten zahlreiche Topergebnisse, nur nicht der erhoffte Schritt ganz oben aufs Treppchen. So war Schweinberger auch bei den WorldTour-Rennen Strade Bianche, Ronde van Drenthe, Gent-Wevelgem und Paris-Roubaix immer in den Top 20 zu finden.

“Danach lag der Fokus vor allem auf den Olympischen Spielen“, erinnerte sie sich. Schweinberger ging nach den Klassikern in die Höhe, absolvierte 2024 insgesamt vier Höhentrainingslager mit ihrem Team. Doch so ganz konnte ihr Körper den Aufwand nicht in Rennenergie umwandeln. Immer wieder fehlte ein kleines bisschen, so wie bei den Österreichischen Zeitfahrmeisterschaften, wo sie ganz knapp Anna Kiesenhofer (Roland) im Zeitfahren unterlag oder wie bei der Lotto Thüringen Ladies Tour (2.Pro), wo sie vor dem Schlusstag auf Rang drei lag, dann aber noch am Ende zehn Positionen einbüßte.

Am Podium der Europameisterschaften neben Ellen van Dijk und Lotte Kopecky | Foto: Cor Vos

Das Saisonhighlight in Paris verlief dann mit Rang zehn im Zeitfahren nicht schlecht, lag aber außerhalb der hohen Erwartungen der Österreicherin. Wie viele der Athletinnen machte sie auf der regennassen Strecke einen unliebsamen Kontakt mit dem Asphalt der französischen Hauptstadt. Im Straßenrennen landete sie auf Rang 28.

Starke Rückkehr mit EM-Bronze

Die anschließende Tour de France Femmes beendete sie vorzeitig schon in den Niederlanden nach dem Zeitfahren am zweiten Tag, nachdem sie gesundheitlich angeschlagen gestartet war. Nach einer längeren Pause meldete sich Schweinberger aber bei den Europameisterschaften wieder gut zurück, wurde dort Zeitfahr-Dritte und bestätigte ihre Bronzemedaille von 2023.

“Die Medaille hat mich echt gefreut und war fast noch emotionaler als vor einem Jahr. Denn damals kam sie unerwartet, nun war es eine Bestätigung der Leistung“, blickte die Österreicherin zurück, die dann auch bei der WM in Zürich im Zeitfahren mit dem sechsten Rang eine Topplatzierung holte. Zum Saisonabschluss stand sie bei Binche-Chimay-Binche (1.1) wie im Vorjahr als Zweite auf dem Podium - eines ihrer absoluten Lieblingsrennen, bei dem die 28-Jährige immer wieder abliefert. Schon 2021 und 2022 war sie Vierte in Binche. Danach beendete sie noch die Simac Ladies Tour (2.WWT) in den Top 20.

Am Saisonende wieder am Podium bei Binche-Chimay-Binche | Foto: Cor Vos

“Jetzt freue ich mich schon brutal auf 2025. Vor allem will ich die Rennen unbeeinflusst fahren, mich von dem Druck lösen, den ich mir selbst 2024 auferlegt habe. Natürlich stehen wieder die Klassiker ganz oben auf meiner Liste, aber ich hoffe natürlich auch auf eine Teilnahme bei der Tour, aber auch beim Giro. Die beiden Rennen sind aber noch weiter weg“, blickte sie voraus und hofft auch auf einen zusätzlichen Push durch eine erfahrene Athletin, die seit kurzem offiziell zum Staff ihres Teams gehört: “Die Bekanntgabe, dass uns Annemiek Van Vleuten im nächsten Jahr unterstützt, war für alle Fahrerinnen ein kleines Weihnachtsgeschenk und eine wirklich coole Überraschung.“ Van Vleuten soll als Coach eine Mentorinnenrolle im Team einnehmen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.01.2025“Unglückliches Jahr“ endet mit “Freude über diesen Preis“

(rsn) – Die Saison 2024 war nicht die beste von Elise Chabbey – im Gegenteil: Nach UCI-Punkten war es die schlechteste ihrer vier Jahre beim deutschen Team Canyon – SRAM. Allerdings beeindruckte

01.01.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

31.12.2024Die Strassacker-Trophäe zur RSN-Jahresrangliste 2024

(rsn) – Seit inzwischen 17 Jahren blicken wir von radsport-news.com in Form unserer RSN-Jahresrangliste auf die Saison der Radprofis aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zurück u

31.12.2024Eindrucksvolles Comeback nach langer Verletzungspause

(rsn) - Ihre achte Profisaison war sicherlich die schwierigste in der Karriere von Liane Lippert (Movistar). Nach einem Ermüdungsbruch im vergangenen Winter und der darauffolgenden langwierigen Rehab

29.12.2024Nach Raketenstart auf Mallorca den Durchbruch geschafft

(rsn) – Noemi Rüegg war eine der Senkrechtstarterinnen in der Saison 2024. Die Schweizerin hat sich nach ihrem Wechsel von Jumbo – Visma zu EF – Oatly – Cannondale an die Weltspitze auf hüge

28.12.2024Drei WM-Medaillen bestätigten den richtigen nächsten Schritt

(rsn) – Schon in ihrer ersten WorldTour-Saison im Jahr 2023 ist Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM) in beeindruckender Manier durchgestartet. Die damals 20-Jährige gewann in Ceres die schwere 5.

28.12.2024In einer erfolgreichen Saison alle Ziele erreicht

(rsn) – Der 2. Juni 2024 ist Kathrin Schweinberger (Ceratizit - WNT Pro Cycling) noch in guter Erinnerung. An diesem Tag nämlich sicherte sie sich bei Dwars door de Westhoek (1.1) ihren ersten int

26.12.2024Auch in der Abschiedssaison mehr als eine erstklassige Helferin

(rsn) - Den Großteil ihrer Profikarriere verbrachte Christine Majerus im niederländischen Team SD Worx – Protime. Ihr langjähriger Team-Manager Danny Stam bezeichnet die Luxemburgerin als eine To

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

24.12.2024Der größte Sieg war der über Long Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen, die Marlen Reusser (SD Worx – Protime) durchlebte. Die Schweizerin litt an Long Covid, konnte nach dem Mai kein einziges Rennen mehr bestreite

24.12.2024Horror-Jahr mit zwei Knie-OPs: “Ich saß weinend auf dem Rad“

(rsn) – Sie war gemeinsam mit Teamkollegin Antonia Niedermaier der Shootingstar im deutschen Frauen-Radsport und nach ihrem Tour-de-France-Etappensieg in Albi am 27. Juli 2023 die gefeierte Heldin.

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

09.05.2025Zemke: “Ziel muss sein, mit Tom eine Etappe zu gewinnen“

(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Finistere Pays de (1.1, FRA)
  • Silesian Classic (1.2, POL)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)