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09.03.2024 | (rsn) – Auch am Tag vor dem Finale bei Paris-Nizza (2.UWT) wirkt das Teamzeitfahren vom Dienstag in Auxerre für Bora – hansgrohe noch nach. Denn dass sich die Männer in Dunkelgrün dort selbst auseinandernahmen, viel zu früh nur noch zu dritt waren und schließlich von Wind und Wetter gebeutelt 54 Sekunden auf Tagessieger UAE Team Emirates verloren, obwohl man zur Rennhalbzeit noch 13 Sekunden Vorsprung gehabt hatte, das trübt die sonst eigentlich sehr gute Bilanz des deutschen WorldTeams in der aus Rundfahrer-Perspektive wohl prestigeträchtigsten Woche des Frühjahrs noch immer.
Am Samstag präsentierte sich der Rennstall von Manager Ralph Denk sowohl beim 'Rennen zur Sonne' in Frankreich, als auch beim 'Rennen zwischen den zwei Meeren' in Italien, Tirreno-Adriatico (2.UWT), bestens: Aleksandr Vlasov gewann die witterungsbedingt verkürzte 7. Etappe von Paris-Nizza an der Madonna von Utelle und Primoz Roglic fuhr acht Sekunden dahinter am Hinterrad von Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) als Dritter ins Ziel. ___STEADY_PAYWALL___
Bora – hansgrohe arbeitete bei Tirreno-Adriatico in Richtung Etappenfinale am Samstag sehr viel. | Foto: Cor Vos
Luftlinie rund 550 Kilometer weiter östlich kletterte Jai Hindley am Monte Petrano bei Tirreno-Adriatico hinter Dominator Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) zeitgleich mit Juan Ayuso (UAE Team Emirates) auf Rang drei und machte damit vor der topfebenen Schlussetappe wohl auch seinen Podestplatz in der Gesamtwertung dingfest. Und Lennard Kämna fuhr nach starker Arbeit für den Australier auch selbst noch auf Tagesrang sieben, um in der Gesamtwertung vom zwölften auf den achten Platz vorzurücken.
Dabei wurden leise Erinnerungen an Hindleys Giro-Sieg vor zwei Jahren wach: Ein klitzekleines bisschen einnerte Kämnas Einsatz für den Australier an damals im Mai am Passo Fedaia. Kämna übernahm die Führungsarbeit von Dani Martinez 8,5 Kilometer vor dem Ziel und bolzte anschließend zwei Kilometer lang so vehement Tempo, dass das Favoritenfeld immer kleiner wurde. Dann attackierte Hindley und sorgte für die Vorentscheidung – nur Ayuso und Vingegaard konnten ihm noch folgen. Kämna hielt sich auch nach getaner Arbeit in der ersten Verfolgergruppe und belohnte sich mit seinem bislang besten Saisonergebnis.
"Wir hatten einen guten Plan und die Jungs haben das perfekt umgesetzt – ein großer Dank an dieser Stelle", freute sich Hindley über die konsequente Arbeit seines gesamten Teams im Tagesverlauf. Bora – hansgrohe hatte den Mammutanteil der Führungsarbeit geleistet. "Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung als Team, wir sind auf dem richtigen Weg", so der Australier, der einzig Vingegaard auf den letzten sechs Kilometern nicht mehr folgen konnte – wie schon am Vortag.
Jai Hindley (links) erreicht das Ziel am Monte Petrano neben Juan Ayuso. | Foto: Cor Vos
Vom Tagesergebnis her noch besser lief es für Bora – hansgrohe aber bei Paris-Nizza: Vlasov nutzte dort im 15,1 Kilometer langen und 5,7 Prozent steilen Schlussanstieg einen Moment des Zögerns in der Favoritengruppe nach einem vereitelten Vorstoß von Evenepoel, setzte den Gegenangriff direkt an der 4.000-Meter-Marke und fuhr von da an allein dem Ziel in seiner Trainingsregion entgegen. Acht Jahre nachdem Ilnur Zakarin die bislang einzige Paris-Nizza-Ankunft an selber Stelle gewonnen hatte, triumphierte mit Vlasov erneut ein Russe an der Madone d'Utelle.
"Ich bin super happy, hier gewonnen zu haben – bei einer der wichtigsten WorldTour-Rundfahrten und dann auch noch in meinem Trainingsgebiet. Ich kenne die Straßen gut", freute sich Vlasov, der von Roglic und der Teamleitung freie Fahrt bekommen hatte: "Der Plan war, entweder mit Primoz um den Sieg zu sprinten oder mit mir Attacken zu folgen", erklärte er. "Dann bot sich mir ein günstiger Moment und ich habe beschlossen, einfach anzugreifen."
Für Vlasov, von Regen und Kälte im Ziel deutlich gezeichnet, war es der erste Sieg seit der 5. Etappe der Tour de Suisse 2022 in Novazzano – und fürs Team Saisonerfolg Nummer 7. "Es ist ein wohlverdienter Sieg für das gesamte Team, das die ganze Woche über gut zusammengearbeitet hat", kommentierte der Sportliche Leiter Patxi Vila.
Aleksandr Vlasov feiert seinen ersten Sieg seit 21 Monaten. | Foto: Cor Vos
Der einzige Moment, für den das mit der "super Zusammenarbeit" jedoch nicht gestimmt haben dürfte, ist der, der einen Podestplatz am Sonntagnachmittag in Nizza unwahrscheinlich macht: Durch den herben Zeitverlust im Teamzeitfahren von Auxerre liegt Roglic, obwohl er sich sonst keine Blöße gab und immer an der Seite von Evenepoel blieb, in der Gesamtwertung nur auf Rang sechs und hat 46 Sekunden Rückstand auf den Gesamtdritten Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) sowie 1:17 Minuten auf den Gesamtzweiten Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) und 1:21 Minuten auf den Mann im Gelben Trikot, Brandon McNulty (UAE Team Emirates).
Es ist kein Ding der Unmöglichkeit, dass Roglic und Evenepoel, der 36 Sekunden hinter McNulty Gesamtvierter ist, das Blatt am Sonntag auf der schweren Schlussetappe über sechs schwere Anstiege rund um Nizza nochmal wenden. Im Gegenteil: Ein Angriff gerade dieser Zwei ist regelrecht zu erwarten. Oft genug hat dieses Teilstück über Cote de Peille, Col d'Eze und Co. bereits für viel Spektakel gesorgt und das Klassement nochmal stark verändert oder sogar auf den Kopf gestellt.
Zuletzt wurde die Etappe mit derselben Streckenführung im Finale – mit dem Col des Quatre Chemins (3,6 km bei 8,8 Prozent) noch nach dem Col d'Eze auf dem Weg zurück nach Nizza – 2019 gefahren, als Egan Bernal Paris-Nizza gewann. Ein Jahr zuvor hatte Marc Soler auf exakt dieser Etappe Simon Yates noch 35 Sekunden und damit das Gelbe Trikot abgeknüpft.
Das Etappenprofil der Schlussetappe von Paris-Nizza. | Grafik: ASO
Entsprechend offen ist Paris-Nizza auch in diesem Jahr angesichts der an der Spitze engen Abstände noch: Nur 47 Sekunden liegen zwischen dem Gelben Trikot und Luke Plapp (Jayco – AlUla) auf Platz fünf. Doch damit Roglic (+ 1:21) vom sechsten Platz noch aufs Podium kommt, müsste der Slowene schon einen echten Husarenritt vollbringen. Wäre da bloß nicht dieses Teamzeitfahren gewesen, in dem Roglic übrigens laut seinem Trainer Marc Lamberts seine besten Werte über 32 Minuten gefahren ist, die der Coach von ihm bisher gesehen hat. Werte, mit denen er sein Team im Anstieg des Zeitfahrens wohl selbst auseinandergenommen hat.
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