Regen benachteiligt Favoriten bei Paris-Nizza

UAE mit Wetterglück zum Sieg beim Teamzeitfahren

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "UAE mit Wetterglück zum Sieg beim Teamzeitfahren"
UAE Team Emirates holt das Teamzeitfahren und das Gelbe Trikot bei Paris-Nizza | Foto: Cor Vos

05.03.2024  |  (rsn) – Ein kleiner Regenschauer sorgte mit für die Entscheidung am dritten Tag bei Paris-Nizza. Nachdem schon ein Großteil der Teams im Ziel waren, nässte der Himmel über Auxerre die Straßen ein und sorgte mitunter dafür, dass die Teams der Mitfavoriten Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step), Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) als auch Matteo Jorgensen (Visma – Lease a Bike) wertvolle Sekunden am zweiten Streckenteil verloren. Der Sieg ging an UAE Team Emirates, bei denen Brandon McNulty die Gesamtführung der Rundfahrt übernahm.

"Ich liebe diese Disziplin und wir sind mit einem Team hier, wo jeder gut Zeitfahren kann. Wir waren aber auch glücklich vom Wetter her. Der Regen kam, da waren wir schon im Ziel und das war unser Vorteil. Wir gewinnen viel, aber jeder einzelne Erfolg wird gefeiert. Ein Teamevent ist natürlich was Besonderes zu gewinnen. Für uns lief alles perfekt", freute sich sein Teamkollege Finn Fisher-Black im Ziel.

15 Sekunden war die Mannschaft aus den Emiraten schneller als Jayco AlUla, auf Platz drei landete die US-amerikanische Formation von EF Education – EasyPost (+ 0:20). Auf Rang vier folgte Soudal – Quick Step, die zur Halbzeit des Rennens noch führten, allerdings am Ende zu nasse Straßen vorfanden, um ihr schnelles Tempo zu halten. Mit einem Rückstand von 22 Sekunden hielt Evenepoel den witterungsbedingten Schaden allerdings noch in Grenzen.

Der US-Amerikaner löste Laurence Pithie im Gelben Trikot ab. Der Sprinter von Groupama – FDJ zeigte eine beherzte Leistung, führte seinen Kapitän David Gaudu über die Ziellinie, verlor dabei aber eine Minute auf UAE. McNulty liegt in der Gesamtwertung nun vor Fisher-Black, Joao Almeida sowie Jay Vine in Front, das Quartett ist zeitgleich. Auf den Plätzen fünf bis sieben folgen Michael Matthews, Chris Harper und Luke Plapp (alle Jayco – AlUla). Evenepoel ist nun Achter mit einem Rückstand von 18 Sekunden vor Owain Doull (EF Education – EasyPost) und Egan Bernal (Ineos Grenadiers), die beide je 20 Sekunden auf den neuen Leader aufweisen.

Fisher-Black übernimmt das Weiße Trikot als bester Nachwuchsfahrer, unverändert hingegen blieben die Bergwertung, wo der Franzose Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) in Front liegt als auch die Sprintwertung mit Pithie, der am Mittwoch erstmals in Grün auftreten wird, nachdem er im Teamzeitfahren noch ganz in Gelb gekleidet war.

So lief die 3. Etappe von Paris-Nizza

Wie schon im Vorjahr versuchten sich die Veranstalter der Fernfahrt zur Sonne mit einem neuen Format im Teamzeitfahren. Denn anstatt, dass ein Team mit einer Mindestzahl an Fahrern das Ziel erreichen muss, ehe die Zeit auslöst, tut diese es schon beim ersten Athleten. Alle anderen bekommen ihre reale Fahrzeit aufgerechnet, weswegen sich die Fahrer auch die Führungen so aufteilen konnten, dass einige ihrer Teammitglieder schon früh ausscherten.

Die erste flotte Zeit stellte das Team von Astana Qazaqstan auf und die Kasachen rund um den Kolumbianer Harold Tejada blieben lange vorne, ehe dann UAE Team Emirates die Zeit unterbot. Schon bei der Zwischenzeit lag die Mannschaft von Joao Almeida voran, hatte aber schon Nils Politt und Felix Großschartner am Weg dorthin verloren.

Die 14 Sekunden, die sie auf Astana hatten, bauten sie bis zum Ziel in Auxerre auf fast 40 Sekunden aus. Ein bisschen weniger büßten die Mannen von Jayco AlUla, die zur Zwischenzeit gleich mit UAE lagen, auf der zweiten Hälfte ein und das Team rund um Luke Plapp landete auf dem zweiten Rang, dahinter ordnete sich EF Education – EasyPost auf dem dritten Platz ein.

Das Profil der 3. Etappe bei Paris-Nizza. | Grafik: ASO

In der letzten halben Stunde des Rennens kam es zu Regenschauern, der vor allem die am Ende starteten Teams stark beeinträchtigte. Mit einem Vorsprung von 17 Sekunden gingen Soudal – Quick Step rund um Remco Evenepoel in die zweite Rennhälfte, verloren dort aber 38 Sekunden auf UAE, aufgrund der nassen Straßen. Ähnlich erging es auch Primoz Roglic und Bora – hansgrohe, die auch vor UAE bei der Zwischenzeit lagen.

Bis ins Ziel verloren sie bei dem ungleichen Duell auf völlig veränderten Straßenverhältnissen eine Minute am zweiten Streckenteil. Etwas besser lief es für Visma – Lease a Bike in der zweiten Hälfte, aber auch sie verloren 38 Sekunden in Summe auf die Mannschaft des neuen Gesamtführenden.

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