RSNplusRSN-Rangliste, Platz 38

Fabio Christen: Doppelt erfolgreich bei L‘Avenir

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Fabio Christen: Doppelt erfolgreich bei L‘Avenir"
Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) | Foto: Cor Vos

10.12.2023  |  (rsn) – Ein Christen kommt selten allein, zumindest wenn man auf die starken Schweizer Fahrer blickt, die sich in den letzten Jahren Stück für Stück in Richtung Weltklasse entwickelten. Gilt sein jüngerer Bruder Jan (UAE Team Emirates) als Goldhoffnung für die Zukunft, so darf sich auch Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) zu jenen eidgenössischen Athleten zählen, die den Radsport in den nächsten Jahren prägend mitgestalten können.

Auch der 21-Jährige kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, nachdem er in der Winterpause von der Development-Mannschaft von EF Education – EasyPost zum Schweizer Zweitdivisionär gewechselt war. "Mit dem Aufstieg hat sich einiges geändert. Vor allem ist alles viel professioneller als zuvor auf Kontinental-Stufe. Mit Q36.5 habe ich auch ein Team, das eigentlich fast wie ein WorldTour-Team aufgestellt ist und funktioniert", berichtete der Gippinger stolz gegenüber radsport-news.com. ___STEADY_PAYWALL___

Der Einstieg in die Saison fiel ihm allerdings nicht leicht, denn schon Ende Juli 2022 musste er nach einem Sturz bei der Elsass-Rundfahrt sein damaliges Radsportjahr schon frühzeitig beenden. "Daher brauchte ich am Anfang noch ein wenig Zeit, weil ich nach dem Sturz drei Monate pausieren musste. Ich habe im Dezember fast bei null angefangen“, blickte Christen zurück.

Vor allem in der zweiten Saisonhälfte ein Aktivposten | Foto: Cor Vos

Doch je länger die Saison andauerte, umso besser kam er in Fahrt. Bei den U23-Meisterschaften seines Landes wurde Christen Zweiter des Straßenrennens und fuhr sich ebenso wie sein jüngerer Bruder in das Aufgebot des Nationalteams für die Tour de l’Avenir. Das Duo hatte sich für die U23-Rundfahrt in Frankreich viel vorgenommen: "Er wollte im Gesamtklassement vorne mitmischen und ich auf einer hügeligen Etappe einen Sieg einfahren."

Drei EM-Rennen in drei Tagen

Und genau das gelang dem Brüderpaar auch. Auf der durch extreme Hitze etwas verkürzten 4. Etappe nach Evaux-les-Bains fuhr Fabio Christen dem gesamten Feld davon, sprintete im Finale den späteren Gesamtsieger Isaac Del Toro nieder und feierte den angekündigten Tagessieg. "Gemeinsam mit meinem Bruder für das Nationalteam zu fahren, war schon ein sehr spezielles Erlebnis. Und wir haben unsere Ziele erfüllt, weshalb es für beide eine ziemlich erfolgreiche Rundfahrt war", resümierte Christen. Sein jüngerer Bruder beendete die L’Avenir schließlich als Gesamtsiebter.

Wenig später mischte Fabio Christen beim Grand Prix Wallonie um den Sieg mit, landete nur eine Position hinter Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) auf dem fünften Rang. Die gute Form nahm er dann wenig später in die Europameisterschaften mit, die unerwartet zu einem beinharten Marathon wurden. Denn nachdem er das Einzelzeitfahren auf Rang 19 beendete, musste er am folgenden Tag für den verletzten Stefan Küng (Groupama – FDJ), der im Elitezeitfahren schwer gestürzt war, in der Mixed Staffel einspringen.

Im Schweizer EM-Zug hinter Stefan Bissegger und vor Johan Jacobs | Foto: Cor Vos

Das Schweizer Team, das vor dem Ausfall von Küng zu den großen Favoritenge zählt hatte, landete mit seinem Ersatzmann auf Rang sechs, doch Christen erhielt von all seinen Kolleginnen und Kollegen nur größtes Lob. Nur einen Tag später wartete auf Christen schon das Straßenrennen am VAM-Berg, wo er als Achter ein weiteres Ausrufezeichen seiner noch jungen Karriere setzte: “Es war eine strenge Woche, mit den drei Einsätzen in drei Tagen. Das Teamzeitfahren war ziemlich unerwartet, aber für mich war klar dort zu starten, auch wenn es nicht optimal sein könnte für das folgende Straßenrennen. In diesem reichte es dann leider nicht zur angestrebten Medaille, aber trotzdem zu einem guten Ergebnis.“ Nach den Europameisterschaften folgten noch zwei starke Einsätze bei Eintagesrennen in Belgien sowie die Türkei-Rundfahrt, wo er bei einer Sprintankunft die Top Ten des Tages erreichte.

Auch im kommenden Jahr wird Christen wieder für Q36.5 Pro Cycling in die Pedale treten. "Ich will mich vor allem auf Eintagesrennen konzentrieren und hoffe das ein oder andere zu gewinnen", blickte er voraus und nannte, wie übrigens auch sein Bruder, die U23-Rennen der Heim-Weltmeisterschaften in Zürich als großes Ziel.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

17.09.2025Visma verpflichtet Piganzoli und gibt Gloag an Q36.5 ab

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.09.2025Vuelta-Zweiter Almeida zieht die EM der WM vor

(rsn) – Mit dem Vuelta-Zweiten Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) wird ein weiterer hochklassiger Name bei der Straßen-WM in Ruanda fehlen. Der Portugiese wird sich stattdessen auf die Straße

17.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

16.09.2025Alle Altersklassen besetzt: Schweiz mit 23-köpfigem WM-Aufgebot

(rsn) – Mit nicht weniger als 23 Sportlern und Sportlerinnen reist Swiss Cycling zu den Straßen-Weltmeisterschaften 2025 nach Ruanda 821. - 28. September). Vor allem in der Elite Frauen und Männer

16.09.2025Zeitplan der UCI-Straßenweltmeisterschaft von Kigali

(rsn) - Am Sonntag beginnt die UCI-Straßenweltmeisterschaft von Kigali/Ruanda, wo vom 21. bis 28. September erstmals Welttitelkämpfe auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen werden. Den Anfang ma

16.09.2025Vermeersch soll Red Bull bei Klassikern mehr Schwung verleihen

(rsn) – Nach neun Jahren in Diensten von Alpecin – Deceuninck schlägt Gianni Vermeersch in der Spätphase seiner Karriere ein neues Kapitel auf. Der Belgier, der am 19. November seinen 33.Geburts

16.09.2025Alle Augen auf Wellens: UAE jagt den Rekord

(rsn) – Am Mittwoch steht die 65. Ausgabe des Grand Prix de Wallonie (1.Pro) auf dem Programm. Das belgische Eintagesrennen wartet wie gewohnt mit einer außergewöhnlichen Herausforderung auf. Im K

16.09.2025WM-Zeitfahren und Straßenrennen der Elite ohne Österreicher

(rsn) – Bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda werden sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen der Männer keine österreichischen Teilnehmer dabei sein. "Wir wollen nicht nur mitfahr

16.09.2025Luxemburg besetzt bei WM nur die U23-Rennen der Frauen

(rsn) – Ein Mini-Aufgebot mit lediglich zwei U23-Fahrerinnen, aber keinem einzigen Mann und auch keiner Starterin bei den Elite-Frauen schickt der Luxemburgische Radsportverband FSCL zu den Straßen

16.09.2025Große Namen, knackige Etappen: Heißer Kampf in Luxemburg

(rsn) – Am Mittwoch fällt der Startschuss für die 85. Ausgabe der Tour de Luxembourg (2.Pro). Neben den früheren Triumphatoren Marc Hirschi (Tudor Pro Cycling Team) und Mattias Skjelmose (Lidl -

16.09.2025Im Fall von Israel-Start kein Vuelta-Finale 2026 auf den Kanaren

(rsn) – Wie bereits im Frühjahr spanische Medien berichteten, soll die Vuelta a Espana 2026 auf den Kanarischen Inseln enden. Demnach seien vier Etappen geplant, wobei auch die beiden legendären A

16.09.2025UCI will in Ruanda Proteste wie bei der Vuelta verhindern

(rsn – Nach den Massenprotesten am letzten Tag der Vuelta a Espana, in deren Folge die 21. Etappe in Madrid nicht ausgetragen werden konnte, hat der Radsportweltverband UCI angekündigt, dass es in

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Grand Prix de Wallonie (1.Pro, BEL)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)