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Teutenberg: Auch ohne UCI-Sieg dem großen Ziel nähergekommen

Von Christoph Adamietz

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Tim Torn Teutenberg (Leopard - TOGT) war in dieser Saison als Stagiaire für Lidl - Trek unterwegs. | Foto: Cor Vos

27.11.2023  |  (rsn) – Tim Torn Teutenberg (Leopard - TOGT) ist im dritten U23-Jahr seinem großen Ziel Radprofi ein gutes Stück näher gekommen. Seit August fuhr der 21-Jährige aus Mettmann als Stagiaire für Lidl – Trek, in der kommenden Saison wird er das Trikot des neuen Development-Teams tragen.

Auch aus sportlicher Sicht war Teutenberg mit der Saison 2023 "durchaus zufrieden“, wie er gegenüber radsport-news.com erklärte. "Es war nicht alles optimal, aber es gibt nie eine Saison, in der alles perfekt läuft. Mein großes Ziel, einen UCI-Sieg einzufahren, habe ich leider verpasst, aber ich habe mich weiterentwickelt und war nahe dran am Sieg“, fügte er an.

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Sein erstes Erfolgserlebnis 2023 hatte Teutenberg auf der Bahn, als er bei der EM in Grenchen im Ausscheidungsfahren die Goldmedaille gewann. "Das war ein sehr guter Start“, befand er. Auf der Straße dagegen lief es zunächst nicht rund. "Ich bin nicht ganz so gut reingekommen wie im letzten Jahr. Es hat ein bisschen was gefehlt“, so der Sprinter, der bis April bei den UCI-Rennen kein Top-Ten-Ergebnis einfahren konnte. Zudem brach er sich im März bei der Olympia`s Tour (2.2) das Handgelenk brach, die Verletzung wurde erst im Mai operativ behandelt.

Bei den Deutschen U23-Zeitfahrmeisterschaften musste sich Tim Torn Teutenberg (Leopard – TOGT, li.) lediglich Moritz Kretschy (rad-net Oßwald, Mi.) knapp geschlagen geben. | Foto: Cor Vos

Zuvor gewann er Rund um den Sachsenring, bei dem er sich am 1. Mai gegen starke nationale Konkurrenz durchsetzte. Wenige Tage später ließ er in den Niederlanden bei der Ronde van Overijssel (1.2) Rang zwei folgen. "Overijssel war eines meiner Highlights“, sagte Teutenberg zu seinem sein besten Saisonergebnis.

Beim Giro Next Gen (2.2u) im Juni sprangen ein dritter und ein fünfter Etappenrang heraus. Noch knapper war es bei den Deutschen U23-Zeitfahrmeisterschaften, bei denen er sich Moritz Kretschy (rad-net Oßwald) nur um drei Sekunden geschlagen geben musste. Aber auch mit der Silbermedaille zeigte sich Teutenberg zufrieden, da der Kampf gegen die Uhr nicht zu seinen Lieblingsdisziplinen zählt.

Bei der “Super-WM“ in Schottland wäre mehr drin gewesen

Weitere Top-Ten-Platzierungen sprangen im Sommer mit einem vierten Etappenplatz bei der Tour Alsace (2.2) und einem sechsten Etappenrang bei der Tour de l`Avenir (2.Ncup) heraus. Die nächsten Siege folgten im Juli wieder auf der Bahn, als Teutenberg bei der U23-EM in Portugal im Ausscheidungsfahren und im Omnium Gold holte. "Die U23-EM war sehr gut“, bilanzierte er zufrieden.

Enttäuschend endeten dagegen die Straßen-DM der U23 (DNF) und die “Super-WM“ in Glasgow. Dabei wäre in der schottischen Metropole durchaus mehr drin gewesen als Platz 17 im U23-Straßenrennen. Ein Defekt im Finale kostete ihn allerdings ein besseres Ergebnis. "Ansonsten lief die Straßen-WM durchaus gut“, meinte er.

Bei den Bahn-Europameisterschaften in Grenchen gewann Teutenberg Gold im Ausscheidungsfahren. | Foto: Cor Vos

Bessere Ergebnisse hätte er sich dagegen bei den Bahnwettbewerben gewünscht. “Ich weiß nicht, woran es gelegen hat. An der Form kann es nicht gelegen haben, da es auf der Straße zwei Tage später deutlich besser lief“, so Teutenberg, der auf der Bahn mit Rang acht im Scratch-Wettbewerb sein bestes Ergebnis erzielte.

In der letzten Phase der Saison kam er schließlich als Stagiaire für Lidl – Trek zum Einsatz. Für den WorldTour-Rennstall bestritt Teutenberg einige italienische Eintagesrennen sowie das Cro Race (2.1), bei dem er trotz eines Sturzes auf drei Etappen in die Top Ten fahren konnte. "Mit Lidl – Trek konnte ich noch einige gute Ergebnisse erzielen, es war eine coole Erfahrung. Das ist etwas anderes als im Trikot eines KT-Teams. Ich bekam mehr Respekt im Feld und wurde eher mal in die Reihe gelassen“, berichtete Teutenberg.

Künftig intensive Förderung bei Lidl – Trek

Glücklich zeigte er sich auch über den Empfang, der ihm bei Lidl – Trek bereitet wurde. "Es ist ein sehr familiäres Team, in dem eine gute Stimmung herrscht. Das hat weitergeholfen, dazu habe ich mich mit den beiden anderen Stagiaires (Nils Aebersold und Martin Pedersen, d. Red.) auch gut verstanden. Die meisten Fahrer kannte ich aber schon, da ich in den Jahren zuvor mit ihnen im Teamtrainingslager fuhr. Man musste sich also nicht erst neu kennen lernen“, so Teutenberg, der bereits zum Trek-Nachwuchsprogramm gehörte und dabei in den vergangenen Jahren gefördert wurde.

Im nächsten Jahr wird diese Förderung bei Lidl – Trek noch intensivier werden. "Als klar war, dass es das Devo-Team geben wird, ist die Entscheidung, dort hin zu wechseln nicht schwergefallen. Ich wollte das Vertrauen, das das Team seit Beginn meiner U23-Zeit in mich gesetzt hat, zurückgeben und ich kann mir auch vorstellen, in Zukunft für das Team zu fahren. Und aus dem Devo-Team heraus hat man bessere Chancen, in die WorldTour zu kommen, da man einfach ein Stück näher dran ist“, sagte Teutenberg, der bislang aber noch keinen WorldTour-Vertrag unterschrieben hat.

Von August an trug Teutenberg – hier beim Münsterland Giro – als Stagiaire das Trikot von Lidl – Trek. | Foto: Cor Vos

Auch wenn es sein großes Ziel ist, Straßenprofi zu werden, wird ihm seine neue Mannschaft die Freiheit geben, auch 2024 Bahnrennen zu bestreiten. "Ich habe weiterhin die Freigabe für die Bahn und werde mich auf beide Disziplinen konzentrieren. Das Team war da offen und legt mir keine Steine in den Weg“, zeigte sich Teutenberg dankbar.

Zumal Teutenberg mit den Olympischen Spiele von Paris ein ganz großes Ziel vor Augen hat – auch wenn die Qualifikation dafür “nicht ganz einfach“ werden wird. Auf der Straße soll im Jahr 2024 schließlich der erste UCI-Sieg her. "Hoffentlich werden es mehrere. Es geht darum, an die letzten Jahre anzuknüpfen und konstant gute Ergebnisse einzufahren“, fügte Teutenberg an.

Zudem hofft er als Gastfahrer auf weitere Einsätze im WorldTeam, um sich so für einen Profivertrag empfehlen zu können. "Vor allem mit Mads Pedersen würde ich gerne Rennen fahren. Er ist meganett, man kann viel von ihm lernen, er ist einfach ein sehr guter Leader“, lobte Teutenberg den Weltmeister von Harrogate 2019.

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